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Feedback jeder Art Luzid Teil I

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Es war ein dunkler Winterabend,
die Dämmerung legte bereits ihre Arme um die Erde wie einen undurchbrechbaren Vorhang mit einem sanften grauen Schleier welcher sich über die Häuser legt.
Zu sehen nur die kalen Bäume und das flackernde Licht am Bahnsteig, welches sich im Fenster der Bahn spiegelte.
Der Zug fast leer, nur eine Hand voll Personen welche lediglich aus einer äußeren Hülle bestanden. Sie wirkten verloren in ihrer eigenen Geschichte.
Kein Wort wird gesprochen. Die Stille hatte jegliches Abteil des Zuges für sich beansprucht.
Einzig das Rattern und Rauschen der Gleise erfüllte die Umgebung mit Klang.
Die Häuser verschwanden langsam im Nebel und die Kahlen Bäume zogen vorbei.

Sie saß alleine in einem Viererabteil, die Schläfe an die kühle, beschlagene Scheibe gedrückt.
Ihre Gedanken verloren in der Musik, der leere suchende Blick und das ziehen in der Brust...
Sie erblickte die einsame verwelkte blaue Blume, auf dem Feld ganz alleine, umgeben von Schnee.
Nächster Halt. Noch zwei Haltestellen bis nach Hause.

Der Zug hielt und die Türen öffneten sich mit einem Zischen. Wieder die Reflektion des flackernden Lichtes der Lampe am Bahnsteig.
Ein Mann stieg ein.
Er trug den Schnee auf seinem langen schwarzen Mantel, um seinen Hals gelegt ein grauer Schal, sowie Frost auf seinen Augenbrauen.
Seine Person brachte nicht nur die Kälte mit in den Zug sondern auch das Unbehagen und das Gefühl eines Reisenden der nicht nur auf der Suche nach einem Sitzplatz war. Sondern nach Antworten.
Sein umher schweifender Blick stoppte bei ihr. Er hielt kurz inne und setzte sich ihr gegenüber.
Die blaue Blume war längst nicht mehr verwelkt, sie fing an zu blühen und erhellte die Umgebung mit ihren strahlenden Farben.
Fast so wie eine Unendlichkeit, ein Stillstand der Zeit, ereignete sie der Moment indem sie ihn ansah.
Etwas an ihm kam ihr bekannt vor, keine Erinnerung, kein déjà vu, eher so wie nicht von dieser Welt.
Er öffnete ein Buch, sie beobachtete ihn aus dem Augenwinkel wie er es aufschlug, er entfernte sein Lesezeichen, strich die Seite glatt.
Genau dieses Buch hatte sie auch schon gelesen, sie kannte den Inhalt, aber Moment.
Sie hatte dieses Buch noch nie in ihren Händen
Nun las sie die Worte auf dem Umschlag des Buches , fast schon wie ein inneres Flüstern erklungen sie ihr ..."Luzides Träumen".
Plötzlich tauchten die Bilder vor ihrem inneren Auge auf -sein Tattoo am Handgelenk, das Blut, die Angst, ihr Schreien, sie sah sich wieder in Fesseln.
Ihr Herz begann ihr bis zum Hals zu schlagen, ihr Atem beschleunigte sich, etwas stimmte nicht.
Dieser Mann war ein unbekannter. Sie kannte ihn nicht.
Nun der letzte Halt, der Zug rollte langsam in das Gleis. Das Zischen der Türen, sie sprang hecktisch auf. Sie erblickte ihn und er schenkte ihr ein lächeln, doch sie stürmte aus dem Zug.
Nach dem schließen der Türen rollte der Zug langsam aus dem Gleis.
Sie stand da, unter dem flackernden Licht, tief in ihren Gedanken, während der Schnee auf sie rieselte.
Die Welt war still.
Die blaue
Blume begann wieder zu verwelken.
 
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