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Feedback jeder Art Marmor

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Ich habe ein Gesicht aus altem Marmor,
aber es bröckelt und zerfällt wie Beton.
Ich finde immer wieder Teile meines Gesichts,
die ich mit billigem Klebstoff, der nach giftigen Dämpfen und Chemikalien riecht,
wieder anzukleben versuche.

Ich bin nicht für die Ewigkeit gemacht,
einige dieser Teile fühlen sich wie Kopien an,
nicht wie meine, nicht wie ich.
Ersetze ich mich selbst durch mich selbst
oder durch jemand Neues, jemand Besseres,
oder jemand Anderes, jemand Fremdes?

Sind meine Augen meine eigenen?
Sehe ich die Welt noch genauso wie früher, seit ich erwachsen wurde?
Was, wenn alles zerbröckelt und nichts mehr übrig ist
als pechschwarze Dunkelheit, die nach bunter Liebe fleht,
um zu verbergen, wie sehr sie sich davor fürchtet, gesehen zu werden?

Meine Worte fühlen sich wie ich an, aber auch wieder nicht,
der Mund, aus dem sie kommen, ist meiner, aber nicht ganz,
meine Zunge besteht aus Gedichten,
die nicht ich für jemanden geschrieben habe, den ich trotzdem liebe,
sie ist fremd und kann nicht ausdrücken, was ich fühle.
nichts kann das.
 
Hallo Ava,
der Mensch als "bröckelnde" Marmorbüste ist eine gute Metapher für die Vergänglichkeit des Körperlichen.
Du hast teilweise drastische Bilder gewählt, die aber gut die Verzeiflung des Alterns widerspiegeln.
Besonders gut gefällt mir

meine Zunge besteht aus Gedichten
Möge das LI seinen Frieden finden, wie oder wann auch immer!
LG
Perry
 
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