MEIN TESTAMENT (ODER: DER SLAWE UND DIE NACHT)
Für Angelina
Ich war nie hübsch für dich und deiner.
So brauch‘ ich nichts, ich hab’s bedacht.
Das Beten macht das Leid nicht reiner.
Ich bin der Slawe. Du die Nacht.
Mir reicht ein Dorf, ein Stift und Kreide.
Und etwas Tinte, Herbst und Wein.
So wellt sich nun im Wind die Weide.
Und lässt den Kummer Kummer sein.
Ich war nie hübsch für dich und deiner.
Und wiegt am Fluss bereits das Ried.
Wann werden Herzen doch nun einer.
Sodass die Nacht durch Felder zieht.
Mir reichen Salz und Brot und Reben.
Doch gibt es nichts, was einen hält.
Ich brauch‘ nur dich gewiss zum Leben.
Doch alles andre füllt die Welt.
Ich war nie hübsch für dich und deiner.
So bin ich nichts, auch wenn’s mich gibt.
Das Beten macht den Tod nicht reiner.
Doch war ich oft. Zu oft verliebt.
Ich brauche nichts, vielleicht ein Leben.
Und gibt es doch, was sich ersehnt.
Denn kann ich lieben, weinen, streben.
Doch will ich nichts, was Leben dehnt.
Und sterb‘ ich jung, dann ist‘s gewesen.
Es in Ordnung, wie es scheint.
Ich hab‘ gelebt, das reicht mei‘m Wesen.
Denn hast du Mutter viel geweint.
Ich war nie hübsch, was ist das Schlechte.
Ich war nie gut, doch auch nie bös‘.
So gib‘ mir Gott vorm Tod paar Nächte.
Damit ich doch mein Drang erlös‘.
Ich war nie viel, nur Leib und Bruste.
Ich hab‘ geatmet und geweint...
Es schlug mein Herz, das gar nicht musste.
Ich war ein Mensch, was mir erscheint.
Ich war nie hübsch, verzeih‘ mir Süße.
Wobei der Tod die Schönheit wahrt.
So sei das Abschied und auch Grüße.
Denn war ich oft zu mir selbst hart.
Ich war nie hübsch, was ist das Schlechte.
Und bleibt Slawismus dann ein Wort.
Bevor ich weich‘, will ich noch Nächte.
Begrabt mich dann in Karlsbad, dort….
21.08.2025
Stadtgarten / Park Biesdorf
Für Angelina
Ich war nie hübsch für dich und deiner.
So brauch‘ ich nichts, ich hab’s bedacht.
Das Beten macht das Leid nicht reiner.
Ich bin der Slawe. Du die Nacht.
Mir reicht ein Dorf, ein Stift und Kreide.
Und etwas Tinte, Herbst und Wein.
So wellt sich nun im Wind die Weide.
Und lässt den Kummer Kummer sein.
Ich war nie hübsch für dich und deiner.
Und wiegt am Fluss bereits das Ried.
Wann werden Herzen doch nun einer.
Sodass die Nacht durch Felder zieht.
Mir reichen Salz und Brot und Reben.
Doch gibt es nichts, was einen hält.
Ich brauch‘ nur dich gewiss zum Leben.
Doch alles andre füllt die Welt.
Ich war nie hübsch für dich und deiner.
So bin ich nichts, auch wenn’s mich gibt.
Das Beten macht den Tod nicht reiner.
Doch war ich oft. Zu oft verliebt.
Ich brauche nichts, vielleicht ein Leben.
Und gibt es doch, was sich ersehnt.
Denn kann ich lieben, weinen, streben.
Doch will ich nichts, was Leben dehnt.
Und sterb‘ ich jung, dann ist‘s gewesen.
Es in Ordnung, wie es scheint.
Ich hab‘ gelebt, das reicht mei‘m Wesen.
Denn hast du Mutter viel geweint.
Ich war nie hübsch, was ist das Schlechte.
Ich war nie gut, doch auch nie bös‘.
So gib‘ mir Gott vorm Tod paar Nächte.
Damit ich doch mein Drang erlös‘.
Ich war nie viel, nur Leib und Bruste.
Ich hab‘ geatmet und geweint...
Es schlug mein Herz, das gar nicht musste.
Ich war ein Mensch, was mir erscheint.
Ich war nie hübsch, verzeih‘ mir Süße.
Wobei der Tod die Schönheit wahrt.
So sei das Abschied und auch Grüße.
Denn war ich oft zu mir selbst hart.
Ich war nie hübsch, was ist das Schlechte.
Und bleibt Slawismus dann ein Wort.
Bevor ich weich‘, will ich noch Nächte.
Begrabt mich dann in Karlsbad, dort….
21.08.2025
Stadtgarten / Park Biesdorf