Manchmal, sehr selten, fast nie
überkommt sie mich, ich spüre sie
wie ein Seufzen in einsamer Nacht,
wenn sie mich zum Kinde macht.
Ich werde notgedrungen weich.
Ich fühl' mich arm und doch auch reich.
Sie schmerzt und ängstigt mich,
behauptet, sie währe ewiglich,
umklammert mich mit tausend Armen,
kennt keine Ruhe noch Erbarmen,
raubt mir den Schlaf, die letzte Rast.
In steter Unruh, voller Hast
verzehrt sie Kraft und Energie,
tilgt Freude und Melancholie,
lässt nur den dunklen Todestrieb,
will, daß ich mich in sie verlieb',
in ihr verlier', vergeß' und sterbe,
in ihrer kalten Glut verderbe,
in ihrer Todesliebe untergeh',
wie grüner Zweig in weißem Schnee.
Sie hat nicht Name noch Gesicht,
bleibt meist, bis daß der Tag anbricht.
Sie ist kein Bild und spricht kein Wort,
sie findet mich an jedem Ort,
dringt in mich ein und bändigt mich,
macht mir mein Streben lächerlich.
Ist meine Feindin, Lieb' und Fluch,
mein' Sehnsucht und mein Leichentuch.
Peitscht mich zum Größten und zum Kleinsten,
zum Höchsten, Tiefsten und zum Feinsten,
raubt mir Verstand und Selbstkontrolle,
bis daß ich ihr Verehrung zolle.
Bindet mich in Freiheitsliebe,
erregt all meine dunklen Triebe,
lässt mich nicht atmen oder rasten,
schilt mich Trottel und Phantasten,
verdunkelt alles, erhellet nichts,
mein Satan am Tag des Gerichts.
Nichts Falsches wird vor ihr besteh'n,
bin in ihr sehend und geseh'n,
Werd' vor ihr kraftlos, machtlos, dumm,
mein Geist verschwindet, lässt mich stumm.
Ich liebe und verfluche sie,
versteck' mich in Melancholie,
müsst' von ihr lassen,
sie endlich hassen,
ihr Kraft und Energie verwehr'n,
sie in mir trinken und verzehr'n,
sie kauen, schmecken und besiegen,
vor ihren Augen Gleichmut kriegen.
Ich müsste, doch ob ich auch werde,
weiß ich nicht. Auf dieser Erde
gab's andr'e schon, die dies versuchten
- ich nenn' sie manchmal die 'Verfluchten' -
die mehr und besser als ich dachten,
die, was ich dachte, schon mal sagten
und doch zu keinem Ende kamen.
Da wünsche ich mir dann ein 'Amen',
das dieser Sucht ein End' bereitet
und mich den sich'ren Weg geleitet.
So Gott mir diese Gnad' gewährt,
mag's sein, ich überleben werd'.
überkommt sie mich, ich spüre sie
wie ein Seufzen in einsamer Nacht,
wenn sie mich zum Kinde macht.
Ich werde notgedrungen weich.
Ich fühl' mich arm und doch auch reich.
Sie schmerzt und ängstigt mich,
behauptet, sie währe ewiglich,
umklammert mich mit tausend Armen,
kennt keine Ruhe noch Erbarmen,
raubt mir den Schlaf, die letzte Rast.
In steter Unruh, voller Hast
verzehrt sie Kraft und Energie,
tilgt Freude und Melancholie,
lässt nur den dunklen Todestrieb,
will, daß ich mich in sie verlieb',
in ihr verlier', vergeß' und sterbe,
in ihrer kalten Glut verderbe,
in ihrer Todesliebe untergeh',
wie grüner Zweig in weißem Schnee.
Sie hat nicht Name noch Gesicht,
bleibt meist, bis daß der Tag anbricht.
Sie ist kein Bild und spricht kein Wort,
sie findet mich an jedem Ort,
dringt in mich ein und bändigt mich,
macht mir mein Streben lächerlich.
Ist meine Feindin, Lieb' und Fluch,
mein' Sehnsucht und mein Leichentuch.
Peitscht mich zum Größten und zum Kleinsten,
zum Höchsten, Tiefsten und zum Feinsten,
raubt mir Verstand und Selbstkontrolle,
bis daß ich ihr Verehrung zolle.
Bindet mich in Freiheitsliebe,
erregt all meine dunklen Triebe,
lässt mich nicht atmen oder rasten,
schilt mich Trottel und Phantasten,
verdunkelt alles, erhellet nichts,
mein Satan am Tag des Gerichts.
Nichts Falsches wird vor ihr besteh'n,
bin in ihr sehend und geseh'n,
Werd' vor ihr kraftlos, machtlos, dumm,
mein Geist verschwindet, lässt mich stumm.
Ich liebe und verfluche sie,
versteck' mich in Melancholie,
müsst' von ihr lassen,
sie endlich hassen,
ihr Kraft und Energie verwehr'n,
sie in mir trinken und verzehr'n,
sie kauen, schmecken und besiegen,
vor ihren Augen Gleichmut kriegen.
Ich müsste, doch ob ich auch werde,
weiß ich nicht. Auf dieser Erde
gab's andr'e schon, die dies versuchten
- ich nenn' sie manchmal die 'Verfluchten' -
die mehr und besser als ich dachten,
die, was ich dachte, schon mal sagten
und doch zu keinem Ende kamen.
Da wünsche ich mir dann ein 'Amen',
das dieser Sucht ein End' bereitet
und mich den sich'ren Weg geleitet.
So Gott mir diese Gnad' gewährt,
mag's sein, ich überleben werd'.