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Feedback jeder Art Mondbesuch (Pantun)

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Mondbesuch (Pantun)

Der Mond besuchte sie heut Nacht.
Er flüsterte ihr leis ins Ohr:
„Bist Du bereit? Ich hol Dich sacht,
will fliegen mit Dir hoch empor.“

Er flüsterte ihr leis ins Ohr:
„Ich möcht heut nicht alleine sein,
will fliegen mit Dir hoch empor.“
„Ich habe Angst, bin noch so klein.“

„Ich möcht heut nicht alleine sein.“
Sie setzte sich auf seinen Schoß.
„Ich habe Angst, bin noch so klein.“
„Hab keine Angst, Du träumst ja bloß.“

Sie setzte sich auf seinen Schoß.
„Bist Du bereit? Ich hol Dich sacht.“
Dann fiel sie runter atemlos.
Der Mond besuchte sie heut Nacht.
PS: Wilde Rose hat mich dazu inspiriert, ein Pantun herauszusuchen. 😉
 
Liebe

Moni,​



dein Pantun hat eine ganz besondere Atmosphäre.
Die Vorstellung vom Mond, der mit jemandem spricht, wirkt ruhig und nachdenklich.
Ich finde es schön, wie du die Stimmung zwischen Nähe und Vorsicht eingefangen hast.
Ein toller, leiser Moment

LG.
Driekes
 
Liebe Moni,

noch ein Pantun, wie schön. 😃
Das kommt so leicht und fluffig daher. Aber es ist gar nicht so leicht die "Grundzeilen" so hinzubekommen, dass es am Ende auch einen Sinn ergibt. Das ist dir hier sehr gut gelungen und eine nette Traumgeschichte ist entstanden.

Noch eine Frage dazu. Ist es bei einem Pantun eigentlich üblich in der letzten Strophe noch mal eine völlig neue Zeile einzusetzten? Ich hatte das auch schon bei Driekes gesehen. Ich weiß nur, dass sich alle Zeilen der letzten Strophe aus den schon im Gedicht vorhandenen ergeben. Aber vielleicht ist mein Wissen ja schon wieder überholt?

Dein Pantun gefällt mir. ☺️

LG Wilde Rose
 
Liebe Wilde Rose, liebe Moni,

gelegentlich wird – besonders in der letzten Strophe – eine neue Zeile eingeführt,
meist als Variation oder Umdeutung einer früheren Zeile.

Streng genommen: Die letzte Strophe sollte ausschließlich aus
bereits verwendeten Zeilen bestehen.

Künstlerisch gesehen: Eine neue Zeile kann erlaubt sein,
wenn sie eine poetische Funktion erfüllt –
insbesondere in einem freien oder modernen Pantun.

Es ist ein bewusster Bruch mit der Tradition, um z. B. einen emotionalen
Höhepunkt zu setzen, eine überraschende Wende einzuführen oder das
Thema noch einmal auf eine neue Ebene zu heben.


Du liegst also mit deiner Beobachtung goldrichtig – und man darf
durchaus stilistische Freiheiten erlauben, solange sie organisch wirken
und nicht den Fluss stören.

Beispiel aus einem Pantun von mir (poste ich später):

1. Vers: "Kupferrot glänzt die Sonne am Himmel"
Letzte Vers: "und Kupferrot glänzt die Sonne im Nebellicht."

LG.
Driekes
 
@Alle

Moin.

Bei Googel findest du nichts, bei der Suche: "Aufbau Pantun"
Ist der Rhythmus ein Jambus, oder bleibt es dem Schreiber offen? (Sehe hier verschiedene Varianten.)
8 Silben bis 12 Silben pro Vers. ???

Na ja, ich sehe schon, das geht den Bach hinunter.

Tschüss.
 
Lieber Driekes,
Liebe Wilde Rose,

ich freue mich sehr über Eure lobenden Kommentare. Vielen Dank dafür.

Manchmal ist es einfach nur Glück oder Zufall, dass ich eine Geschichte im Kopf habe, die sich für ein Pantun eignet. Ich war selbst überrascht, was am Ende beim „Mondbesuch“ rausgekommen ist. Ich habe schon so manch ein „Möchtegernpantun“ verworfen, weil es einfach keinen Sinn ergab.


Noch eine Frage dazu. Ist es bei einem Pantun eigentlich üblich in der letzten Strophe noch mal eine völlig neue Zeile einzusetzten?

Ganz ehrlich – so genau weiß ich es gar nicht. Als ich vor einigen Jahren mein erstes Pantun schrieb, hatte ich mich über die Form eines Pantuns im Internet schlau gemacht. Vielleicht habe ich dabei etwas überlesen. Ich hatte es so verstanden, dass jeweils der zweite und vierte Vers einer Strophe als erster und dritter Vers der nächsten Strophe wiederholt wird und zusätzlich der dritte Vers der ersten zum zweiten Vers der letzten Strophe und der erste Vers der ersten Strophe des Gedichtes zum letzten Vers der letzten Strophe wird.

Da ich nicht jedes Mal erneut einen Knoten im Kopf riskieren wollte, habe ich mich beim Schreiben immer an mein zuvor geschriebenes Pantun als Muster gehalten. 😄
Ich muss mich nochmal intensiver damit beschäftigen.

Vielen Dank auch nochmal für Deine Erklärungen, lieber Driekes.

Lieber Horst,


Bei Googel findest du nichts, bei der Suche: "Aufbau Pantun"

Doch, Du brauchst bei Google nur den Suchbegriff „Pantun“ eingeben. Dann findest Du jede Menge Erklärungen.
Hier ein Muster für ein Pantun, bestehend aus 4 Strophen:


1. Strophe
2. Strophe
3. Strophe
4. Strophe
1 (a)2 (b)5 (c)7 (d)
2 (b)5 (c)7 (d)3 (a)
3 (a)4 (b)6 (c)8 (d)
4 (b)6 (c)8 (d)1 (a)


(Sehe hier verschiedene Varianten.)
8 Silben bis 12 Silben pro Vers. ???

Ja, das ist mir auch bekannt. Mein „Mondbesuch“ hat z.B. in jedem Vers 8 Silben. Ich habe aber auch schon 12 Silben angewandt.

Vielen Dank auch für die Likes, über die ich mich ebenso gefreut habe. 🙂

Liebe Abendgrüße Euch allen
Moni

 
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