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Feedback jeder Art Montagmorgen

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  • MythonPonty
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Montagmorgen,
kurz vor acht.

Das schwache Licht einer verhangenen Sonne
füllt mühsam das Zimmer, die Küche,
schafft Schatten auf den Tisch.

Schatten. Von der Teekanne, der Kaffeekanne, dem Brotkorb, dem Kaffeebecher,
der H-Milch-Pappe, dem Zuckerglas, dem gekochten Ei, der dicken Kerze, die nie brennt.

Das Messer hat nur einen ganz schmalen Schatten. Es liegt. Genau wie der Löffel. Sie
verschaffen mir keine düsteren Gedanken, anders als die Schatten der Tee- und Kaffeekannen.

Ein unerfüllter Weihnachtswunsch fällt mir ein: Schreiben können wie Ritsos.
Ich werde ihn wieder auf die Liste setzen und an den Weihnachtsmann schicken. Später.


2. VI. 2025
 
Ciao,
A propos Messer: deine Poesie ist eben auch schneidend (Es ist, was es ist). Mit Ritsos meinst du den griechischen Dichter von der Sonate: Ich weiss, jeder geht nur in Richtung Liebe, nur in Richtung Tod. Ich weiss. Ich hab es versucht. Es bringt nichts. Lass mich mit dir kommen.?
Saluti
 
Mit Ritsos meinst du den griechischen Dichter ...

Hallo Helga, ja, meine ich. Er begleitet mich mit seinen Texten seit etwa 1986.
Ich lese ihn meist in Appetitshäppchen, nie ein ganzes Werk in einem Ritt. Seit etwa einem halben Jahr kann ich ihn als echtes literarisches Vorbild bezeichnen. Die Art, Themen zu setzen, zu variieren. Was mir immer fehlen wird, ist der Bezug zu einer historischen Kultur. Bei ihm die Antike, klar. Ich müsste noch mal beginnen zu lesen und zu schreiben, wenn ich meine Worte auf einem vergleichbaren Feld ausrichten wollte. Das könnte wohl nur Romantik, Vormärz und sowas sein. Ist mir aber viel zu starr, zu formell.
 
Ciao!
Wahrscheinlich ist es nicht aufgefallen, aber ich habe eine der deutschen Uebersetzungen der Mondscheinsonate synthaktisch vereinfacht. (Lass mich mit dir gehen/Ich weiss, dass jeder ganz allein zur Liebe/, zum Rum und zum Tod unterwegs ist. / Ich weiss es und habe es versucht. Aber es nuetzt nichts/Lass mich mit dir gehen.
D.h. ich habe in der Obigen Nachricht die Konjunktionen weggenommen, Saetze verkuerzt und Parataxen verwendet.
Der parataktische Satzbau erzielt eine direkte Wirkung. Der Leser bekommt eine Wirklichkeit praesentiert, die es auch nicht zu hinterfragen gilt (der Einstieg ins Alte Testament kommt ohne Nebensaetze aus).
Deine Gedichte haben eben diesen Effekt, weil vor allem parataktisch. Und daran wuerde ich nichts aendern, darin liegt ihre Staerke.
Willst du Themenbereiche der Romantik (Liebe, Sehnsucht, Entgrenzung, Tod) behandeln, bleib bei deiner Form.
Eine Idee: nimm ein Gedicht (oder auch nur Passage), das dir von der Thematik her gefaellt, aber verkuerze alles. Weg mit den Reimen, den Konjunktionen, forme Nebensaetze in Hauptsaetze um, reduziere die Sprache, suche einfache Worte. Es kommt was Neues dabei raus. Es ist nur ein Spiel, aber ich will dir keine Ratschlaege geben..
 
Ciao.
Deine Sprachbastelei klingt spannend, aber ich habe bei den Sach- und Lachgeschichten zu meiner Muttersprache meist von einem Leben als Schriftsteller geträumt, statt Frau Kuhn zuzuhören. Meine 10. Klasse-Abschlussarbeit habe ich dann auch über einen Roman geschrieben, den ich nie gelesen habe, trotzdem eine Eins bekommen … und gaunere mich weiter auf die Art durchs literarische Leben, soweit es mir interessant scheint oder meine Interventionen zu brauchen scheint.
Die Sonate nehme ich mir demnächst mal vor und gleiche ab.

Schönen Abend!
 
Ciao!

Hoffentlich hast du meinen Humor verstanden. Ich bin auch bei manchen schon recht „unbeliebt“ hier, glaub ich (da gibt es schon seit längerem ein paar Verse im Forum…). Was Einser auf nahezu Ungelesenes angeht, das kenne ich, das war bei mir unter anderem mal ein Referat: das Konzept des Buches war gut, aber es war zu langweilig zum Lesen. Der Begriff Sprachbastelei gefällt mir zu gut! Hast du die Sonate gelesen? Eigentlich wollte ich hier nichts mehr dichten.

Fremdlyrik durch die Moderation entfernt

Was meinst du, soll ich das unter Rubrik „Natur“ stellen. Fällt das jemandem hier auf, dass das eigentlich von Leopardi umgebastelt ist? Aber ich hab meine Reaktionspunkte in der Statistik gesehen, ich bin schon ganz bekümmert, so wenige sind das. 🙂 Ich hätte gleich mehr liken müssen und keine Systemkritik innerhalb des gleichen Systems üben dürfen. 🙂 Ich weiß auch, mein Pseudogedicht Rage Against the Machine war formal entsetzlich, aber ich musste den statistischen Durchschnitt senken und hab mich ordentlich angestrengt, damit es lallt wie bei einem Abzählreim (die Selbstironie hat natürlich keiner verstanden). Würdest du dem obigen Gedicht ein Sternchen geben? Du musst wissen, Leopardi ist in Italien so bekannt wie Goethe in Deutschland. Und kann man teilweise der Romantik zuordnen. Vielleicht ist der Dichter was für dich, zum Lesen natürlich? Aber ich glaub, die deutsche Übersetzung ist nicht gut…..

Irgendwie hab ich jetzt bald mehr Beiträge als Reaktionspunkte. Du verstehst jetzt schon meinen Humor? Wäre das was für eine Rubrik „Jeden Tag ein Kalauer“? Und „dozieren“ darf ich, ich hab einen akademischen Abschluss und erscheine unter diesem Namen hier tatsächlich in einem deutschsprachigen Buch, dass es nur noch im Antiquariat oder Sperrmüll gibt, aber aktuell gebraucht für fast 60! Euro irgendwo im Internet zu haben ist 🙂, ein Exemplar ist noch übrig.

P.S. Was wir hier bezüglich Text machen, hat sowohl etwas mit Intertextualität als auch mit Metaebene zu tun…..und auch in gewisser Weise mit Dekonstruktion. Dekonstruktivisten bemühen sich ja um den Nachweis, dass – und vor allem: wie – ein Text seine Bedeutung selbst hinterfragt, durchkreuzt und gerade mit solchen Paradoxien Sinn schafft; die Methode der Dekonstruktion ist ein kritisches Hinterfragen und Auflösen eines Textes im weiteren Sinn. Zudem habe ich alles auch ad absurdum geführt, und könnte unter den „Zyklus“ schreiben : quod erat demonstrandum (was zu beweisen war).

Was meinst du, den zweiten Teil des Textes zur Rubrik „Kritische Texte“ oder sowas, aber ich höre jetzt lieber auf……🙂. Schriftsteller mussten sich in der Vergangenheit mit Literaturkritikern auseinandersetzen, Literaturkritiker wurden von Schriftstellern oft gehasst und trotzdem benötigt (ohne Marcel Reich-Ranicki hätte man sogar verrissene Schriftsteller nicht so oft gelesen, sie wurden sogar wegen oft ungerechtfertigter Kritik erst recht gelesen, nachdem sie zuvor scharf attackiert wurden). Und Satire schreibt man am besten unter einem passenden Pseudonym, am besten immer als Mann. Und wie ich wirklich „aussehe“, würde ich, glaub ich, niemals jemand vermuten (klickt man im deutschen Sprachraum diesen Namen an, werden vor allem Traueranzeigen aufgelistet, im Ausland taucht die hellseherische Protagonistin eines Horrorfilms auf). Was dieses Forum als solches angeht, ich vermute es wird im World Wide Web mittlerweile insgesamt öfters unter „Search“ aufgefunden, d.h. es ist „sichtbarer“ geworden.

Es war schön, dich „kennengelernt“ zu haben, ich meine es ernst. Und vor allem eines deiner Gedichte werde ich immer in Erinnerung behalten und es hat mir wehgetan und tut es immer noch. Ich kannte und kenne jemanden, der vor so etwas Angst hat(te), unter anderem mich selbst.

Saluti



Post post scriptum: Frage an das „Monty-Python-Männchen“, welches nochmals „endliest“, war der Text vor der letzten Passage für dieses Forum zu kritisch?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

MythonPontys Themen
Frage an das „Monty-Python-Männchen“
Hallo!
@Helga Ullmann - meinst du mich ?
Habe gerade durch Zufall deinen Beitrag gesehen.

Du kannst mich übrigens auch gerne mit @MythonPonty direkt ansprechen, dann bekomme ich deine Nachricht sicher mit.

Wie ist deine Nachricht gemeint? Ich war mir nicht ganz sicher, ob sie an mich gerichtet war. Das verwendete Männchen wirkte auf mich zudem etwas abwertend und hat mich irritiert.

Ich hab den italienischen Dichter Giacomo Leopardi einfach ins deutsche umgebastelt.

Immer teuer war mir dieser einsame Hügel,
Und diese Hecke,
Die von so vielen Teilen den Blick des letzten Horizonts verschließt.
Aber sitzend und schauend,
Unendliche Räume jenseits davon und übermenschliche Stille und tiefste Ruhe,
Bild ich mir ein.
Und wie ich den Wind zwischen diesem Buschwerk rauschen höre,
Fällt mir das Ewige ein.
Wieso veröffentlichst du das denn hier in diesem Faden ?
Durch deine Fremdlyrik enziehst du dem ursprünglichen Werk die Aufmerksamkeit.
Wenn du das Werk von Giacomo Leopardi veröffentlichen willst, hast du hier im Forum eine extra Kategorie.

Hier entferne ich das einmal.

Viele Grüße
@MythonPonty
 
  • MythonPonty
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