Die Moritat vom Dummerhans
Wir nähern uns von Weitem einem mittelalterlichen Marktplatz, hören das laute Schreien derer, die ihre Waren anpreisen. Marketenderinnen, reisende Wundärzte, Quacksalber und andere, die sich so ihren Lebensunterhalt verdingen.
Eine Truppe Gaukler ist zu sehen : Ein bunt gekleideter Mann jongliert mit Bällen - ein anderer speit Feuer aus seinem Schlund.
Die Menge ist gebannt , gespannt ....
In einer Ecke ein Bänkelsänger - auf einem Holzbrett ist ein großes Plakat gespannt auf das er mit seinem Zeigestock weist:
Die Moritat vom Dummerhans
Elsa die Weißhaarige schaut voll Geduld
Wolken und Vogelzug; plötzlich Tumult!
Sie lugt über die Brombeerhecken hinaus -
am Strick schleift der Pöbel einen, oh Graus!
Mit Trommeln, Gezeter führen einen sie vor.
Elsa erkennt ihn: Es ist Dummerhans, der Tor.
Ein Einfältiger, dumm im Kopf, doch im Herzen ganz wach!
Am Kälberstrick da ziehen sie und schleifen ihn nach.
Neben ihm da tollt sein Hund, Flocke der Graue,
laut bellend, dass jemand auf dies Unrecht nur schaue!
Dummerjan, der Kuhhirte, drei Kühe sie starben;
lagen verendet heute morgen im Graben.
Diese Mär von der Meute und Dummerhans
ist vielhundert Jahr her, doch sie endet nie ganz.
Noch immer da zerr'n sie am Kälberstrick
den Hans - geben Schuld ihm am Mißgeschick.
Noch immer da zerr'n sie am Kälberstrick
den Hans - geben Schuld ihm am Mißgeschick.
Laut johlend da ziehen sie vors Tor der Stadt,
wo Dummheit und Verderben ein einzig Ziel nur hat:
Den Bruder zu morden, an den Galgen zu hängen;
so meint er der Mob, zu entkommen den Zwängen.
Vier Jahre schlechte Ernte, kein Korn für das Brot.
Und der Zins an den Burgvogt verbittert die Not.
Eisigkalter Winter; Vieh stirbt wie die Fliegen.
Den Verbündeten des Teufels, den werden sie kriegen.
Als Dummerhans endlich sein Leben hat verhaucht,
schleift man ihn zum Berggipfel, wo der Scheiterhaufen raucht.
Verendet ein Leben, geopfert in der Not
Denkt Ihr denn vom Lynchen kommt Euch das täglich Brot?
Diese Mär von der Meute und Dummerhans
ist vielhundert Jahr her, doch sie endet nie ganz.
Noch immer da zerr'n sie am Kälberstrick
den Hans - geben Schuld ihm am Mißgeschick.
Noch immer da zerr'n sie am Kälberstrick
den Hans - geben Schuld ihm am Mißgeschick
Elsa sieht die Wolken, sieht dem Vogelflug zu.
In ihrem Herzen wohnt Frieden, doch sie findet keine Ruh.
Am Himmel da kann die Zeichen sie seh'n
der Zeiten während die Jahrhunderte gehn.
Der Burgvogt von damals trägt ein anderes Kleid;
noch immer hat die Menschheit sich von ihm nicht befreit.
Zahlt Zins an den Herrscher und blutet für Brot
statt endlich zu begreifen, was wendet die Not.
Wie vor vielhundert Jahren leben wir in einer Welt,
wo Menschen and're abfackeln, wie es ihnen gefällt.
Allein daß dies sein könnte ist grausam genug!
Ich brauchs nicht schwarz auf weiss, wie sichs wirklich zutrug.
Diese Mär von der Meute und Dummerhans
ist vielhundert Jahr her doch sie endet nie ganz.
Noch immer da zerr'n sie am Kälberstrick
den Hans - geben Schuld ihm am Mißgeschick.
Noch immer da zerr'n sie am Kälberstrick
den Hans - geben Schuld ihm am Mißgeschick.
Ein Nebel zieht auf .... im Hintergrund werden die Pesttoten abtransportiert von Menschen mit Masken vor dem Mund . Oder sind es die Coronatoten aus einer anderen Zeit?
Der Gaukler mit den Bällen jongliert nun mit Totenköpfen - trägt gar selber eine Kette daraus. Es ist die Göttin Kali . Der Feuerschlucker wandelt sich in einen Drachen , der die Flügel ausbreitet und in den Himmel steigt...
Der Bänkelblock wird abtransportiert; wir haben ja jetzt Fernsehen mit über 20 Sendern.
Was für ein Segen!
Wir nähern uns von Weitem einem mittelalterlichen Marktplatz, hören das laute Schreien derer, die ihre Waren anpreisen. Marketenderinnen, reisende Wundärzte, Quacksalber und andere, die sich so ihren Lebensunterhalt verdingen.
Eine Truppe Gaukler ist zu sehen : Ein bunt gekleideter Mann jongliert mit Bällen - ein anderer speit Feuer aus seinem Schlund.
Die Menge ist gebannt , gespannt ....
In einer Ecke ein Bänkelsänger - auf einem Holzbrett ist ein großes Plakat gespannt auf das er mit seinem Zeigestock weist:
Die Moritat vom Dummerhans
Elsa die Weißhaarige schaut voll Geduld
Wolken und Vogelzug; plötzlich Tumult!
Sie lugt über die Brombeerhecken hinaus -
am Strick schleift der Pöbel einen, oh Graus!
Mit Trommeln, Gezeter führen einen sie vor.
Elsa erkennt ihn: Es ist Dummerhans, der Tor.
Ein Einfältiger, dumm im Kopf, doch im Herzen ganz wach!
Am Kälberstrick da ziehen sie und schleifen ihn nach.
Neben ihm da tollt sein Hund, Flocke der Graue,
laut bellend, dass jemand auf dies Unrecht nur schaue!
Dummerjan, der Kuhhirte, drei Kühe sie starben;
lagen verendet heute morgen im Graben.
Diese Mär von der Meute und Dummerhans
ist vielhundert Jahr her, doch sie endet nie ganz.
Noch immer da zerr'n sie am Kälberstrick
den Hans - geben Schuld ihm am Mißgeschick.
Noch immer da zerr'n sie am Kälberstrick
den Hans - geben Schuld ihm am Mißgeschick.
Laut johlend da ziehen sie vors Tor der Stadt,
wo Dummheit und Verderben ein einzig Ziel nur hat:
Den Bruder zu morden, an den Galgen zu hängen;
so meint er der Mob, zu entkommen den Zwängen.
Vier Jahre schlechte Ernte, kein Korn für das Brot.
Und der Zins an den Burgvogt verbittert die Not.
Eisigkalter Winter; Vieh stirbt wie die Fliegen.
Den Verbündeten des Teufels, den werden sie kriegen.
Als Dummerhans endlich sein Leben hat verhaucht,
schleift man ihn zum Berggipfel, wo der Scheiterhaufen raucht.
Verendet ein Leben, geopfert in der Not
Denkt Ihr denn vom Lynchen kommt Euch das täglich Brot?
Diese Mär von der Meute und Dummerhans
ist vielhundert Jahr her, doch sie endet nie ganz.
Noch immer da zerr'n sie am Kälberstrick
den Hans - geben Schuld ihm am Mißgeschick.
Noch immer da zerr'n sie am Kälberstrick
den Hans - geben Schuld ihm am Mißgeschick
Elsa sieht die Wolken, sieht dem Vogelflug zu.
In ihrem Herzen wohnt Frieden, doch sie findet keine Ruh.
Am Himmel da kann die Zeichen sie seh'n
der Zeiten während die Jahrhunderte gehn.
Der Burgvogt von damals trägt ein anderes Kleid;
noch immer hat die Menschheit sich von ihm nicht befreit.
Zahlt Zins an den Herrscher und blutet für Brot
statt endlich zu begreifen, was wendet die Not.
Wie vor vielhundert Jahren leben wir in einer Welt,
wo Menschen and're abfackeln, wie es ihnen gefällt.
Allein daß dies sein könnte ist grausam genug!
Ich brauchs nicht schwarz auf weiss, wie sichs wirklich zutrug.
Diese Mär von der Meute und Dummerhans
ist vielhundert Jahr her doch sie endet nie ganz.
Noch immer da zerr'n sie am Kälberstrick
den Hans - geben Schuld ihm am Mißgeschick.
Noch immer da zerr'n sie am Kälberstrick
den Hans - geben Schuld ihm am Mißgeschick.
Ein Nebel zieht auf .... im Hintergrund werden die Pesttoten abtransportiert von Menschen mit Masken vor dem Mund . Oder sind es die Coronatoten aus einer anderen Zeit?
Der Gaukler mit den Bällen jongliert nun mit Totenköpfen - trägt gar selber eine Kette daraus. Es ist die Göttin Kali . Der Feuerschlucker wandelt sich in einen Drachen , der die Flügel ausbreitet und in den Himmel steigt...
Der Bänkelblock wird abtransportiert; wir haben ja jetzt Fernsehen mit über 20 Sendern.
Was für ein Segen!