Musik in meinen Ohren
I. Ein Ruf zahlloser Wellen
ein Ruf zahlloser Wellen
ein Rausch
durchbricht die Brandung
längst vereinter Seelen
in einem kollektiven Schwarm
doch im Bewusstsein brennt
ein letztes Licht, im wirren Ablauf
der Lebensbilder vergisst
warum sein Zellentod
es voller Urteil auffrisst
Glück versprechen einst Unglückliche
nach dem TEILCHENsterben
und ihr selbstverliebtes Werben
ist reiner Stillstand, in einem gnadenlosen
Flächenbrand
geh fort, Goat! der mit zahllosen Zungen
sich in alten Sprachen verspricht!
mich führst du nicht hinters Licht
du feister Fangfisch!
an dessen Tentakeln nackte Engel zappeln
als würden sie dauerhaft seelisch gef...
im Gefolge
dieses Seel(ent)sorgers
im süchtigen Sog saugenden Monologs
gespiegeltes Licht Krieger Nichts
das von dem absoluten Wahn spricht
der als einziger im Untergang übrigbleibt
wenn Erlösung Zerstörung verheißt
II. Krieg in meinen Poren
so ruft es ohne Unterlass
durch die ewige Nacht
und was kein eigen Ich besitzt
verspricht
MEIN GLÜCK
und irdisch unglückliche Schmerzen
werden in der großen Leere
in der gleißenden Sphäre
ins BORG-Kollektiv verrückt
mit einer starrsinnigen Stimme
und einem gewalttätigen Geist
lebt es sich kinderleicht
und wer daran glaubt
wurde kompatibel gemacht
und kein freier Wille erwacht
der auf Lockvögel hört
die ihm lebenslang vorbeten
dies sei ihr ganzes Wesen:
sich ausnahmslos aufzugeben
und niemals sich entwickeln
klingt so unerhört, auf das es mich empört!
immun gegen jeden Ansturm
der wie ein kriechender Wurm
sich windet und weiter zieht
ohne das er mich liebt:
ein Drang, ein Einklang
der meinem Vielklang missfällt
fähig, zu komponieren und sich selbst
unendlich zu verlieben
© j.w.waldeck 2023