Feedback jeder Art Nachtrag zum Mond: Reisen

[Stavanger]

Ich reise gern zum vollen Mond,
doch tu ich es nur selten,
weil dort so gut wie niemand wohnt
und ungewohnte Regeln gelten.

So wird man sich in Badesachen
im Mondalltag kaum zeigen.
Man würde sich zum Narren machen,
von Wind und Kälte ganz zu schweigen.

Du hast den Klappstuhl zum drauf sitzen
und Schnorchel mitgebracht?
Das wird dir beides wenig nützen,
genau wie Hautcreme für die Nacht.

Dafür gibt's schmuckes Mond-Gestein
und Kraterlandschaft pur.
Kein Fels, kein Staub könnt schöner sein,
dazu die Mond-Musikkultur.

Ich muss es wissen, ich war da
und spiel selbst Mond-Harmonika.

 

[Anders]

Ein wunderbares, ebenso leichtes wie hintergründiges Gedicht. Besonders gefällt mir die finale Pointe. Gern gelesen.

 

[Cornelius]

Hei Uwe,

ist obiges das Harmonika-Gedicht, dass du vor einer Weile mal als Schubladenstück erwähnt hast? Schön, dass wir es jetzt lesen dürfen.

Kurz gesagt: Ich finde es wunderbar von der ersten bis zur letzten Zeile. Auch metrisch gewitzt: Der zweite Vers jeder Strophe hat jeweils nur drei Hebungen statt vier, das sorgt für einen gewissen Groove ... Die Schlusspointe mit ihrem abgesetzten zweifachen Vierheber lässt die Mondrakete dann richtig abheben. Oder landen?

Inhaltlich ein Genuss mit vielen witzig-liebevollen Details. Nach deinen Mondgedichten bin ich ohnehin schon süchtig geworden.