Ich war nie geboren, um zu leben.
Ich war ein Flüstern in den Fugen,
ein Licht, das nicht den Tag erlebt,
ein Geist in eignen Maskenlogen,
der mit dem Denken rückwärts webt.
Ich hab kein' Anfang, nur ein Fragen,
kein Ruf, nur Widerhall im Grund.
Ich schritt in Bühnen ohne Tagen
und sang mir selbst den Schluss gesund.
Ich war in allem - doch nie innen,
ein Viel zu viel im eignen Kreis.
Mein Geist konnt tausend Tänze spinnen,
doch stolperte auf jedem Gleis.
Ich schrieb, ich schuf, ich überwand,
doch nie das Ich, das sich wie Pest befällt.
Denn immer, wenn ich Antwort fand,
war sie dem Augenblick entstellt.
Ich leb nur hell in fremden Dingen,
in Bildern, Büchern, fremder Haut.
Doch was mich heilt, kann mich verschlingen,
und was mich wärmt, ist nie vertraut.
Ich zweifle nur, wenn's grade stört,
wenn Ruhe wär, das Ziel zu sehn -
dann raunt mein Hirn, von Glut betört,
pflanzt ein Aber durch jedes Gen.
Ich bin ein Tasten ohne Finden,
ein Hochgefühl mit Zwischenbruch.
Was andre bindet, lässt mich schwinden,
ich steh im Jetzt wie im Versuch.
Und doch, in all dem Haltverzagen,
in aller Selbstverlorenheit,
ist ein Verlangen nicht zu tragen:
zu sein. Nicht richtig. Aber weit.
Denn mein Ich weiß, ich will nicht fehlen,
nicht einfach still im Nichts verwehen.
Ich fürchte nicht das Endgericht,
ich fürchte, dass man mich nicht spricht.
Nicht Tod ist mir der kalte Schauer,
nicht Erde, Kreuz, noch letzte Trauer,
doch dass mein Dasein nichts mehr wiegt,
wenn jemals meine Spur versiegt,
wie ich geglüht, wie ich gebrannt,
im Zwischenraum, mit Hand am Rand.
Wenn all mein Klang zu Rauschen wird
und selbst das Echo nichts mehr hört.
Was nutzt ein Wort, wenn’s nie erkundet?
Ein Bild, das keinem Blick gehört?
Ich schriebe Welten, unverbunden,
wenn niemand ihre Glut betört.
Die Angst, dass all mein Sein verglühet
wie Kerzendocht im Morgenschein,
dass kein Gedanke weiterziehet -
nicht ewig. Nur: Nicht ganz allein.
Dass all mein Denken, all mein Flehen,
mein Fühlen, das sich nackt verzehrt,
verhallt in ungehörtem Wehen,
vom eignen Echo umgekehrt.
Ich fürchte nicht das letzte Fallen,
nur, dass kein Nachklang mit mir geht.
Dass ich in niemand weiterhallen,
kein Herz noch meinen Rhythmus schlägt.
So träume ich von einem Namen,
der einmal sanft in Köpfen ruht.
Nicht Ruhm, nur dass, wenn Schatten kamen,
ein Satz von mir noch Gutes tut.
Ich war nie geboren, um zu leben,
doch um ein Flimmern lang zu sein,
in einem Blick, an einem Weben,
ein leiser Satz im Weltenhain.
Ich war ein Flüstern in den Fugen,
ein Licht, das nicht den Tag erlebt,
ein Geist in eignen Maskenlogen,
der mit dem Denken rückwärts webt.
Ich hab kein' Anfang, nur ein Fragen,
kein Ruf, nur Widerhall im Grund.
Ich schritt in Bühnen ohne Tagen
und sang mir selbst den Schluss gesund.
Ich war in allem - doch nie innen,
ein Viel zu viel im eignen Kreis.
Mein Geist konnt tausend Tänze spinnen,
doch stolperte auf jedem Gleis.
Ich schrieb, ich schuf, ich überwand,
doch nie das Ich, das sich wie Pest befällt.
Denn immer, wenn ich Antwort fand,
war sie dem Augenblick entstellt.
Ich leb nur hell in fremden Dingen,
in Bildern, Büchern, fremder Haut.
Doch was mich heilt, kann mich verschlingen,
und was mich wärmt, ist nie vertraut.
Ich zweifle nur, wenn's grade stört,
wenn Ruhe wär, das Ziel zu sehn -
dann raunt mein Hirn, von Glut betört,
pflanzt ein Aber durch jedes Gen.
Ich bin ein Tasten ohne Finden,
ein Hochgefühl mit Zwischenbruch.
Was andre bindet, lässt mich schwinden,
ich steh im Jetzt wie im Versuch.
Und doch, in all dem Haltverzagen,
in aller Selbstverlorenheit,
ist ein Verlangen nicht zu tragen:
zu sein. Nicht richtig. Aber weit.
Denn mein Ich weiß, ich will nicht fehlen,
nicht einfach still im Nichts verwehen.
Ich fürchte nicht das Endgericht,
ich fürchte, dass man mich nicht spricht.
Nicht Tod ist mir der kalte Schauer,
nicht Erde, Kreuz, noch letzte Trauer,
doch dass mein Dasein nichts mehr wiegt,
wenn jemals meine Spur versiegt,
wie ich geglüht, wie ich gebrannt,
im Zwischenraum, mit Hand am Rand.
Wenn all mein Klang zu Rauschen wird
und selbst das Echo nichts mehr hört.
Was nutzt ein Wort, wenn’s nie erkundet?
Ein Bild, das keinem Blick gehört?
Ich schriebe Welten, unverbunden,
wenn niemand ihre Glut betört.
Die Angst, dass all mein Sein verglühet
wie Kerzendocht im Morgenschein,
dass kein Gedanke weiterziehet -
nicht ewig. Nur: Nicht ganz allein.
Dass all mein Denken, all mein Flehen,
mein Fühlen, das sich nackt verzehrt,
verhallt in ungehörtem Wehen,
vom eignen Echo umgekehrt.
Ich fürchte nicht das letzte Fallen,
nur, dass kein Nachklang mit mir geht.
Dass ich in niemand weiterhallen,
kein Herz noch meinen Rhythmus schlägt.
So träume ich von einem Namen,
der einmal sanft in Köpfen ruht.
Nicht Ruhm, nur dass, wenn Schatten kamen,
ein Satz von mir noch Gutes tut.
Ich war nie geboren, um zu leben,
doch um ein Flimmern lang zu sein,
in einem Blick, an einem Weben,
ein leiser Satz im Weltenhain.