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Nimm zurück

  • Lichtsammlerin
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Nimm deinen Namen zurück
die Worte stechen
Dornen ins Herz
nimm zurück
deine sternlose Nacht
ohne Beschützer
in Häusern aus Rauch
tanzende Schatten
 
wer weiß um die
blinden Zeugen
deiner Traumgespenster
 
die dreimal
entzündeten Tränen
verbannt aus meinen
blicklosen Augen
in deine Hände
wie der irre Mond
Saltos schlägt
und davon rollt
Bleichgesicht, abgewandt
 
nimm zurück
deinen traumlosen Himmel
die Liebe den Hass
 
wie ich
Amen sage
Vater mein
nimm dein Geheimnis zurück
ich atme Gift
verstrahlte Zeit
Fesseln um
nagende Ohnmacht
gib mich frei
 
Buße aus
knienden Blicken
Vater mein - vergib mir nicht!
ich wage es
Mensch zu sein
 
nimm deinen Namen zurück
Vater mein
ist nicht mehr.
 
Hallo Eulenflügel,
 
Danke Dir. Es geht tatsächlich um beides - sowohl um den eigenen Vater, als auch um das "Gottesbild",
von beiden nimmt das LI hier Abschied. Das hast Du ganz richtig interpretiert.
Schön dass ich Dich mit dem Text ansprechen konnte.
 
LG Lichtsammlerin
 
Hallo Lichtsammlerin,
 
für mich dominiert der religiöse Hintergrund durch Kreuzigungsbilder wie
 
Nimm deinen Namen zurück
die Worte stechen
Dornen ins Herz (Dornenkrönung)
 
die dreimal (kräht der Hahn)
entzündeten Tränen
verbannt aus meinen
blicklosen Augen
in deine Hände
 
wie ich
Amen sage
Vater mein
nimm dein Geheimnis zurück
 
Buße aus
knienden Blicken
 
Ein klaren Grund für die Abwendung vom "Vater" konnte ich nicht herauslesen, vermute aber einen zwischenmenschlich/psychologischen Konflikt.
Letztlich kann sich das aber jeder Leser auch selbst ausmalen.
 
Konstruktiv könnte ich mir den Text noch etwas mehr verdichtet vorstellen, denn Passagen wie
 
in Häusern aus Rauch
tanzende Schatten
 
wie der irre Mond
Saltos schlägt
und davon rollt
Bleichgesicht, abgewandt
 
muten doch etwas zu mystisch, bzw. (ungewollt) komisch an.
 
LG
Perry
 
Hallo Perry,
 
die Parallelen zum religiösen sind zum Teil beabsichtigt, einiges war mir aber selbst gar nicht aufgefallen (Dornenkrönung). Als ich den Text geschrieben habe, wollte ich beide Teile (eigener Vater / Glaube) gleichermaßen einbringen, aber einige Verse stehen tatsächlich für beides, die Übergänge sind daher fließend geworden.
Die etwas komisches Passagen sollen eine leichte Verdrehtheit zeigen, die in diesem inneren Kampf und dem Abschied immer wieder auftaucht.
Verdichten muss ich glaube ich viele meiner Texte, was mir ziemlich schwer fällt. Dieser Text ist tatsächlich nur halb so lang wie das Original, und dennoch recht lang..
Danke für diesen Hinweis!
Ein Grund für die Abwendung ist nicht erwähnt, soll in diesem Text auch gar keine Rolle spielen (zumal es sonst sich noch viel länger geworden wäre), es beschreibt quasi einen Zustand als "Momentaufnahme" ohne Kenntnisse über "vorher" und "nachher". Wie Du schon sagst - das darf sich der Leser dann auch gerne selbst ausmalen.
 
LG Lichtsammlerin
 
  • Lichtsammlerin
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