Willkommen in der Bundesrepublik Absurdistan.
Wo ein Zuhause kein Grundrecht, sondern Renditeobjekt ist.
Hier wird nicht gewohnt, hier wird investiert.
Hier wohnt die Rendite –
und Menschlichkeit wird still entsorgt,
im gelben Sack,
direkt neben dem, was einst Verantwortung war.
Straßen sind jetzt multikulturell:
Rollator trifft Kinderwagen,
unter Brücken liegen Schlafsäcke neben Schmerz.
Ein echter Begegnungsort.
Ohne Dach. Ohne Toilette.
Aber hey –
es gibt Sterne.
Romantisch.
„Wohnungsknappheit?“
Ach was.
Ein Mythos.
Wohnungen gibt es genug.
Sie heißen nur Loft, Penthouse
oder „Mietobjekt mit exklusiver Seele für sechs Monate“.
Für 1.900 kalt.
Plus Tränen. Plus Würde.
Politik?
Klar macht die was.
Sie redet.
Und gründet Arbeitskreise.
Hauptsache, irgendwas dreht sich –
außer die Heizung in Ernas Wohnung.
Die bleibt kalt.
„Heizen?“, fragt das Amt.
„Schon mal ’ne Decke probiert?“
Sozialwohnungen?
Wie Einhörner.
Alle reden davon – keiner hat eine gesehen.
Und wenn doch,
ist sie längst verkauft
und heißt jetzt „City-Apartment mit urbanem Charme“.
Mit Duschkabine in der Küche.
Na klar. Innovation!
Während wir frieren, hungern, hausen,
sagt ein Abgeordneter im Designeranzug
beim dritten Frühstück in Davos:
„Wohnen ist ein komplexes Thema.“
Ja.
Komplex wie Tetris –
nur ohne passende Bausteine.
Aber hey –
wir sind kreativ geworden.
Leben im Zelt heißt jetzt „minimalistisch“.
Obdachlos? Nennt sich „urban nomadic lifestyle“.
Keine Armut –
nur authentisches Wohnerlebnis.
Ich sag euch:
Wenn das alles nicht so traurig wär,
ich würd lachen.
Doch das Lachen bleibt mir im Hals stecken.
Zwischen Duldungsschreiben, Wohngeldantrag
und der Frage,
ob mein Bett heute wieder das Wartezimmer der Notaufnahme ist.
Während man uns leise aus den Städten schiebt
wie Dreck unter den Teppich,
steht auf jedem Bauzaun in goldenen Lettern:
„Hier entstehen neue Wohnungen.“
Nein.
Hier entstehen
neue Wunden.
Und ich frag:
Wo wohnt eigentlich Würde?
Hat sie noch eine Adresse?
Oder wurde auch sie
zwangsgeräumt?
Von uns allen.
Denn Hinsehen tut weh.
Wo ein Zuhause kein Grundrecht, sondern Renditeobjekt ist.
Hier wird nicht gewohnt, hier wird investiert.
Hier wohnt die Rendite –
und Menschlichkeit wird still entsorgt,
im gelben Sack,
direkt neben dem, was einst Verantwortung war.
Straßen sind jetzt multikulturell:
Rollator trifft Kinderwagen,
unter Brücken liegen Schlafsäcke neben Schmerz.
Ein echter Begegnungsort.
Ohne Dach. Ohne Toilette.
Aber hey –
es gibt Sterne.
Romantisch.
„Wohnungsknappheit?“
Ach was.
Ein Mythos.
Wohnungen gibt es genug.
Sie heißen nur Loft, Penthouse
oder „Mietobjekt mit exklusiver Seele für sechs Monate“.
Für 1.900 kalt.
Plus Tränen. Plus Würde.
Politik?
Klar macht die was.
Sie redet.
Und gründet Arbeitskreise.
Hauptsache, irgendwas dreht sich –
außer die Heizung in Ernas Wohnung.
Die bleibt kalt.
„Heizen?“, fragt das Amt.
„Schon mal ’ne Decke probiert?“
Sozialwohnungen?
Wie Einhörner.
Alle reden davon – keiner hat eine gesehen.
Und wenn doch,
ist sie längst verkauft
und heißt jetzt „City-Apartment mit urbanem Charme“.
Mit Duschkabine in der Küche.
Na klar. Innovation!
Während wir frieren, hungern, hausen,
sagt ein Abgeordneter im Designeranzug
beim dritten Frühstück in Davos:
„Wohnen ist ein komplexes Thema.“
Ja.
Komplex wie Tetris –
nur ohne passende Bausteine.
Aber hey –
wir sind kreativ geworden.
Leben im Zelt heißt jetzt „minimalistisch“.
Obdachlos? Nennt sich „urban nomadic lifestyle“.
Keine Armut –
nur authentisches Wohnerlebnis.
Ich sag euch:
Wenn das alles nicht so traurig wär,
ich würd lachen.
Doch das Lachen bleibt mir im Hals stecken.
Zwischen Duldungsschreiben, Wohngeldantrag
und der Frage,
ob mein Bett heute wieder das Wartezimmer der Notaufnahme ist.
Während man uns leise aus den Städten schiebt
wie Dreck unter den Teppich,
steht auf jedem Bauzaun in goldenen Lettern:
„Hier entstehen neue Wohnungen.“
Nein.
Hier entstehen
neue Wunden.
Und ich frag:
Wo wohnt eigentlich Würde?
Hat sie noch eine Adresse?
Oder wurde auch sie
zwangsgeräumt?
Von uns allen.
Denn Hinsehen tut weh.