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Und wenn die Wege ausgetreten,
von Narben tief durchzogen sind:
Wie soll ich meine Schritte setzen
barfuß und lachend, wie ein Kind,

den Mund mit sommersüßen Beeren
gefüllt, die Wangen rot beschmiert:
Wie soll ich wieder reden können
und geben mich, ganz ungeniert?

Die Hände leer, erstaunt und fragend:
Wo ist es hin, was ist gescheh'n?
Wie soll ich, ohne blind zu werden,
ins Innere meines Herzens seh'n?

Im Grase liegend Bilder weben
vom Traum, der hemmungslos zerrinnt:
Wie soll ich wieder Nähe spüren,
von Zeit getrennt und farbenblind?

Das Füllhorn nach der Freude strecken,
die sich nur tropfenweis' ergießt:
Wie soll ich hören mich im Flüstern
und Werben, das mich weit umfließt?

Und wenn die Wege ausgetreten,
von Narben tief durchzogen sind:
Wie soll ich aufsteh'n, gehen lernen?
Halt' meine Hand, wie einst als Kind.


Ende September 1990
 
Zuletzt bearbeitet:
Hei Chilicat,

Das ist tatsächlich ein sehr ernstes Gedicht, aber mir gefällt es.
Bis auf eine Zeile, nämlich die 4. in der 1. Strophe. Da weigert sich etwas in mir störrisch, "barfuß" auf der 2. Silbe zu betonen.
Aber vielleicht ist das in der Schweiz anders?

Jedenfalls ein sehr gutes Stück!
Findet, mit Gruß:
Uwe
 
Liebe Chilicat.

in deinem Gedicht kommt die Sehnsucht nach der Leichtigkeit und der Unbefangenheit der Kindheit zum Ausdruck.
Schöne Bilder hast du dafür gefunden. Leider kommt man im Alter schlecht wieder dahin zurück, zuviel hat man gehört und gesehen und selbst erfahren. Dazu hast du treffend das Bild von den ausgetretenen von Narben durchzogenen Wegen gezeichnet.
Ein schönes Gedicht, gefällt mir sehr gut.

Liebe Grüße
Wilde Rose
 
Liebe Lizzy, liebe Wilde Rose, lieber Uwe,

Danke für euer Hineinfühlen.
In jedem Leben gibt es vermutlich Ereignisse, in denen solche Gedanken entstehen können.

Liebe Grüße
Chilicat

Übrigens betonen wir "barfuß" auch in der Schweiz auf der ersten Silbe "bar" und nicht auf "fuß".




Dankeschön auch für die Likes!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Chilicat, Dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Ich stoße mich auch nicht am "barfuß", denn dies drückt auch eine kindliche Leichfüßigkeit aus. Passend zu den zugefügten Narben.

Viele Grüße Jürgen
 
Hallo Chilicat,
im Alter werden wir wieder zu Kinder, heißt es im Volksmund und wir wünschen uns ein Hand, die uns hält.
Gut, wer ihm nahestehende Menschen hat, die sich dafür Zeit nehmen. Ansonsten bleibt nur sich an den Erinnerungen feestzuhalten.
Gern den Wortbildern nachgespürt und LG
Perry
 
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