Aus dem Triptychon "Bruder Nacht"
Zwischen Nacht und Morgen
bleibt das Fenster
einen Moment lang
unentschieden.
Die Stadt hält den Atem an.
Kein Vogel ruft,
keine Maschine drängt.
Nur das Licht
probiert seine Möglichkeiten
an den Hauskanten.
Ich stehe da,
noch ohne Gewicht.
Die Schuhe berühren den Boden,
aber der Tag hat mich
noch nicht bemerkt.
Hinter mir
liegt die Nacht,
nicht dunkel,
sondern weit.
Vor mir
beginnt das Helle
mit seinen Griffen,
sanft zuerst,
wie Hände,
die fragen,
ob sie dürfen.
Im Glas
mischt sich mein Gesicht
mit dem Himmel.
Ich erkenne beides
nur halb.
Das reicht.
Ein Schritt nach vorn
wäre Zustimmung.
Zurück
ginge nicht mehr.
Also bleibe ich
auf der Kante,
lerne den Moment,
in dem nichts verlangt wird
und nichts fehlt.
Noch ist Zeit
für einen Blick,
der nichts festhält.
Noch bin ich
nur anwesend.
Dann kippt das Licht.
Der Tag tritt ein.
Und ich mit ihm –
nicht verloren,
nicht ganz bereit,
aber vollständig.
Zwischen Nacht und Morgen
bleibt das Fenster
einen Moment lang
unentschieden.
Die Stadt hält den Atem an.
Kein Vogel ruft,
keine Maschine drängt.
Nur das Licht
probiert seine Möglichkeiten
an den Hauskanten.
Ich stehe da,
noch ohne Gewicht.
Die Schuhe berühren den Boden,
aber der Tag hat mich
noch nicht bemerkt.
Hinter mir
liegt die Nacht,
nicht dunkel,
sondern weit.
Vor mir
beginnt das Helle
mit seinen Griffen,
sanft zuerst,
wie Hände,
die fragen,
ob sie dürfen.
Im Glas
mischt sich mein Gesicht
mit dem Himmel.
Ich erkenne beides
nur halb.
Das reicht.
Ein Schritt nach vorn
wäre Zustimmung.
Zurück
ginge nicht mehr.
Also bleibe ich
auf der Kante,
lerne den Moment,
in dem nichts verlangt wird
und nichts fehlt.
Noch ist Zeit
für einen Blick,
der nichts festhält.
Noch bin ich
nur anwesend.
Dann kippt das Licht.
Der Tag tritt ein.
Und ich mit ihm –
nicht verloren,
nicht ganz bereit,
aber vollständig.