Hallo Freiform,
mir fehlen ein wenig die Worte.
"Meine Worte waren einst Liebe" ist eine so unschuldige, reine Einsicht ins Herz. Ein Herz voller Worte, die sich in die Welt wagten, in das Tosen von Stürmen und Gefühlen und Begegnungen.
Und die Liebe zum Wort, der malerische Silbenflug und Buchstabentanz.. so fern zu der Wirklichkeit, denn das Leben tänzelt nicht durch die Zeilen und lastet den Worten schweres Gepäck auf.
Eine Reise zum inneren Selbst, gegen Ende zeigt sich eine Verwandlung, denn "Meine Worte waren einst Liebe", aber nachdem das Leben (der Wind) sie wieder frei gab, hatten sie den Schmerz kennengelernt und die Schwere erfahren..
So wunderbar verdichtet. Ob das Du (dein Herz) für einen anderen Menschen steht, oder metaphorisch für das Leben, beides ist möglich.
Der Vers "ihr Echo im Wind verklingt" fällt ein wenig aus der Reihe, vom Satzbau und dem zeitlichen Kontext. Auch ob die doppelte Nennung vom Wind in der zweiten Strophe notwendig ist könnte man überlegen.
Ein paar kleine Anregungen, du entscheidest natürlich ob was passt oder nicht:
"doch ihr Echo verklang geschwind"
"ihr Echo machte taub und blind"
"bis ihr Echo leis verging"
Ich persönlich würde evt auch aus "Meine Worte waren einst Liebe" ---> "Einst waren meine Worte Liebe" machen, und die Betonung damit auf das "Einst" legen, das nicht mehr da ist. Aber vielleicht liegt die Betonung in deiner Intention woanders.
Soweit meine Gedanken.
Gerne gelesen, deinen schönen Text.
Liebe Grüße, Lichtsammlerin