Sommernacht
Leere Gläser, verschütteter Wein auf dem Laminatboden, Pizzakartons unter dem Couchtisch, eine vergessene Socke auf der Rückenlehne. Irgendwo dröhnt noch Musik aus einem halb abgestürzten Bluetooth-Speaker, und eine flackernde Lichterkette hat sich um einen alten Küchenstuhl gewickelt.
Aya-rin sitzt neben dir auf dem ausgezogenen Sofa, eine Salzstange im Mundwinkel, barfuß, das Oberteil halb offen, als wär das hier keine Pyjamaparty, sondern ein ganz normaler Abend. Ihr kennt euch seit der Ausbildung – gerade abgeschlossen – und irgendwie hat’s zwischen euch vom ersten Tag an gefunkt.
Keine Zukunft, keine Pläne, keine Regeln – heute zählt nur der Moment. Nur Wein, Chips, Musik und völliges Chaos. Ihr seid längst angeheitert, alles ist ein bisschen lauter, schräger, lustiger als es sonst wäre.
Deine Pyjamafreundin war dir vom ersten Tag an sympathisch – frech, wild, unberechenbar. Heute wirkt sie noch ein bisschen mehr von allem. Kein vorsichtiges Antasten, keine höfliche Zurückhaltung – es hat vom ersten Moment an zwischen euch gefunkt, direkt und ohne Umwege. Nicht romantisch, sondern wie zwei, die sich auf Anhieb verstanden haben. Kein Smalltalk, sondern direkter Draht.
Heute brennt da mehr – mehr Lachen, mehr Wein, mehr Unruhe in der Luft. Es geht nicht um Pläne, nicht um Rücksicht – heute zählt nur: ein Abend für zwei Freundinnen, raus aus allem, rein ins Jetzt.
Vorher habt ihr laute Musik aufgelegt, guten Wein getrunken, viel gegessen und beim Karaoke gesungen, seid dabei kichernd auf dem Sofa herumgehüpft. Einmal rutscht Aya-rin dabei fast vom Sofa, kreischt auf, fängt sich im letzten Moment – was euch beide noch mehr zum Lachen bringt.
Zwei durchgedrehte, leicht angetrunkene Mädels Anfang zwanzig, überdreht und außer Kontrolle, aber glücklich. Irgendwann sackt ihr wieder zurück in die Kissen, schweißnass und außer Atem, der Bass der Musik immer noch im Bauch.
„Boah, voll eklig“, motzt sie und fährt sich mit der Hand durch ihre offenen Haare. Sie greift sich das Handtuch vom Hals, presst es gegen ihre Stirn, wischt sich über Nacken und Brustansatz. Der Stoff ihres Pyjamas klatscht schweißnass an ihr, als wäre er mit der Haut verschmolzen – jeder Zentimeter Haut scheint sich zu wehren. „Ich hasse das – alles kleistert, alles riecht, ich fühl mich wie eingeschweißt!“
Du musst lachen, weil sie immer genau das raushaut, was auch dir durch den Kopf geht – nur roher, wilder, echter. „Ich fühl mich auch wie eingeschweißt“, murmelst du, halb angetrunken, halb amüsiert. „Wie ein Stück Fleisch in Frischhaltefolie.“
Das dünne Stoffteil saugt sich längst feucht an ihre Haut, genauso wie deins an dir. Über euch summt der Ventilator, träge wie ein müdes Karussell. Die Fenster stehen offen, aber von frischer Luft keine Spur – nur der Lärm der Stadt dringt herein: das entfernte Knattern eines Rollers, ein streitendes Paar irgendwo unten auf der Straße, Musikfetzen von einem anderen Balkon, ein Hund, der bellt.
Die schwüle Nachtluft steht wie eingesperrt zwischen den Häusern. Kein Wunder, dass ihr halb zerfließt – es ist drückend heiß, bestimmt noch dreißig Grad. Die Stunden davor? Einfach nur zum Ausflippen. Jede Sekunde war zu viel, jeder Stofffetzen hat sich an dir festgesaugt – in den Kniekehlen, unter den Armen, sogar am Rücken. Dein Nacken war so nass, als hätt dir jemand einen nassen Lappen in den Kragen gesteckt. Mit jeder Minute wolltest du nur noch eins: alles ausziehen, alles abschütteln – Klamotten, Schweiß, dieses ganze bockige Sommerklebegefühl. Aya-rin schaut hinaus – zur dunklen Silhouette der Stadt, wo nichts weht, nichts sich bewegt. Jeder von euch hat inzwischen ein Handtuch um den Hals hängen, mit dem ihr euch immer wieder den Schweiß von Stirn und Nacken wischt – mechanisch, fast schon trotzig gegen diese unerträgliche Hitze. Nur die Hitze drückt sich durch das offene Fenster.
Ihr fächert euch Luft zu – jede hat sich aus alten Zeitschriften und einer zusammengefalteten Zeitung einen provisorischen Fächer gebastelt. Nicht weil es hilft, sondern weil es wenigstens so tut, als würde es etwas bringen.
Deine Augen streifen ihre Silhouette – sie sieht aus, als würde sie gleich wegschmieren vor Hitze. Alles an ihr glänzt, ihr Körper verschwimmt fast im flirrenden Licht und dem Schweiß, der über ihre Haut läuft. Eure Finger verharren, ihr schaut euch an – beide verschwitzt, die Haut glänzt, eure Pyjamas schmiegen sich klamm an die Haut, die Luft steht. Für einen Moment seht ihr euch einfach nur an, erschöpft und überhitzt, und fangt an zu lachen.
Ein Grinsen huscht über Aya-rins Gesicht, sie springt plötzlich auf und holt den Eiswürfelbehälter. Sie kramt lachend darin herum, balanciert einen kalten Würfel zwischen den Fingern. Du greifst auch zu, doch er flutscht dir aus den Fingern und platscht auf den Teppich. Ihr müsst beide laut lachen über das Missgeschick.
Schließlich nehmt ihr neue Würfel, die bald über eure Körper gleiten. Ein helles Auflachen bricht aus, halb Überraschung, halb Vergnügen. Mit einem schelmischen Grinsen nimmt Aya-rin einen Eiswürfel und lässt ihn dir frech ins Dekolleté fallen, wo er kalt in deinem BH schmilzt. Du quietschst erschrocken auf, bevor ihr beide in schallendes Lachen ausbrecht.
Als kleine Rache platzierst du grinsend einen Eiswürfel in ihrem Nacken, der in ihren Pyjama hineinrutscht und dort kalt schmilzt, was sie erschrocken aufquietschen lässt, ehe ihr wieder kichert. Tropfen rinnen über euch, das Spiel von Hitze und Kälte lässt euch erschauern. Als ein Tropfen über deine Brust läuft, funkeln ihre Augen – wie die eines Raubtiers, das gerade Beute entdeckt hat. Spielerisch, ja – aber auch gierig. Als hätte sie nur auf diesen Moment gewartet.
Dein Atem stockt kurz. Die Hitze scheint jetzt nicht mehr von außen zu kommen.
Mit einem schrägen Lächeln und glitzernden Augen sagt sie:„Ich schwör, ich halt das nicht mehr aus. Wenn ich mich gleich nackt ausziehe, sag nicht, ich hätt dich nicht gewarnt.“
Du willst lachen, irgendwas Lockeres sagen, aber dein Mund bleibt halb offen. Was, wenn sie das wirklich macht? Erst willst du es weglachen – doch in dir kribbelt es. Scham, Reiz, Neugier tanzen durcheinander. Nur ein abgehacktes „Du… du bist ja verrückt, Aya !“ kommt über deine Lippen. Und trotzdem müsst ihr beide lachen – nur klingt es jetzt anders. Ihr Lachen ist heller, deins ist wärmer. Zwischen euch flimmert was.
Dann steht sie plötzlich auf, zieht sich mit einer schnellen Bewegung das Oberteil über den Kopf – einfach so, als wär das hier ihr Wohnzimmer, ihr Abend, ihr Spiel. Sie stemmt frech beide Hände in die Hüften, wippt leicht mit den Füßen, den Blick fest auf dich gerichtet – als würde sie genau beobachten, wie lange du brauchst, um dich ebenfalls auszuziehen.
Mit einem kleinen Hüftschwung greift sie sich das Höschen, schiebt es über ihre Oberschenkel – langsam, genussvoll, ganz bewusst. Sie weiß genau, dass du zusiehst. Und sie will, dass du hinsiehst. Ihre Bewegung ist kein Zufall, sondern ein Spiel – frech, sexy, provozierend. Mit einer lässigen Drehung tritt sie heraus – nackt, selbstbewusst, ganz in ihrer eigenen Welt. Sie steht grinsend da, barfuß auf dem Laminat, eine Hand in die Hüfte gestemmt, als wolle sie die Nacht herausfordern.
Aya-rin zieht eine Augenbraue hoch, grinst breit – doch in ihrem Blick liegt für einen Moment etwas Ungewohntes, ein Hauch von Schüchternheit, der sich fast verstohlen zwischen ihrem sonst so offenen Selbstbewusstsein einschleicht, als würde sie selbst überrascht sein von ihrer eigenen Offenheit. Sie streckt sich ein bisschen, posiert halb im Spaß, halb im Ernst, und sagt neckisch:„Na? Ich mein … sieht doch gar nicht so schlecht aus, oder?“
Dann kichert sie, leise, kurz – als hätte sie selbst Angst, das sei zu viel gewesen. Sie wippt mit den Zehen, spielt mit einer Haarsträhne – und ihre Augen suchen deinen Blick. Fast, als wollte sie unbemerkt in deinem Blick lesen, was du wirklich fühlst.
Für einen Moment bleibt dir einfach die Luft weg.„Wow …“, murmelst du, halb schockiert, halb ehrfürchtig.„Du siehst ja … krass gut aus. Ich mein… wow. Echt jetzt.“
Du musst lachen, leicht verlegen, weil du selbst merkst, wie du starrst.
Und während du noch versuchst, dein Gehirn neu zu sortieren, stemmt sie die Hände wieder in die Hüften:„Na los. Ich hab mich getraut – jetzt du.“
Du willst dich lässig ausziehen – langsam, kontrolliert, ein bisschen sexy halt. Aber kaum ziehst du das Pyjamaoberteil hoch, verhaken sich deine Haare im Stoff, und deine schwitzigen Finger kriegen nichts richtig zu fassen.
„Verdammt …“, fluchst du leise, während du dich windest.Aya-rin kichert.
Du ziehst weiter – und stolperst dann beim Höschen. Bleibst mit dem Zeh hängen.
„Scheiße!“, keuchst du, halb lachend, halb genervt.
Sie lacht laut, klatscht in die Hände.
Schließlich stehst du vor ihr – nackt, leicht zerzaust, aber irgendwie stolz.
Aya-rins Blick gleitet über dich, langsam, offen. Ihr Mund bleibt einen Moment leicht geöffnet – als hätte sie selbst nicht damit gerechnet, wie sehr dich dein Ausziehen verändert. Sie kneift die Augen zusammen, schüttelt leicht den Kopf und grinst:„Und ich dachte, ich wär heute die mit dem Wow-Faktor.“
Sie lacht leise, tritt einen Schritt vor auf das Sofa, mustert dich – und da ist nichts Ironisches in ihrem Blick. Nur echtes Staunen und ein Hauch von verspielter Eifersucht.
Du spürst, wie dein Gesicht heiß wird – eine Mischung aus Verlegenheit, Erregung und diesem prickelnden Etwas, das du kaum benennen kannst. Du errötest, kannst es nicht verstecken – aber statt dich zu schämen, lachst du leise.
Dann legst du den Kopf leicht schief, grinst frech.„Tja, was soll ich sagen? Zwei heiße Mädels, die sich nix schenken.“
Du greifst nach dem Sekt und hältst die Flasche hoch.„Wenn das kein Grund zum Anstoßen ist …“
Sie lacht, nimmt zwei Gläser vom Couchtisch, und du schenkst ein – mit zitternden Fingern, aber einem breiten Grinsen.
Aya-rin kippt ihr Glas in einem Zug, grinst – und bevor du reagieren kannst, ist sie schon bei dir. Sie greift dir frech in den Nacken, zieht dich zu sich und küsst dich – direkt, spontan, heiß. Kein Zögern, kein Fragen. Einfach nur dieser Moment. Dein Herz stolpert, deine Gedanken setzen aus.
Doch kaum dass eure Lippen sich lösen, zuckt ihr zusammen. Ein Donner grollt über die Stadt, laut und tief – und durch das offene Fenster weht plötzlich ein kühler Luftzug herein.
"Wooohoooo !", ruft sie lachend, rennt zum Fenster und streckt die Arme in den Wind. Ihr nackter Körper hebt sich im flackernden Licht der Straßenlaterne ab, während ihre Haare im Wind flattern.
Du bleibst einen Moment stehen, noch benommen vom Kuss, während Aya-rin am Fenster steht, den kühlen Luftzug auf ihrer Haut spürend. Sie kichert, dreht sich zu dir um und meint:"Ey, hast du das gehört? Als hätten Donner und Kuss sich abgesprochen – voll das dramatische Timing, oder?"
Du musst lachen, aber in deinem Innern flackert es. Du weißt nicht, was dich gerade mehr überrascht hat – das Grollen des Gewitters oder dieser heiße, spontane Kuss. Beides hat dich erwischt. Und beides fühlt sich auf seltsame Weise gut an. Zu gut. Du merkst mit fast erschreckender Klarheit, wie sehr du das mochtest.
Ein Geräusch lässt dich aufschauen – auf dem Balkon gegenüber steht jemand. Der Nachbar. Offenbar vom Donnergrollen aus seinem eigenen Film gerissen, schaut er jetzt direkt zu euch rüber. Und genau in dem Moment ruft er hinüber, halb belustigt, halb irritiert: "Man kann euch übrigens gut sehen!"
Aya-rin erstarrt für einen Sekundenbruchteil – dann prustet sie los, laut und hemmungslos, mit hochrotem Kopf. Kichernd stolpert sie zurück ins Zimmer, reißt die Vorhänge zu und kann sich kaum noch halten vor Lachen. Glucksend wirft sie dir einen halb wahnsinnigen Blick zu.
"Oh mein Gott! Der Nachbar hat uns komplett nackt gesehen! VOLL! KOMPLETT!"
Sie schlägt sich theatralisch die Hände vors Gesicht, lugt dann durch die Finger und grinst.
„Oh man WIE PEINLICH , er hat mich voll gesehen. Ich stand da draußen, nackt, den Kopf im Wind, Arme weit offen – als würd ich gleich vom Donner weggetragen werden. Der arme Mann wollte wahrscheinlich nur kurz auf seinen Balkon, bisschen frische Luft … und dann sowas.“
Sie lacht schief.
„Der denkt jetzt bestimmt, er ist aus Versehen in irgendeinem heißen Indie-Film gelandet! Oder in so ’nem poetischen Fiebertraum, weißt du?! Du nackt auf dem Sofa, ich draußen im Sturm wie ’ne überdrehte Wettergöttin – das muss für ihn komplett irre gewesen sein!“
Sie redet so schnell, dass sie sich fast selbst überholt, halb lachend, halb fassungslos, als könne sie kaum glauben, was da gerade wirklich passiert ist. Ihr Blick flackert zwischen Scham und überschäumender Freude, wie jemand, der weiß, dass es verrückt ist – und es trotzdem genießt.
Sie spricht so schnell, so aufgekratzt und sprudelnd, dass sie sich kaum noch halten kann, als sie kichernd neben dich aufs Sofa plumpst.
Sie atmet tief durch, fast ehrfürchtig.
„Aber weißt du was? Er hat nicht geglotzt. Der hat einfach nur geschmunzelt. So wie jemand, der denkt: ‚Lass sie machen. Die sind jung. Und irgendwie ist das schön.‘“
Sie lacht noch einmal auf und fügt flüsternd hinzu: „Wenn der nicht wenigstens ein kleines bisschen aufgedreht ins Bett geht, dann weiß ich auch nicht …“
Du bist für einen Moment selbst schockiert – wie konntet ihr nur vergessen, dass die Fenster weit offen stehen? Es zuckt heiß durch dich – wie ein elektrischer Ruck, direkt ins Bauchgefühl – scharf wie Strom, direkt ins Bauchgefühl, viel zu intensiv, um ihn einfach wegzulächeln. Du weißt nicht mal, ob dir heiß ist vor Scham oder weil das gerade irgendwie … geil war. Für einen flüchtigen Moment fühlt es sich verrückt, peinlich – aber auch lebendig an. Du grinst schief, nimmst noch einen Schluck Sekt und meinst trocken: „Na, da haben wir ihm ja wenigstens den Abend versüßt.“
Innerlich musst du lachen – nicht nur, weil Aya-rin splitterfasernackt am Fenster stand. Sondern auch, weil dir erst jetzt bewusst wird: Der Nachbar hat nicht nur sie gesehen. Sondern auch dich. Nackt. Die Hitze auf deinem Gesicht nimmt zu – Schamesröte flackert auf, aber gleichzeitig spürst du dieses kleine, verwirrende Stolzgefühl in deiner Brust. Wie ein heimliches Kichern mit deinem Körper. Und obwohl du noch nie so freizügig zu sehen warst – schon gar nicht von einem Fremden – hat es irgendwie gekribbelt. Nicht nur vor Scham. Sondern auch vor etwas anderem. Etwas, das du nicht ganz greifen kannst – aber es gefällt dir.
Aya grinst, eine Augenbraue hochgezogen, halb frech, halb albern – und wartet auf deine Reaktion, während sie mit dem leeren Sektglas spielerisch über deinen nackten Oberschenkel rollt. Zurückgelehnt, die Augen kurz geschlossen, seufzt sie zufrieden.
„Mal ehrlich … findest du’s nicht auch irgendwie herrlich, so nackt zu sein? Jetzt, wo’s endlich ein bisschen kühler wird?“
Ein weiterer Windstoß streift eure Haut. Gänsehaut breitet sich aus – aber keine unangenehme. Du willst erst was Witziges sagen, irgendeinen Spruch – doch dann merkst du: ja. Irgendwie ist es herrlich. Die Hitze, der Wein, das Lachen, der Kuss, das Chaos. Und jetzt – diese Leichtigkeit. Nackt. Und frei. Und einfach du.
Du drehst den Kopf zu ihr, suchst ihren Blick. Sie sitzt noch immer da, halb angelehnt, halb in sich versunken, ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Draußen zuckt der Himmel auf, ein letzter Donner rollt über die Dächer.
„Aya…“, beginnst du leise, „das war gerade… irgendwie perfekt.“
Sie lächelt schief, dreht das Glas zwischen den Fingern. „Ja. Perfekt chaotisch, perfekt verrückt – genau unser Ding.“
Ihr lacht leise, müde und glücklich. Zwischen euch liegt keine Spannung mehr, nur noch diese Ruhe nach dem Sturm – körperlich, ehrlich, unaufgeregt.
Die Musik ist längst verstummt. Nur der Regen draußen klopft gegen die Scheibe. Der Ventilator dreht sich gemächlich, als wolle er das, was eben war, noch ein bisschen in der Luft halten.
Aya-rin streckt sich, zieht eine Decke über euch beide und murmelt: „Nächstes Mal schließen wir die Vorhänge vorher, okay?“
Du kicherst. „Kommt drauf an, ob wieder Gewitter ist.“
Ein leises Summen erfüllt den Raum, Regen, Atem, Herzschlag. Und irgendwo zwischen Kichern und Müdigkeit spürst du, wie sich alles löst – die Hitze, die Unsicherheit, der Tag.
Nur ihr zwei, in einer Sommernacht, die nach Freiheit riecht und ein kleines Stück Mut in sich trägt.