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Sorgentrichter

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Sorgentrichter
 
Wie ein Säugling an der Mutter Brust
ums Saugen nur gefügig
nährst Du Dich von Deinen Götzen –
ihnen völlig untertan und unabhängig
nur vom Sein und Werden
weil Du so dem Tod entrinnen willst.
 
Preis’ Du nur den schalen Rest der Lust
der Dir noch bleibt. Wie zügig
wirst auch den Du noch zersetzen ?
Stunden wie die Deinen, sind sie noch so gängig
bergen nur Beschwerden
weil Du sie mit Lastern füllst.
 
Die Hände nie gefaltet, nur zur frommen Schau
die Augen stets vom Hab gefangen
erkennst Du nichtmal das
und zählst zum Kehricht alles, das nicht trüb und grau
denselben Weg wie Du gegangen
ist in Deinem Hass.
 
Ohne Gott und ohne ein Gewissen
den Zwängen ausgeliefert
suchst Du Dir den Platz des Herren
schaust herab auf Deine Qual in Fremdgesichter
schüttest die Verachtung aus
und meidest jeden Spiegel.
 
Drück den eitlen Kopf fest auf ein Kissen,
den Abdruck grob vertiefert...
genauso bist Du am Verzerren
und statt des Glaubens brauchst Du einen Sorgentrichter
am unteren Ende kommt heraus
Dein Herz, flach wie ein Ziegel.
 
Der Trichter, überfrachtet und verstopft, zerbricht
die Götzen reichen Einbildung
an Sklaven weiter.
Aus Ziegeln ohne Zahl wird schließlich Dein Gesicht
ein Spiegel ohne Hoffnung
als Dein Wegbegleiter.
 
Rupert 8.1.2004
( Anm. des Autors: bildet zusammen mit "Hättest Du je Angst gehabt" und "Schuldenbock" eine Art "Trilogie",
da der "Adressat" des LI stets dieselbe Person ist. Aufgrund dessen habe ich die Anrede, wie in einem Brief,
hier mal wieder "Groß" gewählt. )
 
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