Springi, die Springspinne
Die Rettung des Flitzpiepelchens
Der Wettkampf Springen mit Faden war im vollen Gange, als sich auf einmal die Alarmmeldung "starke Windböen" einschaltete und eine spezielle Halterungsvorrichtung aktiviert wurde um jede einzelne Spinne im Stadion sofort zu sichern, damit sie nicht von den teilweise sehr starken Windströmungen erfasst werden konnte. Einmal gefangen in diesen Luftmassen, kann es durchaus passieren, das sie nie wieder festen Boden erreichen können, bis in Höhen von 100000 Spinnenlängen gezogen werden und dort erfrieren. Diese oberen Luftströmungen bewegen sich um den ganzen Planeten,was bedeutete, das manche Spinnen dort für immer bleiben und den Planeten umrunden.
Alles schien mit der Vorrichtung gut zu funktionieren aber irgendjemand rief verzweifelt einen Namen.
"Fliiiitzzzzpiiiieeepeeeelchen, Fliiiitzzzzpiiiieeepeeeeelchen, wo bist du"?!
Je länger der Spinne niemand antwortete um so verzweifelter wurden seine Rufe, vermischten sich aber mit dem Gelächter, was entstand, als er den Namen seines Kindes, wahrscheinlich eines Jungen, rief.
Flitzpiepelchen hatte so noch nie jemand gehört und bald war das ganze Stadion hellauf wach und rief den Namen und viele lachten dabei.
Frequenzi musste sehr laut um Ruhe bitten, denn so konnte man natürlich nicht die womöglichen Antwortrufe des Jungen hören und dem Spinnenreich sei Dank, daß alle sehr schnell wieder aufhörten und so wurde es bedeutend leiser im Stadion.
Jetzt vernahm man eine Kinderstimme die rief"Paaaapaaa ich kooooommmme, ich biiiinnn unterweeeegs" und ein Raunen ging durch das gesamte Stadion.
Flitzpiepelchen war eine wirklich kleine Spinne aber dadurch wieselflink und hatte erstaunliche Fähigkeiten diese Geschwindigkeit zu koordinieren, denn er schaffte es meisterhaft mit keinem Spinnenbein zu kollidieren.
Flitzpiepelchen hatte es fast geschafft, musste nur noch den Bereich zwischen den getrennten Rängen überwinden(aus brandschutztechnischen Gründen) aber dort gab es aber keinen Schutz vor den Windströmungen und so passierte dann doch das, was nicht passieren darf.
Flitzpiepelchen wurde von einer Windboe gepackt aber er war geistesgegenwärtig genug um sofort einen Faden auszuwerfen, der sich auch um eine senkrechte Eisenstange umwickelt aber das half leider nicht viel, denn der Luftstrom in dem Flitzpiepelchen gefangen war, trieb in weiter die Ränge nach oben und so musste er immer mehr Faden dazugeben, was die Stabilität dadurch erheblich verringerte, denn er war zum reißen gespannt aber eine Möglichkeit gab es doch noch, wenn er die obersten Ränge erreichen könnte, denn die sind überdacht und dort würde die Strömung nicht mehr nur nach oben drücken. Zu allem Pech was noch dazu kam war die Tatsache, das die Luftströmung Flitzpiepelchen genau in der Mitte zwischen den Rängen festhielt.
Innerhalb des Stadions versuchten Einsatzkräfte verzweifelt eine Möglichkeit zu finden um dem Jungen zu helfen aber man wusste auch dass das so gut wie unmöglich war. Die Idee eine Metallplatte, so zu positionieren, daß der Luftstrom unterbrochen wird, musste man nach schnellen intensiven Berechnungen verwerfen, denn die Kräfte waren einfach zu gewaltig, selbst hundert der kräftigsten Spinnen könnten diese nicht halten und die Gefahr das der Junge von der Platte getroffen wird, wahr als sehr hoch eingestuft worden.
Die Einsatzkräfte erkannten aber jetzt was der Junge vorhatte und rannten alle so schnell sie konnten von innen die Treppen hoch, bis in den letzten Rang. Es lagen acht Stockwerke und sieben lange Gänge vor ihnen also mindestens 10 Minuten bis zum Ziel, wenn sie das Tempo halten konnten. Einer rief noch, "daß man über die Sicherheitsanlagen nochmal reden müsste, ,dass es Verbesserungen geben sollte".
Draußen kämpfte der Junge weiter um sein...sollte man es wirklich so aussprechen? Wenn man in die Gesichter der gesicherten Spinnen schaute, wusste man sofort, daß man es aussprechen musste.
Der Junge kämpfte um sein Leben!
Es entstanden plötzlich Jubelschreie, gekreische und allerlei Rufe, die einfach nicht in die Situation passten...
Plötzlich gab es ein surrendes, schnalzendes Geräusch, es war der Faden, er war gerissen, konnte den gewaltigen Kräften nicht mehr widerstehen. Der Junge wurde sofort gepackt und nach oben gesogen.
Er war nur noch zwei Spinnenbeine von der rettenden Stelle entfernt gewesen.
Ein Geschreie von sehr vielen im Stadion, aber keine Angstschreie, sondern Jubelschreie hörte man und ein Toben und Tosen und Jaaaaaaa Ovationen...
Springi wollte gerade gehen, zufrieden, das alle umgesetzten technischen Erneuerungen tadellos funktionieren.
Plötzlich hörte er den Alarm und er rannte mit einer Geschwindigkeit Richtung Ausgang, das hätte niemals jemand ihm zugetraut aber keinem war es aufgefallen, alle waren abgelenkt, der Schutzvorrichtung wegen.
Diese wurde von fast allen gehasst obwohl alle wissen, daß es seitdem keine Todesopfer mehr gab aber man konnte sich darin kaum bewegen und die, die Platzangst hatten, bekamen dann enorme Probleme.
Das Wettkampfkomittee hatte ein Einsehen, denn es gab eine Ausschreibung in Auftrag um andere Möglichkeiten an Sicherheitsvorrichtungen zu finden aber das würde frühestens in zwei Jahren umgesetzt werden können.
Springi konnte durch seine schnelle Reaktion verhindern, daß er in diesem Schutzkäfig gefangen war.
Er blieb trotzdem noch stehen um sich aus sicherer Entfernung die Funktionalität der Käfige anzuschauen, denn er war einer von den Gegnern dieser Technologie und sah sich seiner Antipathie bestätigt. Diese Dinger sind sicher, sagte er zu sich selbst aber die Unbeweglichkeit kann man, muss man ändern, auch die Flächen zwischen...er konnte den Gedanken nicht zu Ende ausführen, denn jemand rief ganz laut einen Namen und er erstarrte regelrecht für einen Moment.
Wenn jetzt noch eine Spinne im Stadion ohne diese Sicherheit ist,dann ist sie verloren...
Er rannte nach vorn bis zur Kante, die ein herunterfallen verhindern sollte und versuchte die Situation zu begreifen.
Von seiner Position aus sah er, wie ein kleiner Junge sehr schnell rannte, ohne mit nur einem Spinnenbein zu kollidieren.
Der Vater , der nach ihm rief musste sich links von ihm, mehrere Etagen darunter befinden, konnte ihn also nicht sehen. Der Junge musste den freien Bereich überqueren und das durfte er auf keinem Fall tun.
Springi rief so laut er konnte, "Neeeeiiiinn, tu daaaas bitte niiiicht, neeeiiiiin, nicht auf diiiiieee freiiiiieeee Fläääääche geeeehhhheeeennn aber keiner hörte ihn, er war ganz oben dort wo kein Schall erzeugt wird und Springi wusste das aber man musste es doch wenigstens versuchen.
Als er merkte, daß genau das passierte was er befürchtet hatte, schaute er sich um und man konnte, wenn man Ihn näher kannte, erkennen, das er jetzt voll konzentriert war und seine Gedanken anfingen, genau zu planen, wie man den Jungen retten konnte.
Er sah noch wie der Junge versuchte nach oben, unter das Dach zu kommen aber Springi wusste, dass der Faden das nicht aushalten würde.
Trotzdem schaute er gezielt auf ihn um so gut wie möglich die Position zu ermitteln wo er aufsteigen würde.
Er zog schnell und gekonnt eine bestimmte Länge an Fäden herraus, trennte einige Stücke in gleicher Größe ab und zum Schluss machte er einen sehr langen Faden. Als er die gewünschte Länge hatte entnahm er seiner Beinbeuteltasche eine Tube, die er aufschraubte und eine transparente gelartige Substanz austrat.
Den extrem langen Faden hatte er vorher lassoähnlich zusammengelegt und trug anschließend die Substanz gekonnt auf.
Professor Rosenbrücke der neben ihm die ganze Zeit alles beobachtet hatte, sagte mit besorgt klingender Stimme, "Springi, ich hoffe Du weißt was Du jetzt tust und ich weiß auch das ich dich nicht aufhalten kann. Die Flugemulsion habe ich ja kennenlernen dürfen und du erinnerst dich bestimmt an das was ich dir vor ein paar Stunden gesagt habe. Diese Erfindung von dir wird sehr vieles verändern und ich hoffe das du das alles noch miterleben darfst, also sei trotz allem bitte vorsichtig".
Springi hielt einen Moment inne und schaute den Professor mit einem Blick an der vieles aussagte. Den Respekt gegenüber diesem Lehrer, der für ihn manchmal wie ein Vater war und er ein schlechtes Gewissen bekam als er das dachte. Jetzt hatte er kein schlechtes Gewissen, denn er war stolz darauf Professor Rosenbrücke kennengelernt zu haben, bei ihm zu lernen und zu wissen, dass das alles auch mit Verantwortung zu tun hat.
Das Wissen für die richtige Sache einzusetzen und trotzdem bescheiden zu bleiben.
Er nahm die kurzen Fäden und befestigte damit seine Spinnenbeintasche unter dem Körper, sodass diese fest und sicher angebracht war.
Den langen Faden, nahm er in ein rechtes Spinnenbein und in einem linken hatte er ein Teil, was wie ein Stick aussah, nur fehlte die Verbindungsbuchse, denn dort befand sich nur ein kleines Loch worin er den Faden reinsteckte.
Er wartete ca.10 Sekunden und zog ihn dann wieder heraus. Er war jetzt straff gespannt. Man hatte keine Sekunde den Gedanken, das er reißen würde.
Er nahm das "Lasso" und schwang es gekonnt in einer bestimmten Beinstellung und ließ es im genau für ihn richtigen Moment los. Der Faden verhielt sich in der Luft ganz anders, denn er flatterte nicht, veränderte nicht seine Flugbahn, im Gegenteil, er nahm eine Richtung ein, die gegen den Wind ausgerichtet war.
Punktgenau traf der Faden die stählerne Konstruktion,die für die große Videoanlage gebraucht wird und diese sehr weit in das Stadion hineinragte.
Springi positionierte sich unter den Faden und als erstes berührten seine Spinnenbeinenden den Faden. Man sah deutlich wie die Emulsion, die Springi auf den Faden aufgetragen hatte, mit den Beinenden verschmolz.
Die Haltung die Springi einnahm sah nicht gerade Spinnengerecht aus aber sie war zwingend notwendig, denn somit waren alle Beine mit der Emulsion verbunden.
Springi machte mit dem Körper eine Bewegung, sodass sich die Beine zusammenzogen aber er sie gleich wieder mit aller Kraft die ihm zur Verfügung stand nach außen drückte. Diese Bewegung reichte aus um Ihn in Bewegung zu versetzen und Springi wurde innerhalb kürzester Zeit sehr schnell und er überwand die Distanz von 500 Spinnenlängen in nur ein paar Sekunden.
Als er an der Konstruktion ankam, bremste wie von Geisterhand Springi automatisch ab und er verlor keine Zeit und kletterte auf den Träger und lief bis zum Ende von diesem.
Er schaute sofort in die Richtung, wo der Junge sich befinden musste und sah ihn auch sofort. Er hatte noch etwas mehr als 10 Spinnenbeinlängen vor sich bis er in Sicherheit wäre aber Springi wusste, dass das niemals funktionieren kann, das der Faden diesen immer größer werdenden Belastungen nicht standhalten würde.
Er blieb jetzt wie angewurzelt stehen und fixierte den Jungen um die Entfernung so genau wie möglich zu errechnen.
Springi bekam überhaupt nicht mit, das mittlerweile das gesamte Stadion ihn beobachtete aber sich so ruhig verhielt, man konnte jedes noch so leise Geräusch hören.
Für die meisten im Stadion war das ganze so surreal, daß selbst als alle sahen, wie der Faden sich verhielt, keinen Mucks von sich gaben.
Springi machte sich wieder dran um einen, nein, er machte zwei neue noch längere Fäden fertig
Einen legte wieder zusammen,nahm den Stick aber drückte jetzt erst einen Knopf und ein kleines Display sprang raus und er gab sehr schnell und aber ohne Hektik einige Daten ein, ließ das Display wieder verschwinden und dann trug er die Emulsion auf, anschließend ein Ende von dem Faden wieder in das Loch des Sticks.
Er befestigte den Stick an einer kleinen Halterung, die einem jetzt erst auffiel, denn sie war wirklich klein.
Das Ende, was nicht in dem Stick war, befestigte er am Stahlträger und ging dann ein Stück zurück und fing wieder an das "Lasso" zu schwingen.
Diesesmal versetzte er den Faden in immer schnellere Drehung bevor er ihn losließ. Der Faden flog genau in die Richtung in die er sollte, auf die andere Seite des Stadions, dort wo der andere Träger in dieses reinragte.
Jetzt war es mit der Stille im Stadion vorbei. So gut wie man nur konnte, durch die Einschränkungen der Sicherheitsvorrichtung, versuchte man dem Faden in seiner festen Flugbahn zu verfolgen und als dieser punktgenau den Träger traf und sich von alleine befestigte und auch noch alleine straffte, waren alle Dämme gebrochen, fingen alle an zu jubeln...
...das Geräusch des gerissenen Fadens war zu hören und in dem Moment, Springi war ein ganzes Stück nach hinten gegangen,rannte er los und im Abspringen warf er das eine Ende des zweiten Fadens zu dem gestrafften. Dieser wickelte sich herum und wurde sofort von der Emulsion umschlossen. Dieser Sprung war genau berechnet und brachte ihn in die gleiche Strömung wie den Jungen und er sah ihn vor sich und packte das Flitzpiepelchen sicher und fest und Springi drückte geschickt mit dem hintersten Bein auf einen blauen Knopf am Stick und der Faden wurde rasch aufgewickelt, bewegte sich in Richtung Träger.
Die Masse im Stadion tobte und im gleichen Moment wurde der Alarm vom System aufgehoben und die Vorrichtungen zum Schutz waren weg und alle sahen wie diese waghalsige unfassbare Spinne, die Dinge getan hatte, die eine Technologie verwendete, die bisher noch niemand so gesehen hatte...
Alles was im Stadion sich an Springspinnen befand strömte jetzt in eine bestimmte Richtung, dort wo diese verrückte Spinne, zusammen mit dem geretteten Flitzpiepelchen zurück auf festem Stadionboden ankam...
Er hatte Flitzpiepelchen das Leben
gerettet, das musste man so eindeutig sagen und der Kleine machte seinem Namen alle Ehre, denn als ob nichts gewesen wäre, flitzte er schon wieder überall durch die tausenden von Springbeinen, denn die Besitzer der Beine waren da um Springi zu feiern.
Sie trugen ihren Helden auf den Rücken durch das Stadion und als sich Springi nach rechts drehte sah er Professor Rosenbrücke stehen der ihn anschaute und ihre Blicke trafen sich und Springi sah etwas in den Augen des Professors aber verwarf gleich wieder den Gedanken, denn Spinnen können nicht weinen aber vielleicht sind es Freudentränen, ja das muss es sein, denn er fühlte in diesem Moment genau das gleiche - Freude.
Er wusste was er alles dem Professor zu verdanken hatte und sein neues Leben fing jetzt an, endlich Kind sein aber doch irgendwie etwas erwachsenes in sich spürte.
Die Feier ging noch sehr lange und dazwischen wurde das Ergebnis von Springis Sprung mit Faden bekanntgegeben( eine Kamera hatte alles aufgezeichnet und somit hatte man Referenzwerte zum ermitteln der Weite) und als der weiteste, jemals gemessene Sprung gewertet. Als die Jury das bekannt gab, entstand sofort tosender Trampel und Juebelschreie und selbst Springi konnte sich ein "Jaaaaa" mit zwei erhobenen Beinen nicht verkneifen.
Jwu 68
Die Rettung des Flitzpiepelchens
Der Wettkampf Springen mit Faden war im vollen Gange, als sich auf einmal die Alarmmeldung "starke Windböen" einschaltete und eine spezielle Halterungsvorrichtung aktiviert wurde um jede einzelne Spinne im Stadion sofort zu sichern, damit sie nicht von den teilweise sehr starken Windströmungen erfasst werden konnte. Einmal gefangen in diesen Luftmassen, kann es durchaus passieren, das sie nie wieder festen Boden erreichen können, bis in Höhen von 100000 Spinnenlängen gezogen werden und dort erfrieren. Diese oberen Luftströmungen bewegen sich um den ganzen Planeten,was bedeutete, das manche Spinnen dort für immer bleiben und den Planeten umrunden.
Alles schien mit der Vorrichtung gut zu funktionieren aber irgendjemand rief verzweifelt einen Namen.
"Fliiiitzzzzpiiiieeepeeeelchen, Fliiiitzzzzpiiiieeepeeeeelchen, wo bist du"?!
Je länger der Spinne niemand antwortete um so verzweifelter wurden seine Rufe, vermischten sich aber mit dem Gelächter, was entstand, als er den Namen seines Kindes, wahrscheinlich eines Jungen, rief.
Flitzpiepelchen hatte so noch nie jemand gehört und bald war das ganze Stadion hellauf wach und rief den Namen und viele lachten dabei.
Frequenzi musste sehr laut um Ruhe bitten, denn so konnte man natürlich nicht die womöglichen Antwortrufe des Jungen hören und dem Spinnenreich sei Dank, daß alle sehr schnell wieder aufhörten und so wurde es bedeutend leiser im Stadion.
Jetzt vernahm man eine Kinderstimme die rief"Paaaapaaa ich kooooommmme, ich biiiinnn unterweeeegs" und ein Raunen ging durch das gesamte Stadion.
Flitzpiepelchen war eine wirklich kleine Spinne aber dadurch wieselflink und hatte erstaunliche Fähigkeiten diese Geschwindigkeit zu koordinieren, denn er schaffte es meisterhaft mit keinem Spinnenbein zu kollidieren.
Flitzpiepelchen hatte es fast geschafft, musste nur noch den Bereich zwischen den getrennten Rängen überwinden(aus brandschutztechnischen Gründen) aber dort gab es aber keinen Schutz vor den Windströmungen und so passierte dann doch das, was nicht passieren darf.
Flitzpiepelchen wurde von einer Windboe gepackt aber er war geistesgegenwärtig genug um sofort einen Faden auszuwerfen, der sich auch um eine senkrechte Eisenstange umwickelt aber das half leider nicht viel, denn der Luftstrom in dem Flitzpiepelchen gefangen war, trieb in weiter die Ränge nach oben und so musste er immer mehr Faden dazugeben, was die Stabilität dadurch erheblich verringerte, denn er war zum reißen gespannt aber eine Möglichkeit gab es doch noch, wenn er die obersten Ränge erreichen könnte, denn die sind überdacht und dort würde die Strömung nicht mehr nur nach oben drücken. Zu allem Pech was noch dazu kam war die Tatsache, das die Luftströmung Flitzpiepelchen genau in der Mitte zwischen den Rängen festhielt.
Innerhalb des Stadions versuchten Einsatzkräfte verzweifelt eine Möglichkeit zu finden um dem Jungen zu helfen aber man wusste auch dass das so gut wie unmöglich war. Die Idee eine Metallplatte, so zu positionieren, daß der Luftstrom unterbrochen wird, musste man nach schnellen intensiven Berechnungen verwerfen, denn die Kräfte waren einfach zu gewaltig, selbst hundert der kräftigsten Spinnen könnten diese nicht halten und die Gefahr das der Junge von der Platte getroffen wird, wahr als sehr hoch eingestuft worden.
Die Einsatzkräfte erkannten aber jetzt was der Junge vorhatte und rannten alle so schnell sie konnten von innen die Treppen hoch, bis in den letzten Rang. Es lagen acht Stockwerke und sieben lange Gänge vor ihnen also mindestens 10 Minuten bis zum Ziel, wenn sie das Tempo halten konnten. Einer rief noch, "daß man über die Sicherheitsanlagen nochmal reden müsste, ,dass es Verbesserungen geben sollte".
Draußen kämpfte der Junge weiter um sein...sollte man es wirklich so aussprechen? Wenn man in die Gesichter der gesicherten Spinnen schaute, wusste man sofort, daß man es aussprechen musste.
Der Junge kämpfte um sein Leben!
Es entstanden plötzlich Jubelschreie, gekreische und allerlei Rufe, die einfach nicht in die Situation passten...
Plötzlich gab es ein surrendes, schnalzendes Geräusch, es war der Faden, er war gerissen, konnte den gewaltigen Kräften nicht mehr widerstehen. Der Junge wurde sofort gepackt und nach oben gesogen.
Er war nur noch zwei Spinnenbeine von der rettenden Stelle entfernt gewesen.
Ein Geschreie von sehr vielen im Stadion, aber keine Angstschreie, sondern Jubelschreie hörte man und ein Toben und Tosen und Jaaaaaaa Ovationen...
Springi wollte gerade gehen, zufrieden, das alle umgesetzten technischen Erneuerungen tadellos funktionieren.
Plötzlich hörte er den Alarm und er rannte mit einer Geschwindigkeit Richtung Ausgang, das hätte niemals jemand ihm zugetraut aber keinem war es aufgefallen, alle waren abgelenkt, der Schutzvorrichtung wegen.
Diese wurde von fast allen gehasst obwohl alle wissen, daß es seitdem keine Todesopfer mehr gab aber man konnte sich darin kaum bewegen und die, die Platzangst hatten, bekamen dann enorme Probleme.
Das Wettkampfkomittee hatte ein Einsehen, denn es gab eine Ausschreibung in Auftrag um andere Möglichkeiten an Sicherheitsvorrichtungen zu finden aber das würde frühestens in zwei Jahren umgesetzt werden können.
Springi konnte durch seine schnelle Reaktion verhindern, daß er in diesem Schutzkäfig gefangen war.
Er blieb trotzdem noch stehen um sich aus sicherer Entfernung die Funktionalität der Käfige anzuschauen, denn er war einer von den Gegnern dieser Technologie und sah sich seiner Antipathie bestätigt. Diese Dinger sind sicher, sagte er zu sich selbst aber die Unbeweglichkeit kann man, muss man ändern, auch die Flächen zwischen...er konnte den Gedanken nicht zu Ende ausführen, denn jemand rief ganz laut einen Namen und er erstarrte regelrecht für einen Moment.
Wenn jetzt noch eine Spinne im Stadion ohne diese Sicherheit ist,dann ist sie verloren...
Er rannte nach vorn bis zur Kante, die ein herunterfallen verhindern sollte und versuchte die Situation zu begreifen.
Von seiner Position aus sah er, wie ein kleiner Junge sehr schnell rannte, ohne mit nur einem Spinnenbein zu kollidieren.
Der Vater , der nach ihm rief musste sich links von ihm, mehrere Etagen darunter befinden, konnte ihn also nicht sehen. Der Junge musste den freien Bereich überqueren und das durfte er auf keinem Fall tun.
Springi rief so laut er konnte, "Neeeeiiiinn, tu daaaas bitte niiiicht, neeeiiiiin, nicht auf diiiiieee freiiiiieeee Fläääääche geeeehhhheeeennn aber keiner hörte ihn, er war ganz oben dort wo kein Schall erzeugt wird und Springi wusste das aber man musste es doch wenigstens versuchen.
Als er merkte, daß genau das passierte was er befürchtet hatte, schaute er sich um und man konnte, wenn man Ihn näher kannte, erkennen, das er jetzt voll konzentriert war und seine Gedanken anfingen, genau zu planen, wie man den Jungen retten konnte.
Er sah noch wie der Junge versuchte nach oben, unter das Dach zu kommen aber Springi wusste, dass der Faden das nicht aushalten würde.
Trotzdem schaute er gezielt auf ihn um so gut wie möglich die Position zu ermitteln wo er aufsteigen würde.
Er zog schnell und gekonnt eine bestimmte Länge an Fäden herraus, trennte einige Stücke in gleicher Größe ab und zum Schluss machte er einen sehr langen Faden. Als er die gewünschte Länge hatte entnahm er seiner Beinbeuteltasche eine Tube, die er aufschraubte und eine transparente gelartige Substanz austrat.
Den extrem langen Faden hatte er vorher lassoähnlich zusammengelegt und trug anschließend die Substanz gekonnt auf.
Professor Rosenbrücke der neben ihm die ganze Zeit alles beobachtet hatte, sagte mit besorgt klingender Stimme, "Springi, ich hoffe Du weißt was Du jetzt tust und ich weiß auch das ich dich nicht aufhalten kann. Die Flugemulsion habe ich ja kennenlernen dürfen und du erinnerst dich bestimmt an das was ich dir vor ein paar Stunden gesagt habe. Diese Erfindung von dir wird sehr vieles verändern und ich hoffe das du das alles noch miterleben darfst, also sei trotz allem bitte vorsichtig".
Springi hielt einen Moment inne und schaute den Professor mit einem Blick an der vieles aussagte. Den Respekt gegenüber diesem Lehrer, der für ihn manchmal wie ein Vater war und er ein schlechtes Gewissen bekam als er das dachte. Jetzt hatte er kein schlechtes Gewissen, denn er war stolz darauf Professor Rosenbrücke kennengelernt zu haben, bei ihm zu lernen und zu wissen, dass das alles auch mit Verantwortung zu tun hat.
Das Wissen für die richtige Sache einzusetzen und trotzdem bescheiden zu bleiben.
Er nahm die kurzen Fäden und befestigte damit seine Spinnenbeintasche unter dem Körper, sodass diese fest und sicher angebracht war.
Den langen Faden, nahm er in ein rechtes Spinnenbein und in einem linken hatte er ein Teil, was wie ein Stick aussah, nur fehlte die Verbindungsbuchse, denn dort befand sich nur ein kleines Loch worin er den Faden reinsteckte.
Er wartete ca.10 Sekunden und zog ihn dann wieder heraus. Er war jetzt straff gespannt. Man hatte keine Sekunde den Gedanken, das er reißen würde.
Er nahm das "Lasso" und schwang es gekonnt in einer bestimmten Beinstellung und ließ es im genau für ihn richtigen Moment los. Der Faden verhielt sich in der Luft ganz anders, denn er flatterte nicht, veränderte nicht seine Flugbahn, im Gegenteil, er nahm eine Richtung ein, die gegen den Wind ausgerichtet war.
Punktgenau traf der Faden die stählerne Konstruktion,die für die große Videoanlage gebraucht wird und diese sehr weit in das Stadion hineinragte.
Springi positionierte sich unter den Faden und als erstes berührten seine Spinnenbeinenden den Faden. Man sah deutlich wie die Emulsion, die Springi auf den Faden aufgetragen hatte, mit den Beinenden verschmolz.
Die Haltung die Springi einnahm sah nicht gerade Spinnengerecht aus aber sie war zwingend notwendig, denn somit waren alle Beine mit der Emulsion verbunden.
Springi machte mit dem Körper eine Bewegung, sodass sich die Beine zusammenzogen aber er sie gleich wieder mit aller Kraft die ihm zur Verfügung stand nach außen drückte. Diese Bewegung reichte aus um Ihn in Bewegung zu versetzen und Springi wurde innerhalb kürzester Zeit sehr schnell und er überwand die Distanz von 500 Spinnenlängen in nur ein paar Sekunden.
Als er an der Konstruktion ankam, bremste wie von Geisterhand Springi automatisch ab und er verlor keine Zeit und kletterte auf den Träger und lief bis zum Ende von diesem.
Er schaute sofort in die Richtung, wo der Junge sich befinden musste und sah ihn auch sofort. Er hatte noch etwas mehr als 10 Spinnenbeinlängen vor sich bis er in Sicherheit wäre aber Springi wusste, dass das niemals funktionieren kann, das der Faden diesen immer größer werdenden Belastungen nicht standhalten würde.
Er blieb jetzt wie angewurzelt stehen und fixierte den Jungen um die Entfernung so genau wie möglich zu errechnen.
Springi bekam überhaupt nicht mit, das mittlerweile das gesamte Stadion ihn beobachtete aber sich so ruhig verhielt, man konnte jedes noch so leise Geräusch hören.
Für die meisten im Stadion war das ganze so surreal, daß selbst als alle sahen, wie der Faden sich verhielt, keinen Mucks von sich gaben.
Springi machte sich wieder dran um einen, nein, er machte zwei neue noch längere Fäden fertig
Einen legte wieder zusammen,nahm den Stick aber drückte jetzt erst einen Knopf und ein kleines Display sprang raus und er gab sehr schnell und aber ohne Hektik einige Daten ein, ließ das Display wieder verschwinden und dann trug er die Emulsion auf, anschließend ein Ende von dem Faden wieder in das Loch des Sticks.
Er befestigte den Stick an einer kleinen Halterung, die einem jetzt erst auffiel, denn sie war wirklich klein.
Das Ende, was nicht in dem Stick war, befestigte er am Stahlträger und ging dann ein Stück zurück und fing wieder an das "Lasso" zu schwingen.
Diesesmal versetzte er den Faden in immer schnellere Drehung bevor er ihn losließ. Der Faden flog genau in die Richtung in die er sollte, auf die andere Seite des Stadions, dort wo der andere Träger in dieses reinragte.
Jetzt war es mit der Stille im Stadion vorbei. So gut wie man nur konnte, durch die Einschränkungen der Sicherheitsvorrichtung, versuchte man dem Faden in seiner festen Flugbahn zu verfolgen und als dieser punktgenau den Träger traf und sich von alleine befestigte und auch noch alleine straffte, waren alle Dämme gebrochen, fingen alle an zu jubeln...
...das Geräusch des gerissenen Fadens war zu hören und in dem Moment, Springi war ein ganzes Stück nach hinten gegangen,rannte er los und im Abspringen warf er das eine Ende des zweiten Fadens zu dem gestrafften. Dieser wickelte sich herum und wurde sofort von der Emulsion umschlossen. Dieser Sprung war genau berechnet und brachte ihn in die gleiche Strömung wie den Jungen und er sah ihn vor sich und packte das Flitzpiepelchen sicher und fest und Springi drückte geschickt mit dem hintersten Bein auf einen blauen Knopf am Stick und der Faden wurde rasch aufgewickelt, bewegte sich in Richtung Träger.
Die Masse im Stadion tobte und im gleichen Moment wurde der Alarm vom System aufgehoben und die Vorrichtungen zum Schutz waren weg und alle sahen wie diese waghalsige unfassbare Spinne, die Dinge getan hatte, die eine Technologie verwendete, die bisher noch niemand so gesehen hatte...
Alles was im Stadion sich an Springspinnen befand strömte jetzt in eine bestimmte Richtung, dort wo diese verrückte Spinne, zusammen mit dem geretteten Flitzpiepelchen zurück auf festem Stadionboden ankam...
Er hatte Flitzpiepelchen das Leben
gerettet, das musste man so eindeutig sagen und der Kleine machte seinem Namen alle Ehre, denn als ob nichts gewesen wäre, flitzte er schon wieder überall durch die tausenden von Springbeinen, denn die Besitzer der Beine waren da um Springi zu feiern.
Sie trugen ihren Helden auf den Rücken durch das Stadion und als sich Springi nach rechts drehte sah er Professor Rosenbrücke stehen der ihn anschaute und ihre Blicke trafen sich und Springi sah etwas in den Augen des Professors aber verwarf gleich wieder den Gedanken, denn Spinnen können nicht weinen aber vielleicht sind es Freudentränen, ja das muss es sein, denn er fühlte in diesem Moment genau das gleiche - Freude.
Er wusste was er alles dem Professor zu verdanken hatte und sein neues Leben fing jetzt an, endlich Kind sein aber doch irgendwie etwas erwachsenes in sich spürte.
Die Feier ging noch sehr lange und dazwischen wurde das Ergebnis von Springis Sprung mit Faden bekanntgegeben( eine Kamera hatte alles aufgezeichnet und somit hatte man Referenzwerte zum ermitteln der Weite) und als der weiteste, jemals gemessene Sprung gewertet. Als die Jury das bekannt gab, entstand sofort tosender Trampel und Juebelschreie und selbst Springi konnte sich ein "Jaaaaa" mit zwei erhobenen Beinen nicht verkneifen.
Jwu 68
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