„Tempus edax rerum, tuque invidiosa vetustas.“
— Ovid, Metamorphosen XV, 234–235
Ein Experiment:
Pantun-Prosa verbindet die wiederkehrenden Zweizeiler des Pantun mit dem freien Fluss der Prosa.
Die Wiederholung schließt den Kreis, die Prosa öffnet den Raum.
Getreu der Maxime: Nutze Form als Werkzeug – nie als Fessel.
Tempus edax rerum
kupferrot glänzt die Sonne am Himmel,
die Erde zeigt ihr buntes Flammenkleid.
Doch bald verfliegt die herbstliche Wonne,
der Sommer stirbt in fahlen, trüben Weiten.
Die Erde zeigt ihr buntes Flammenkleid,
ein Blatt fällt leise in die offene Hand.
Der Sommer stirbt in fahlen, trüben Weiten –
ein Traum verweht im welken Blätterland.
Ein Blatt fällt leise in die offene Hand,
der Wind trägt das letzte Lied der Freiheit fort.
Der Himmel weint in Grau, wo früher Land war;
die Farben verfließen, der Tag wird ein Ort
der Vergänglichkeit – zersplittert in Stücke;
die Zeit verzehrt uns, zerrt an der Seele.
Und was bleibt, ist ein leises, schwindendes Wehen –
die Dämmerung der Erinnerung – weich, fehlerlos.
Dein Schatten war mir einmal so nah,
doch kalter Wind streicht durch mein Gesicht.
Die Zeit verrinnt – was einst war, ist nicht mehr da,
und kupferrot glänzt die Sonne im Nebellicht.
Ich lausche dem Rauschen, das alles erzählt,
von Leben und Lieben, von Glanz und von Schmerz;
die späten Töne von Morgen und Abend verwehen,
und der Fluss des Vergangenen bleibt ohne Herz.
Ein letzter Blick – die Blätter sinken im Regen,
die Zeit geht, und keiner hält sie auf.
Was war, ist verschwunden; was wird, ist ein Kreis ohne Beginn,
geschlossen in Dämmerung, bleich und ohne Trost.
Forma instrumentum, non vinculum.

— Ovid, Metamorphosen XV, 234–235
Ein Experiment:
Pantun-Prosa verbindet die wiederkehrenden Zweizeiler des Pantun mit dem freien Fluss der Prosa.
Die Wiederholung schließt den Kreis, die Prosa öffnet den Raum.
Getreu der Maxime: Nutze Form als Werkzeug – nie als Fessel.
Tempus edax rerum
kupferrot glänzt die Sonne am Himmel,
die Erde zeigt ihr buntes Flammenkleid.
Doch bald verfliegt die herbstliche Wonne,
der Sommer stirbt in fahlen, trüben Weiten.
Die Erde zeigt ihr buntes Flammenkleid,
ein Blatt fällt leise in die offene Hand.
Der Sommer stirbt in fahlen, trüben Weiten –
ein Traum verweht im welken Blätterland.
Ein Blatt fällt leise in die offene Hand,
der Wind trägt das letzte Lied der Freiheit fort.
Der Himmel weint in Grau, wo früher Land war;
die Farben verfließen, der Tag wird ein Ort
der Vergänglichkeit – zersplittert in Stücke;
die Zeit verzehrt uns, zerrt an der Seele.
Und was bleibt, ist ein leises, schwindendes Wehen –
die Dämmerung der Erinnerung – weich, fehlerlos.
Dein Schatten war mir einmal so nah,
doch kalter Wind streicht durch mein Gesicht.
Die Zeit verrinnt – was einst war, ist nicht mehr da,
und kupferrot glänzt die Sonne im Nebellicht.
Ich lausche dem Rauschen, das alles erzählt,
von Leben und Lieben, von Glanz und von Schmerz;
die späten Töne von Morgen und Abend verwehen,
und der Fluss des Vergangenen bleibt ohne Herz.
Ein letzter Blick – die Blätter sinken im Regen,
die Zeit geht, und keiner hält sie auf.
Was war, ist verschwunden; was wird, ist ein Kreis ohne Beginn,
geschlossen in Dämmerung, bleich und ohne Trost.
Forma instrumentum, non vinculum.
