Feedback jeder Art Tenorgedanken (Drabble, sonettartig)

[tordilo]

Tenorgedanken​

​

Die Liebe ist am Donnerstag erloschen.​

Sie – hat sich einen neuen Hut gekauft,​

Ihm – blieb das Herz stehn. Durchgeschnauft​

Hat er am Freitagmorgen und verdroschen​

​

Hätt‘ er am liebsten erst einmal sich selber,​

Wie kann ein Mann so dämlich sein und stellt​

Das Glück, das er in festen Händen hält,​

Um zweier rotlackierter Kicherkälber …​

​

Setzt es aufs Spiel? Stellt es in Frage? Ginge​

Er jetzt zu ihr und nähm‘ sie in den Arm …​

(er denkt) … ich steh an ihrem Fenster … singe​

(er ist Tenor, trainierter Frauenschwarm) …​

​

Ich singe ihr vom unglücklichen Dieter …​

Er tuts. Sie hörts – und küsst den Untermieter. ​

 

[gummibaum]

Lieber tordilo,
du hast schön verpackt, wozu es führt, nichts anbrennen zu lassen. Eine selbstbewusste Frau kontert das Fremdgehen, und der Erfolg gewohnte Tenor muss dem Untermieter weichen.

Mit Vergnügen gelesen.
LG g

 

[Marvin]

Hi tordilo,
Na, da ist dir aber ein feines Trouble-Drabble-Sonett gelungen. Neben der tragischen Story mag ich besonders die klasse eingesetzten Enjabements. Es war wirklich ein besonderes Vergnügen, Dieters verzweifelten Versuch mitzuerleben, zu retten, was nicht mehr zu retten war.
Ich hätte vielleicht im ersten Vers: „Die Liebe w a r am Donnerstag erloschen“ geschrieben, weil sie ja scheinbar zwischenzeitlich wieder entflammt ist.
Wie auch immer; ich hatte großen Lesespaß dran
Viele Grüße
Marvin