Teufelskind, von Ella
Sie sagten, ich sei verdorben.
Ein Loch, durch das das Böse atmet.
Er legte seine Hände auf meinen Kopf
und nannte es Salbung,
doch alles, was sie taten,
war mich zum Schweigen zu beten.
Sie nannten es Erziehung,
aber es war Dressur.
Ein Menschenlabor,
in dem man uns das Selbst herausoperierte
und dafür Gehorsam einpflanzte.
Sie sagten, draußen lauert der Tod,
und Freundschaft ist Versuchung.
Sie schnitten mich ab von der Welt,
bis nur noch ihre Stimmen blieben,
laut, gottesfürchtig,
richtig.
Sie nannten es Liebe,
wenn sie mich brachen.
Sie nannten es Rettung,
wenn sie mich zitternd in Schuld ließen.
Ich lernte, dass Tränen Dämonen sind,
und Lachen gefährlich.
Sie wollten mich züchten,
ein perfektes Kind.
Gehorsam.
Lautlos.
Heilig.
Sie wollten Kontrolle —
und nannten es Liebe.
Sie sagten, ihr Wort sei göttlich,
doch ihre Augen waren kalt.
Ich glaubte ihren Visionen,
bis ich verstand,
dass man auch Wahnsinn„heilig“ nennen kann.
Ich lernte, dass ich von Natur aus falsch bin.
Dass Schuld in meinem Blut wohnt,
dass alles Gute
nur aus Schmerz geboren werden darf.
Ich habe gelernt,
mich selbst zu hassen,
damit sie zufrieden waren.
Ich war das Kind, das lächelte,
damit niemand das Zittern sieht.
Das betete,
um den Zorn zu besänftigen.
Das gelernt hat,
dass man Erlösung verdient,
indem man sich selbst bestraft.
Ich wurde mein eigener Richter,
mein eigener Henker,
mein eigenes Opfer.
Ich lernte, Schuld zu schmecken —
metallisch.
Wie Blut.
Ich führte zwei Leben:
eines, das sie sehen durften,
und eines, das in mir schrie.
Tagsüber das brave Kind,
das betet und nickt.
Nachts ein Schatten,
der sich selbst bestraft,
weil er fühlt.
Ich habe Jahre gebraucht,
um zu merken,
dass es nicht um Rettung ging —
sondern um Kontrolle.
Dass meine Tränen nie Dämonen waren,
sondern Zeugnisse.
Ich war kein Teufelskind,
nur ein Kind,
das Liebe wollte
und stattdessen
Gebote bekam.
Ich bin wütend.
Wütend, dass Erwachsene Götter spielten,
mit meiner Seele,
meinem Herz,
meiner Angst.
Und trotzdem:
es lässt mich nicht los.
Die Stimmen flackern manchmal noch
in meinem Kopf,
wie Gebete aus einer anderen Welt.
Ich trage Narben,
keine heiligen Male.
Ich trage Scham,
aber sie gehört mir nicht.
Ich bin gebrandmarkt,
aber nicht besessen.
Zerbrochen,
aber nicht verschwunden.
Und als ich ging,
rissen sie mir das Etikett „Mensch“ vom Leib.
Als wäre ich nichts als eine Hülle,
ohne Namen, ohne Wert, ohne Ich.
Ich war eine Aussätzige,
eine verlorene Seele,
verstoßen aus ihrem Himmel,
verurteilt zu brennen im heiligen Feuer.
Sie nahmen mir meine Identität,
meinen Glauben,
meinen Willen zum Leben.
Ließen mich zurück wie Müll
am Rande ihrer heiligen Straßen.
Aber ich bin hier.
Zitternd.
Wütend.
Lebendig.
Ich bin kein Teufelskind.
Ich bin das Kind,
das das Feuer überlebt hat.
Und die beste Rache:
Ich lebe.
Laut und frei.
Sie sagten, ich sei verdorben.
Ein Loch, durch das das Böse atmet.
Er legte seine Hände auf meinen Kopf
und nannte es Salbung,
doch alles, was sie taten,
war mich zum Schweigen zu beten.
Sie nannten es Erziehung,
aber es war Dressur.
Ein Menschenlabor,
in dem man uns das Selbst herausoperierte
und dafür Gehorsam einpflanzte.
Sie sagten, draußen lauert der Tod,
und Freundschaft ist Versuchung.
Sie schnitten mich ab von der Welt,
bis nur noch ihre Stimmen blieben,
laut, gottesfürchtig,
richtig.
Sie nannten es Liebe,
wenn sie mich brachen.
Sie nannten es Rettung,
wenn sie mich zitternd in Schuld ließen.
Ich lernte, dass Tränen Dämonen sind,
und Lachen gefährlich.
Sie wollten mich züchten,
ein perfektes Kind.
Gehorsam.
Lautlos.
Heilig.
Sie wollten Kontrolle —
und nannten es Liebe.
Sie sagten, ihr Wort sei göttlich,
doch ihre Augen waren kalt.
Ich glaubte ihren Visionen,
bis ich verstand,
dass man auch Wahnsinn„heilig“ nennen kann.
Ich lernte, dass ich von Natur aus falsch bin.
Dass Schuld in meinem Blut wohnt,
dass alles Gute
nur aus Schmerz geboren werden darf.
Ich habe gelernt,
mich selbst zu hassen,
damit sie zufrieden waren.
Ich war das Kind, das lächelte,
damit niemand das Zittern sieht.
Das betete,
um den Zorn zu besänftigen.
Das gelernt hat,
dass man Erlösung verdient,
indem man sich selbst bestraft.
Ich wurde mein eigener Richter,
mein eigener Henker,
mein eigenes Opfer.
Ich lernte, Schuld zu schmecken —
metallisch.
Wie Blut.
Ich führte zwei Leben:
eines, das sie sehen durften,
und eines, das in mir schrie.
Tagsüber das brave Kind,
das betet und nickt.
Nachts ein Schatten,
der sich selbst bestraft,
weil er fühlt.
Ich habe Jahre gebraucht,
um zu merken,
dass es nicht um Rettung ging —
sondern um Kontrolle.
Dass meine Tränen nie Dämonen waren,
sondern Zeugnisse.
Ich war kein Teufelskind,
nur ein Kind,
das Liebe wollte
und stattdessen
Gebote bekam.
Ich bin wütend.
Wütend, dass Erwachsene Götter spielten,
mit meiner Seele,
meinem Herz,
meiner Angst.
Und trotzdem:
es lässt mich nicht los.
Die Stimmen flackern manchmal noch
in meinem Kopf,
wie Gebete aus einer anderen Welt.
Ich trage Narben,
keine heiligen Male.
Ich trage Scham,
aber sie gehört mir nicht.
Ich bin gebrandmarkt,
aber nicht besessen.
Zerbrochen,
aber nicht verschwunden.
Und als ich ging,
rissen sie mir das Etikett „Mensch“ vom Leib.
Als wäre ich nichts als eine Hülle,
ohne Namen, ohne Wert, ohne Ich.
Ich war eine Aussätzige,
eine verlorene Seele,
verstoßen aus ihrem Himmel,
verurteilt zu brennen im heiligen Feuer.
Sie nahmen mir meine Identität,
meinen Glauben,
meinen Willen zum Leben.
Ließen mich zurück wie Müll
am Rande ihrer heiligen Straßen.
Aber ich bin hier.
Zitternd.
Wütend.
Lebendig.
Ich bin kein Teufelskind.
Ich bin das Kind,
das das Feuer überlebt hat.
Und die beste Rache:
Ich lebe.
Laut und frei.