Endlich erreicht mein Floß Point Nemo. Mit Partyhut, Konfetti werfend und Tröte blasend, verschwindet im tiefen Blau der Anker. Ein Ort wo nur noch Himmel und Ozean sich finden. Hier kann ich ungestört weilen und mein Leben auf eine alte Schreibmaschine tippen, bis mir irgendwann die Tinte ausgeht, oder ich die Lust verliere. Die Finger verharren auf den Tasten, ich schaue mich um. Nur der Wind der teilnahmslos vorüberzieht. Und mein Gehirn sein Rauschen in Stimmen kleidet, mir vorgaukelt ich wäre nicht allein.
Ich tippe und tippe bis mir die Fingerkuppen schmerzen. Seite für Seite füllt sich mit gefälschter Erinnerung. Ein Manifest meiner Seele. Wer wird es lesen? Die Wellen können es tragen, bis das Wasser es sich einverleibt und kein Wort mehr übrig bleibt. Der Himmel kann es erheben, verwirbeln die losen Blätter, zerstreuen sich im Wind. Und dann ist die Letzte Zeile getippt, doch noch so viel habe ich zu sagen. Bis in die Nacht höre ich mich sprechen. Bis die Wörter heiser im Hals ersticken.
Über mir ein Firmament aus Leuchtsignalen. Ich sitze da und starre stumm hinauf, an ihnen vorbei, in die Finsternis, wo undenkbare Zeiten dazwischen passen. Dort flüchtet sich der Geist ins selige Vergessen, das schwerelos ohne Ziel als Schatten der Dunkelheit gleicht. Nimm mich mit, ruft mein kleines Ich, wie ein Kind in die Finsternis.
Mit Partyhut auf und Tröte im Mund, segelt mein Floß durch die Nacht. Fällt Konfetti mir aus den Taschen, die Schreibmaschine mein letztes Bindeglied. Verschluckt mich, weder abgeneigt noch willig, die Schwärze die kein verlorenes Signal durchstreift. Kein Materiekrümel oder Echowelle das Vakuum zur Existenz mehr drängen. Im Eridanus Supervoid, schweigt das Ich und endet die Zeit.