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Feedback jeder Art Unscharfe Götter

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  • Ralf T.
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Unscharfe Götter
 
komm, Herr
Oh, mein Gott
verschwinde, Zauber
nicht ihr seid Götter
Herr, Oh, Zauber,
sondern die Gemeinde
 
ihr Zeichen
ich habe euch geglaubt
Euch vertraut
Bis die Kindheit
hustend verstaubt
naiv ergraut, vergrault
 
Orthogaphie-Pfaffe
und der alte Rotstift-Kardinal
Silberlingzähler
Mit einem Federstrich seid ihr
komm her, oh mein Gott, Verschwindezauber,
seht ihr – weg für immer
 
Schwindelgeist
Trunkenheit von früher
den Messwein ausgeschlagen
das Geläut genossen
singend begossen
noch vor der Moral verflossen
 
nicht mehr existent seid ihr,
da hilft auch kein Protest,
umsonst gestrichen
Kirche abgerissen
am Anfang war das Wort
und nun ist alles fort
 
war wohl nicht so wichtig
für immer zu, verschlossen
ungesehen, kopfschüttelnd,
nur ganz leicht
nicht nachgeweint
nur etwas gereimt
 
 
(ambivalente Gedanken zur Profanierung der Kirche meiner Kindheit)
 
Lieber @Ponorist! Wieder sehr stark geschrieben und eine Wortwahl gefunden, die fasziniert. Den Glauben verloren, nicht wiedergefunden, nicht nachgeweint. Und trotzdem viele Worte gefunden, um die Thematik hervorzuheben. Ein Funken Hoffnung, Enttäuschung und Erinnerung. Alles in allem tiefsinnige sehr schöne Zeilen. Im Vorüberzug des kirchlichen Empfindens. Gut reflektiert.
Mit liebem Gruß
Sonja
 
wer hat das nicht getan .. eine ... Abrechnung !  Wow 
Herzlichen Dank für deinen Kommentar, mein lieber @Dionysos von Enno. Manchmal bin ich nicht ganz sicher, was ich den Kirchenleuten eigentlich vorzuwerfen habe. Dogma, Doppelmoral und mentale Enthauptung hin oder her - die meisten Pfaffen sind achtsame und freundliche, wenn auch etwas seltsame Typen, wirklich. Vielleicht ist es, dass sie dem wahnhaften Glaubensfanatismus, der einige Jahre in meiner Familie herrschte, nichts entgegen setzen konnten. Sie hätten schon sehr über ihren eigenen Schatten springen müssen, um den Glanz der Geister, die sie riefen, durch verschlossene Türen schimmern zu lassen. Religionskriege kommen und gehen im Großen und im Kleinen. Ihre Denkmäler abzureißen, schafft dabei aber nur eine unnötige Verzerrung.
Danke für den Reflexions-Anstoß - VLG Peter
 
Einfach gut geschrieben
und mit Sicherheit
nichts verschwiegen
zu jener Zeit,
in der ein Gottglaube
so übergreift,
durch Erwachsene
ein Kind ergreift,...
...das Kind vertraut dem,
den  es kennt,
und wenn so jemand zudem
einen Gott benennt,
wird ohne Problem,
dem Glauben geschenkt,
in dem Kind so geseh'n
sich mit dessen Glauben behängt,
doch zum Glück
wird man ja älter
und von Wissensdurst beglückt,
das ein Glaubensauserwählter
schon bald in weite Ferne rückt,
weil's sich mit Logik
wohl nicht deckt
und am Stück 
auch wohl erschreckt,
was Religion, Götter
und Glaubenszeichen
an Krieg, Lügen und Folter,
durch ihr Erscheinen so erreichen,
im übertreten von ihren
eigenen Geboten,
ohne Rechtfertigung ohnehin,
verantwortlich für die unzähligen Toten,
die Gemarterten und Missbrauchten,
wie all die Verführten,
die sie dazu brauchten,
um ihr Machwerk
weiter zu vollziehen,...
...doch Denken lehrt,
und es ist nicht so geblieben,-
zum Glück denken auch immer mehr,
und wer`s kann, braucht keinen Herr,
Herren sind für Slaven da,
wer nicht alleine so kommt klar,
wer jemanden zum führen braucht,
der Führerkult ist aufgebraucht,
gibt keinen Sinn in heutiger Zeit,
in der selbst denken mehr erfreut
und auch der Ursprung
der Glaubenserkenntnis
in seiner Kund,
wenn mancher Kind ist,
nimmt durch denken
langsam ab,...
...hab`s gern gelesen
Peter, danke...gut gesagt. 
 
LG Ralf
 
 
  • Ralf T.
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