Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Verlassen, vereinsamt

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • etwas
    letzte Antwort
  • 0
    Antworten
  • 26
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Über sich

Sie hatten sich mit keinem Wort mehr gewechselt.
Er fragte sich: Hat man die Dinge verrätselt?
Gegner hatten einander Fehler gegeisselt,
Erwartung im Teufelskreis eingekesselt
blieb Ablauf zugestöpselt

Damals gab's keine Mobilgeräte.
Er war davon nicht betroffen. Kausalitäte
zu ständigem Melden brauchte man's erst später.
Heute mit Text samt Bildern, Anwendungsprogrammen
können sich Gefährte nur gefährdet ausspannen
So hatte er die Freunde vergessen, verloren
aus den Augen, taub in den Ohren

Schenkte ihm Trost von Gottesmännern?
Dies und das würde helfen, meinten Kenner,
Zusprüche, Nettes von Seelenärztinnen
mit gut gemeinten Leitsinnen?
Ein Schwindel vom Fernheilen,
durch Internet-Wegleiter!

Allein in der Wohnung ist nichts mehr zum Anfeuern.
Im Kaminofen ist kein Knistern der Scheiter.
Nun ist ein Einzelwesen gescheitert.
Kein Job, kein Geld für Miete, weg sind die Kinder,
kein Schlüssel mehr für die Schlosszylinder

Ihm folgte die ungewohnte Einsamkeit.
Unvertraut, sprachlos ist die Schweigsamkeit.
Er wollte inzwischen den Kram hinschmeißen.
Darum ist nichts mehr zum Durchbeißen.
Einerlei wehrlos, machtlos, ehrlos
unterwegs obdachlos

Draußen im Sommer, im Winter auf der Bank:
Viel trank er täglich, rauchte, egal wie krank.
Kalte Finger klopften ans falsche Fenster.
Von drinnen her wär’s gewesen wärmer.
Lange saß er auf der Bank, versunken,
verweilte er in den fernen Gedanken.

Jäh blickt' er auf, schaute die Taube an:
Dass sie nicht fliegen kann, sah man.
Mit nur einem Flügel hemmt sie sehr,
einem Vogelschwarm nachzufolgen, nicht mehr.

Er warf ihr Brotkümmel zu,
mit Käserinden hinzu
Wozu?

Endlich flog sie wieder frei
zum Giebeldach zurück.
Die andern sind abgeflogen, vorbei.
Eine Taube freut sich auf neues Glück,
Zu Besuch kam der Täuberich.

Es müsste nicht immer so sein.
Er nahm's endlich wahr und zwanglos ein,

sein Es, sein Ich, sein Über-Ich




j87okx67.png
Bildquelle: Pixabay
 
Zuletzt bearbeitet:
  • etwas
    letzte Antwort
  • 0
    Antworten
  • 26
    Aufrufe
  • Teilnehmer

Themen Besucher

Zurück
Oben