Liebe Letreo,
ja, LI hat hier den schwersten Weg gewählt. Und doch.. schien es gar keine Wahl zu haben. Weil diese Zeit nicht zur Ruhe kam, sich fortwährend in den Vordergrund drängte. Davor wegzulaufen machte es nur schlimmer.. es ist ja oft so, je mehr wir Gefühle o.ä. unterdrücken, desto absoluter nehmen sie uns ein. Also entschließt sich LI dem Schrecken ins Gesicht zu schauen, mit allen Konsequenzen, die du hier lesen darfst.
Lieben Dank für deine einfühlenden Worte!
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
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Hallo Sternwanderer,
hui, ich bin nun vermutlich mächtig verwirrt. Für mich hat "All so" eine gänzlich andere Bedeutung als "Darum" oder "Deswegen". Aber vielleicht reden wir auch aneinander vorbei.. bin bisschen ratlos.
Mit "darin" scheint es mir jedenfalls stimmig.
Das "so" im späteren Vers möchte ich gerne an der Stelle belassen, weiter hinten wirkt es mir fehl am Platz.
Danke dir!
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
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Hallo Devils.darling,
erst einmal vielen Dank, dass du dich so intensiv durch meine Zeilen gewühlt hast!
Ich versuche mal ein wenig meiner Intention zu verdeutlichen, vorab möchte ich aber klar sagen, dass es kein richtig oder falsch gibt. Die Worte können und dürfen auf dich ganz anders wirken, als sie von mir gemeint waren!
die Frage ist warum es 2 Herzen sind, weil ich den Eindruck habe das LI wäre alleine.
In meiner Vorstellung sind tatsächlich zwei Personen beteiligt. Das LD erwähne ich aber bewusst nicht direkt, denn LI betritt die eigene Erinnerung und gibt darin lediglich die Eindrücke wieder, die das LD bewirkt, nicht das LD selbst.
Der "Tanz" ist das zwischenmenschliche Miteinander. Eine Entscheidung wird getroffen, die dieses Miteinander für immer spaltet, verändert.. so erstarren zwei Herzen in ihrem bisherigen Tanz.
Hier musste ich doch sehr an „Mainson von NF“ denken.
Das Lied kenne ich nicht, aber das Bild einer inneren Welt mittels eines Hauses auszudrücken, ist nicht unüblich. Das kenne ich noch aus anderen Geschichten u.ä..
Das Zimmer, das LI betritt, betritt es zwar durch die Erinnerung, aber es soll einen realen Ort darstellen. Ein Ort, zu dem LI in Erinnerung zurückkehrt.
Hier frage ich welche Frage dem ja oder nein vorausgegangen sein könnte oder auch welche Situation.
Die Ursprungsfrage und Situation kann bzw. möchte ich so nicht benennen. Letztlich erfragt LD hier vom LI eine Bestätigung, die keine wirkliche Wahl lässt - LI ist gezwungen "Ja" zu sagen, weil sowohl Schweigen als auch "Nein" schlimme Konsequenzen mit sich ziehen würde.. Das "Ja" bricht aber halbgesprochen, weil LI es unter Angst und gegen den eigentlichen Willen hervorpresst..
Ich verlasse das Zimmer durch den Spalt
zweier Fingerspitzen und steige
die Kehle des Traums hinab.
In diesen Worten wollte ich eine Verbindung ins Jetzt ausdrücken. Ein Bewusstwerden. Zu Beginn entschloss sich LI diese Stunde zu durchwandern, wurde dann ganz vor der Situation eingenommen und kann erst hier wieder einen Schritt zurück treten, quasi sich bewusst werden, dass es eine Erinnerung ist. Und diese als eine Art Zuschauer betrachten - wenn auch miterlebend zugleich.
Die Kehle ist wie der Weg des unausgesprochenen "Nein"s, ein Weg hinab in die Wirklichkeit.
Die verspielten Stunden sind für mich das nachts wachliegen und nicht schlafen können, weil der Kopf keine Ruhe gibt. Und nichts wäre kälter als dieses Wort?
Genau. Also verspielte Stunden - verlorene Stunden (Lebensabschnitte), die quasi
an die Nacht verloren sind. An die Geschehnisse, die nachts eintraten und kein freies Leben ermöglichten. Auch das wachliegen gehört dazu.
Nichts wäre kälter als dieses Wort.. sowohl "Ja" wie auch "Nein". Ich bin mir selbst nicht sicher. Denn beide Worte waren falsch, waren Fassade. Es gab keine richtige Antworten, jedes Wort bedeutete Kälte.
Ein Messer zur Linken, verwandelt
in das Fleisch einer Wunde
durch die ich mit Gestern verschmelze.
Ich bin hier bei Selbstverletzung.
Wow, ja. das ist auf jeden Fall stimmig! Die Selbstverletzung war eine einstige Bewältigungsmöglichkeit vom LI.
Hier hatte ich zwei Bilder parallel im Sinn, die sich teils überschneiden. Einmal die von dir angesprochene Selbstverletzung. Und ein "Messer" metaphorisch als eine Waffe, die LI mitnimmt, als es erneut die Erinnerung durchlebt. Diese Waffe ist das Bewusstsein - das geschärfte Erleben aus heutigem Verständnis heraus. Und die Macht nicht hilflos zu sein. Aber dies geht nicht ganz auf. Stattdessen durchlebt es die Erinnerung wie schon damals, und die Wunde von damals wird wieder Gegenwart.
Deine Gedanken zu lesen war für mich sehr spannend und es freut mich, dass du dich so intensiv damit beschäftigt hast. Manchmal erweitert die Sicht eines Lesers meine eigene Wahrnehmung auf ein Gedicht, das ist dann wie ein Geschenk..
Nochmals lieben Dank dafür!
Liebe Grüße, Lichtsammlerin