Vier Wände und eine Uhr
Erschöpft sitze ich auf meinem Stuhl vor dem Tisch, dessen altes Holz ausgeblichen ist. Weiß geschrubbt von einem Scheuerschwamm, der durchtränkt war mit Resignation und Hoffnungslosigkeit. Mit ihm hatte ich die bitteren Erinnerungsspuren abgescheuert, Spuren aus einer Anderszeit die voller Kraft und Elan war und mit meinem Reichtum, den ich mit dir an meiner Seite hatte – deiner Ausstrahlung, mit der du das Zimmer schmücktest. An einer der Wände hängt eine Uhr. Ansonsten ziert karge Armut den Raum, von dem ich nicht weiß wie groß er ist.
Eben noch habe ich versucht von einer Ecke zur anderen die Wände abzuschreiten. Zuerst die Längere, dann die Kürzere. Ein großer Schritt gleich ein Meter, so sagt man doch. Es ist mühevoll, das Maß zu halten. Zum wiederholten Mal ein Fehlversuch. Immer wieder gerate ich ins Wanken. Ich glaube, meine Beine sind zu kurz.
Früher gabst du die Schrittlänge vor, bestimmtest das Tempo und legtest den Weg fest, so dass ich bequem neben dir in einer fließenden Harmonie laufen konnte. Vorbei! Irgendwann bliebst du stehen und schicktest mich weiter.
Nun ist die Uhr mein Taktgeber. Monotones Tick-Tack Tick-Tack gesellt sich zu meiner schmerzenden Freudlosigkeit und ich ahne: Der Raum ist viel zu groß für mich -
© Sternwanderer
Erschöpft sitze ich auf meinem Stuhl vor dem Tisch, dessen altes Holz ausgeblichen ist. Weiß geschrubbt von einem Scheuerschwamm, der durchtränkt war mit Resignation und Hoffnungslosigkeit. Mit ihm hatte ich die bitteren Erinnerungsspuren abgescheuert, Spuren aus einer Anderszeit die voller Kraft und Elan war und mit meinem Reichtum, den ich mit dir an meiner Seite hatte – deiner Ausstrahlung, mit der du das Zimmer schmücktest. An einer der Wände hängt eine Uhr. Ansonsten ziert karge Armut den Raum, von dem ich nicht weiß wie groß er ist.
Eben noch habe ich versucht von einer Ecke zur anderen die Wände abzuschreiten. Zuerst die Längere, dann die Kürzere. Ein großer Schritt gleich ein Meter, so sagt man doch. Es ist mühevoll, das Maß zu halten. Zum wiederholten Mal ein Fehlversuch. Immer wieder gerate ich ins Wanken. Ich glaube, meine Beine sind zu kurz.
Früher gabst du die Schrittlänge vor, bestimmtest das Tempo und legtest den Weg fest, so dass ich bequem neben dir in einer fließenden Harmonie laufen konnte. Vorbei! Irgendwann bliebst du stehen und schicktest mich weiter.
Nun ist die Uhr mein Taktgeber. Monotones Tick-Tack Tick-Tack gesellt sich zu meiner schmerzenden Freudlosigkeit und ich ahne: Der Raum ist viel zu groß für mich -
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