Hallo Peter,
das ist ein schöner Gedanke, den du hier äußerst.
Besonders, weil (für mich) keine Wehmut und kein Bedauern mitschwingt.
Du schreibst zwar davon, was du gerne getan hättest und nicht hast, aber es bleiben keine Bitternis, kein "verpasst haben".
Stattdessen geht, schwebt, es leicht mit der Erkenntnes "ok, aber heute ... " voran, die einfach das Beste daraus machen möchte.
Mich beschäftigt, wie wohl die meisten Menschen, hin und wieder irgendwas aus der Vergangenheit – und zwar nicht immer mit diesem Maß an Eigenverantwortlichkeit, mit Vergangenem ungeregt abschließen zu können und stattdessen ganz pragmatisch das Beste daraus zu machen.
Etwas, das mir gerade durch den Kopf geht ist,
Ich habe natürlich schon auf Dinge geschaut mit Bedauern um den/ihren (späten) Zeitpunkt (der Verwirklichung).
Aber vielleicht ist es ja doch so einfach:
Manches, wenn es nicht geschehen ist,
(wenn es gekonnt hätte, hätte es nur – was es aber nicht hat)
war schlicht und ergreifend nicht an der Zeit.
Denn wenn es an der Zeit gewesen wäre, wäre es ja geschehen.
Das soll jetzt auch gar nicht "schicksalshaft" oder so klingen.
Es meint einfach:
Wenn ich nicht die Reife besitze, etwas Mögliches zu verwirklichen, dann ist es noch nicht an der Zeit dafür.
Denn offensichtlich(/bar) besitze ich die nötige Reife nicht.
Bei den "schrägen Tönen" musste ich unwillkürlich an "Unsuk Chin" denken, eine zeitgenössische Komponistin, die ich gestern entdeckt habe.
Kurz gefasst:
Ihre Musik wurde als einzigaetig/ungewöhnlich beschrieben.
Nichts, das man mal so nebenbei hört.
Das stimmt. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen 😄
Ich verlinke gleich am besten etwas von ihr im "Was hörst du?" Faden!
So ...
Ich habe mich von deinem "Antwortgedichte" Label etwas inspirieren lassen.
Gerade da dein Gedicht ernst und schön ist, setze ich den Schluss, der ins Absurde geht, einfach mal in den entsprechenden Faden im Spielzimmer.
Aber der Rest ist hier: 😁
Ob du sie zu Westerntänzen
spielst in rhytmischem Stakkato,
kreuz und quer durch die Frequenzen
springend fidelst im Vibrato,
oder sie in manch Sequenzen
zupfst beim Spiel in Pizzicato,
ob du Teppiche beim Geigen
knüpfst, gespannt im Tremolo,
du sie nur besitzt zum Zeigen
(so wie ich, der ohne Nöte
spielt zu Hause nicht die Flöte),
ists schlussendlich doch schlicht so:
Tu es, wie es dir beliebt–
wie es dir Erfüllung gibt.
Hauptsache es macht dich froh!
Weniges vermag dem Leben
auch nur ähnlich viel zu geben –
mag die Seele zu erfüllen,
und den Geist in Glanz zu hüllen,
wie dem Zweck sich zu entheben –
voller Liebe hingegeben
tun, ganz ohne zu erstreben.
Sich vom Anspruch loszusagen,
Schritt für Schritt die tausend Meilen
eines Tages zu vollenden.
Sich von Zielen abzuwenden,
um beflügelt, wie getragen
bloß im Augenblick zu weilen,
[I]Heilen, [/I]
statt durchs Leben eilen.
von der Harmonie der Klänge,
mag sie auch daneben liegen,
ohne Anspruch, ohne Zwänge,
niemals mehr genug zu kriegen
und gelöst von Ziel und Zwängen
seinen Geist, statt ihn zu leiten,
voller Freude auszubreiten,
statt sich weiter zu bedrängen.
Liebe Grüße 🙂
Delf