Zu den Tränen gehörig empfand sie ihr lautes Lieben nie
Zu den Tränen, die wie Schamesröte aufsteigen
Sie glaubte von sich, dass sie
-wie die Morgenröte demütig der Geburt des Tages und so hingebungsvoll-
nur der Liebe diene.
Und sie scheuchte ihr lautes Lieben liebestoll in die Felder des Lebens:
abzuschreien die schweigenden Triebe
Und auf diese stille Erde
legte sie ihre laute Liebe
Die Liebe sollte noch lauter werden
Doch was sollte sie verzehren,
um den ersehnten Lärm
zu nähren ?
Sie glaubte von sich nicht
sie sei laut und gierig!
Sie glaubte von sich,
sie sei auch Schatten nicht!
Licht: Sie sah sich nur lichtig!
Doch als sie sich verdunkelte
(was ja so kommen musste, wie man munkelte)
da troff
In sie -wie Tränen triefen- Leiden
Als habe man ihr ihre Liebesschreie
inwendig wieder eingeflößt
Nichts als ein eingefallenes Gähnen
und eingefallen bleibt
ihr Lieben inwendiges Schreien
Unerlöst !
Also warum nicht gleich
von der Liebe schweigen ?