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Zehn Gebote

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ZEHN GEBOTE
 
Können wir auf Gott verzichten,
Lediglich uns selbst vertrau’n;
Ja, sogar uns selber richten,
Das Paradies auf Erden bau’n?
 
Sind wir dazu schon in der Lage,
Unsre Triebe schon gereinigt?
Ist das nicht die jetzt’ge Frage,
Da es faktisch schon bescheinigt:
 
Dass Gott einst stand als hohes Ideal,
Der uns tröstet und auch richtet,
Ob unsrer Fehler, unsrer Qual,
Dass der Mensch aufs Glück verzichtet,
 
Welches ihm die Sinne schenken
Im Verkehr mit Mensch und Welt;
Er erlebt im freien Denken,
Im Genuss von Macht und Geld.
 
Statt zu warten auf das Dort und Dann,
Leben wir im Hier und Jetzt;
Statt zu lauschen nach dem alten Mann,
Ignorieren wir unausgesetzt,
 
Was stets uns schon ein Rätsel war
Und unser aller letztes Ziel.
Vernunft steht heute vorm Altar,
Der Tod wird zum Gedankenspiel.
 
Die Frage bleibt: Sind wir schon groß,
Dass Angst vorm Tod uns nicht mehr lähmt;
Hat wissenschaftlicher Vorstoß,
Die Sucht nach Nachtod schon gezähmt?
 
Es spottet unsrer Rationalität
Zu glauben an den Wundermann;
Ist’s am Ende doch zu spät,
Zu brechen mit dem Kirchenbann.
 
Dann lässt sich nicht mehr wiederholen,
Was Höllenglaube uns verbot;
Die Spannung lebt zwischen den Polen,
Hier wuchert Überangebot.
 
Was kann uns Paradies noch bieten,
Wenn Lebensfreude uns berauscht;
Was immer auch Pastoren rieten,
Uns dünkt, es ist ein schlechter Tausch.
 
Hallo und herzlich willkommen im Forum!
 
Ein wirklich interessantes Werk legst du uns hier vor!
Sprachlich und inhaltlich sehr beeindruckend.
 
Wobei ich mir beim Inhalt noch kein wirkliches Urteil überlegt habe, da er sich mir noch nicht vollkommen erschlossen hat.
 
lg David :wink:
 
Fundament und Antithese fehlen. Scheinbar leichtfüssig stolperst du durch Widersprueche, welche zwar nicht zu leugnen sind aber in jedem Leser eine andere Gewichtung finden. Vielleicht ist mein Beispiel relativ einfach gestrickt, aber gerade darin liegt die Faszination des Glauben an den Erloesergott der auch schon Merlin und König Artus zu mehr anspornte und erst gewissen Debatten die Tiefe verleiht. Und ganz generell hat alles seine Zeit, auch die Ungläubigkeit:
 
http://www.dichter-forum.de/ohne-glauben-vt1399.html
 
LG RS
 
Wenn sich der Inhalt dem Leser noch nicht erschliesst oder er ueber Widerspruechlichkeiten stolpert, dann hat ein Gedicht seine Funktion erfuellt. Denn dazu ist das Gedicht doch da: um das Denken anzuregen und um zu ruehren. Da braucht es, so denke ich, auch keine Antithesen oder sonstige festgelegte Strukturen.
 
@ David: ich bin in Cuxhaven geboren und fahre dort noch regelmaessig hin.
 
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