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Nur Kommentar Zwei Seiten, einen See zu betrachten

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  • Wilde Rose
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Zwei Seiten, einen See zu betrachten


zum Beispiel als
Auge eines niedergehenden Sommertages,
als Spiegelbild vorüberziehender Wolken.

Am Ufer, wasserlechzend, überbordende
Vegetation, Varianten von Grün.
Buschwerk und Baumgrößen flimmern
kopfüber im Wasser.

Unerwartet plötzlich klatscht ein Stein
wie ein Blitzstrahl aus wolkenlosem Himmel
in das Zentrum des Auges,
Wassertropfen wie Kristallkugeln spritzen auf.

Wer war, wo versteckte sich der unbekannte Werfer
der das Bild harmonischer Idylle
mit einem Schlag zertrümmert?

Schnell breiten sich erste Kreise aus,
werden größer, bis sie im schwankenden Schilf
des Uferrandes zerbrechen.

Geraume Zeit noch zittert das Wasser.
Langsam kehrt die Ruhe wieder
an gewohnte Stellen zurück.

Was wäre, wenn statt einer
aufgeschreckten Ente der Stein
eine Rakete, der Aufprall auf dem Wasser
die Explosion einer Bombe mit
immer größeren Druckwellen.

Perversion des Denkens
eines geisteskranken Zeitgenossen?
Oder Möglichkeit einer schizophrenen Realität?

Im Westen mittlerweile tiefer die Sonne,
Dämmerung signalisiert nahende Dunkelheit.
Ein schöner Sommertag wird Vergangenheit.


(„Carolus“ in „poeten.de“ 14.07.2025)
 
Hallo Carolus.

deine Naturbeobachtungen und die Beschreibungen des Sees und der Dinge drum herum sind wundervoll. Ich bin begeistert. 😇
Die zweite Seite der Betrachtung ist nicht die Perversion eines geisteskranken Zeitgenossen. Mich überkommen auch inmitten der schönsten Idylle manchmal solche Gedanken, was wäre wenn ......
Und diese Gedanken sind gar nicht so abwegig bei der momentanen Weltlage.

Ich habe deine Zeilen mit großem Genuss gelesen.

LG Wilde Rose
 
  • Wilde Rose
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