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Autismus – was ist das?
Ein Raum mit Echo.
Ein „zu viel“
in einer Welt, die „genau richtig“ meint.
Manchmal zu still.
Manchmal zu laut.

Das Wort?
Für den einen falsch gewählt,
für den anderen zu ehrlich.
Nicht der Inhalt –
der Ton war das Problem.
Viel zu hoch. Viel zu tief.
Einfach schief.

Autismus – was ist das?
Nicht Ebbe. Nicht Flut.
Ein Takt.
Manchmal zu schnell.
Manchmal zu langsam.
Dann Stillstand.
Kein Dance Break.
Einfach: still.

Bis es wieder tanzt.
Laut. Leise.
Durcheinander.
Und da ist er –
der eine Ton, der alle umhaut.
Verwirrt. Verwundert. Verkannt.

Die Stadt tost.
Licht zu grell.
Geräusche: zu viel.
Ich bleibe stehen
und warte,
bis mein Inneres nachkommt.

Meistens bin ich längst daheim.
Laufe nochmal durch die Straßen –
nur im Kopf.
Stelle dieselben Fragen.
Wie eine endlose Wiederholung
von X-Factor.

Neurotypisch – autistisch:
wie Tag und Nacht.
Das eine lebt vom Eilen.
Das andere will verweilen.
Denken wie die Sonne.
Fühlen wie der Mond.
Nicht besser. Nicht schlechter.
Nur anders strahlend.

Und manche sind weder noch.
Sie leben in der Dämmerung,
zwischen Sonnenaufgang
und Sternenglanz.
In Räumen, die viele nie betreten –
aber wir brauchen sie.

Ich finde mich in britischen Detektiven wieder.
Mantel. Lupe.
Ein Blick fürs Unbeachtete.
Zu viel Code manchmal –
vorwärts, rückwärts, im Kreis.

Jemand fragt:
„Wer denkt sich sowas aus?“
Ich denke:
Die schrillen Detektive
mit feuerbuntem Herzen –
Auch wenn sie stören.
Auch wenn sie nicht funktionieren.
Sie sind kein Puzzle.
Sie sind ganz.

Ganz, ja.
Auch die Sonnendenker sind ganz.
Und die Dämmerungskinder.
Die Taktbrecher.
Die Maschinenmenschen mit glühender Seele –
mal bunt, mal düster.
Aber immer echt.

Nicht Max Mustermann.
Nicht Maxine Musterfrau.
Oder wie sie heißt.
Und nein, ich werde es nicht googlen –
oder doch: Es ist Erika MusterMANN
Aha

Ich will kein:
„Hey, sie ist anders – also cool.“

Nein.
Sie ist für sich cool.
Weil sie Detektivmäntel trägt,
wenn sie will.
Weil sie Codes liest,
wo andere nichts sehen.
Weil sie nichts sieht,
wo andere Bedeutung verstehen

Weil sie weiß, was sie braucht:
Räume. Rückzug. Respekt.

Manchmal trägt sie Handschuhe
wie Connor Temple,
um Anomalien zu finden.

Ihre Modeikone?
Helena Bonham Carter –
sie lehrte:
Stil vergeht.
Seele bleibt.

Sprüche drückt sie wie Dean Winchester.
Humor wie ein Buffy-Wiki.
In ihrem Kopf: mehrere Häuser.
Eines das Halliwell Manor aus Charmed.
Auch die Sims wohnen dort.
Aber sie ziehen nur ein.
Gebaut mit Rosebud-Hack.
Erlaubt sei es ihr.

Sie kennt jeden Spruch
von William, the Bloody.
"Home Sweet Home"
Das Ortsschild fällt

Doch bei Klatsch aus der Nachbarschaft?
Nichts.
Vielleicht Die Ärzte
"Lass die Leute reden" –
Laut aufgedreht.

Sie schreibt eigene Welten,
denkt sich Kosmen aus.

Aber Politik?
Gespräche zwischen Supermarkt-Regalen?
Der neuste Trend von TikTok –
Die "Kennt-Doch-Jeder"-Dinge.
Beziehungskisten?
Rosenrituale beim Bachelor?
Ein Bruchteil kommt an
Und ein leises: Warum?

Romantik?
Was ist das?
Rosen? Worte?
Glitzer? Märchen?
Torte?

Für sie sind es Gesten.
Ein:
„Du bist hier.
Und das ist schön.
Weil du bist, was du bist.
Magst, was du magst.
Sagst, was du sagst.
Weil du auch Torte und Glitzer willst.
Keine Märchen –
Viel zu brutal
und der Zauber nicht wahr
Weil du Sätze sagst,
die keiner witzig findet – außer du.
Weil dein Takt einen Sprung hat.
Weil Narwale wichtig sind.
Weil ich zugehört hab.
Weil du zugehört hast.
Weil ich an dich denke.

Weil Max Mustermann einen Knall hat
Genauso Erika
Es nur keiner zugibt
Weil wir die Norm schneiden
Und neu falten
Scherenschnitt ist wunderbar
Weil, das Wort WEIL zu oft vorkommt
Weil dieses Ende unhandlich ist –
und damit perfekt.“

Doch Fuck, ich erkenne Muster
Und gleichzeitig durchbreche ich sie
Unhandlich
Aber
Meins
 
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