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Feedback jeder Art Der Winzerwind

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  • Darkjuls
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Der Wind, ein Winzer im brandenden Blau,
streicht prüfend durch Masten, als sei’n sie der Bau
von Reben aus Tauwerk, von Seide und Salz,
er liest, was noch lebt, und was lebt ohne Hals?

Er schlürft an dem Schwanken, dem Ächzen, dem Dröhnen,
am knarzenden Kiel, an den plankenem Stöhnen.
Die Gischt seine Traube, das Schiff seine Kelter,
und Menschen: vergoren, verweht, fast Zuhälter.

Er gärt seine Wellen in rhythmischer Wut,
tritt tanzend in Bottiche, brodelt in Glut,
die Planken sind Pressen, das Steuer ein Schwur:
"Ich dreh mich durchs Leben – und dichte die Spur."

Er presst aus dem Himmel ein regenndes Lied,
das tropft auf die Stirn, auf die Luvseite zieht.
Ein Sud aus Erinnerung, Hefe aus Zeit,
ein Sturm als Assemblage aus Zorn und Geleit.

Die Mannschaft: gelesen. Das Schiff: ein Pokal.
Der Ozean schenkt aus im stürzenden Mahl.
Und leert dich der Wind, nicht aus Trotz, sondern Pflicht,
dann bleibst du: entkorkt.
Und vielleicht: ein Gedicht.
 
Hallo evermore, mit dem Winzerwind beschreibst Du ein spannendes Zusammenspiel. Ich habe sicher nicht alles in Gänze verstanden, was Du zum Ausdruck bringen willst. Doch der Wind ist eine starke Kraft, die uns treibt und der wir ausgesetzt sind. "Entkorkt bleiben" setze ich gleich mit dem Freigeist, der nicht im Handeln und Denken eingeschränkt ist. "Was lebt ohne Hals", da denke ich an ein Wesen ohne Rückgrat bzw. Widerstandskraft. Das wäre wie eine Fahne, die sich im Wind dreht und keine Stellung bezieht. Ich lese hier den Wind, als die Kraft, die uns Vorwärtstreibt. Als ein Gedicht bleibt man vielleicht in Erinnerung und bewirkt etwas.

Ich denke an dieser Stelle:
hat sich ein "n" zuviel eingeschlichen.

Mir gefällt, wie Du die Naturgewalt "Wind" hier darstellst, denn letztlich weht der Wind, weil es seine Aufgabe ist. Ich habe mich gern mitreißen lassen.

Liebe Grüße Juls
 
  • Darkjuls
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