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Feedback jeder Art Zugvogel

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Weglos sind für uns die Himmel,
dunkelblaue Einsamkeit – und gleich
in gleich. Doch sie, obgleich
Gewimmel im Gewimmel,
finden ja ihren Weg so leicht,
als warte dort hinter dem Himmel
noch ein Himmel,
der schon im Ei nach ihrer Sehnsucht greift,
der sie erkennt

(der sie bei ihrem wahren Namen nennt).

Sprachlos ist die Erde von Verlassenheit,
unfähig wir, ihr Fehlen zu benennen.
Und sie, obgleich sie keine Wege kennen,
erkennen doch ein jedes Ziel
mit einer Unbeirrbarkeit,
gezeugt aus zeitlenloser Lust.
Uns geht bloß dumpfe Ahnung durch die Brust,
derweil sie längst
von jedem Flügelschlag
gewusst haben,
der nötig werden wird.

Durch Dunkelheit fliegen sie,
gleichmütig wie durch das Licht.
Wir seufzen ihnen nach, doch
lernen nicht von ihrer Ferne.
Und während um uns Stern um Stern zerbricht,
führen sie innere
Sterne.

Wer hat uns also umgedreht,
dass wir, was wir auch tun,
in jener Haltung sind
von einem, welcher nicht versteht –
so wie ein Zugvogel zu ruhen,
den Flügel jederzeit im Wind.
Und in uns geht ein
Stern.

Text Dve
Musik ki Vertonung

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Sprachlos ist die Erde von Verlassenheit,
unfähig wir, ihr Fehlen zu benennen.
Und sie, obgleich sie keine Wege kennen,
erkennen doch ein jedes Ziel
mit einer Unbeirrbarkeit,
gezeugt aus zeitloser Lust.
Lieber Dio,

dieses Zitat gefällt mir sehr gut. Das Gedicht ist dramatisch - fragend aufgebaut und kommt mir philosophischh rüber.

Auch das Ende:
den Flügel jederzeit im Wind.
Und in uns geht ein
Stern.
Ist wunderbar beschrieben.

Ich lese auch eine innere Selbstoffenbarung (eine Hinterfragung) heraus.

gerne mitgeflogen.

Federtanz
 
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Lieber Dio
Die Zugvögel lassen sich ihren Lebensrhythmus nicht verderben. Wohl wissend, dass sie auch spüren, wenn das Klima sich ändert. Die Route wird dann angepasst, was auch ein großes Rätsel ist oder auch nicht, weil wir andere Lebewesen sicher unterschätzen.
Der Wandel in einer Gesellschaft oder bei einem selbst geht da viel schneller von statten, wie man gerade feststellt.
 
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Hallo Dio,

das ist ein sehr schönes Gedicht!
Ja, für uns, die wir mit uns selber ringen können (oder dürfen?), scheint die Leichtigkeit der Vögel und die Klarheit, mit der sie ihre Pfade kennen, ganz ohne jede Schwere zu sein ... und vermutlich ist es so, aber der Weg der Natur bis dorthin, der war sicher alles andere als einfach.

Ich habe mal gelesen, eines der schwersten Dinge überhaupt ist es, etwas leicht wirken zu lassen.
Deine Zeile tragen diese Leichtigkeit auf jeden Fall in sich 🙂

Die Vertonung gefällt mir auch wirklich gut, vor allem der Wechsel der Stimmen gibt dem Lied nochmal einen schönen Schub. Ich habe es mir gleich zwei Mal angehört 😁
Allerdings mochte ich auch deine eigenen Vertonungen immer sehr gerne!

Liebe Grüße
Delf
 
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