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Feedback jeder Art Unendliche Liebe

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  • Wilde Rose
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Du hast den Winter nie gemocht,
nun hat er an die Tür gepocht,
er trennt des Herbstes morsches Band
und reicht uns seine kalte Hand.
Kein Mensch kann sich vor ihm verstecken,
für uns verlor er seinen Schrecken.

Dein Kleid ist hübsch, dein Lieblingsblau,
du bist für mich die schönste Frau.
Sieh nur, mein Ehering, er blitzt,
wie oft hast du ihn mir stibitzt
und heimlich wieder blank gerieben.
Wo sind die Jahre nur geblieben.

Den schwarzen Anzug liebst du doch,
er passt mir heute immer noch.
Ich mag dein Haar, den feinen Glanz,
pass auf, gleich führ ich dich zum Tanz.
Den Kindern hab ich grad geschrieben.
Wo sind die Jahre nur geblieben.

Als ich die Kette dir geschenkt,
hast du verschämt den Blick gesenkt,
und ich trag immer noch den Schal,
den du mir gabst vorm Tanzlokal.
Wir spürten gleich, dass wir uns lieben.
Wo sind die Jahre nur geblieben.

Ich komm zu dir, mein lieber Schatz,
an deiner Seite ist mein Platz,
du bist und bleibst mein ganzes Glück,
hier hast du deinen Schal zurück.
Er hält dich warm, lass dich bedecken,
… und er verbirgt die Totenflecken.
 
Lieber Sid,

das liest sich wunderschön romantisch, aber deine Stammleserschaft weiß ja, dass du ein Meister der Täuschung bist. Auch in diesen trügerisch wohlklingenden Versen schwingt etwas Bedrohliches mit, das von Strophe zu Strophe intensiver wird, akzentuiert durch die refrainartige Wiederkehr der Zeile "Wo sind die Jahre nur geblieben".

Der wärmende Schal scheint sich wie eine Schlinge um den Hals des LI zusammenzuziehen - das anscheinend im Sonntagsstaat ans Grab seiner verstorbenen Ehefrau gekommen ist zum Zwecke der Wiedervereinigung.

Dies der Film, der bei Lektüre deiner Zeilen in meinem Kopfkino läuft. Natürlich kann ich komplett daneben liegen, aber auch dann habe ich deine exquisite Dichtkunst genossen ...

Gruß
Cornelius
 
Ein wunderbare Rückschau, lieber Sidgrani, auf eine lange Liebe, die auch der Tod nicht trennen kann ("für uns verlor er seine Schrecken"). Auch formal ein Leckerbissen.

Begeistert gelesen.
Grüße von gummibaum
 
Ich grüße euch, Ihr Lieben,

und freue mich über eure mitfühlenden Kommentare.
Der Gewinn der bleibt bis zum Schluss
Dankbar würde ich auch meinen Schal zurückgeben
So ist es @Rudolf Fritz-Roessle.


Die Zeilen berühren mich ganz tief
"Die Sprache der Liebe" @Letreo71 ist tiefgreifend und wahr, wie recht du hast.


Der wärmende Schal scheint sich wie eine Schlinge um den Hals des LI zusammenzuziehen
Diesmal @Cornelius ist es auch eine Art von Täuschung, aber anders, als du vermutet hast. Hier offenbart sich erst in der letzten Zeile, dass das LI mit seiner vor kurzem verstorbenen Ehefrau spricht, die noch zu Hause auf dem Sterbebett liegt.


Ein wunderbare Rückschau, lieber Sidgrani, auf eine lange Liebe, die auch der Tod nicht trennen kann
Genau, und das LI wird seiner Ehefrau schon bald in den Tod folgen


Ich freue mich über eure mir wohltuenden Zeilen und schicke euch liebe Grüße.
Sid
 
  • Wilde Rose
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