Meine musikalische Laufbahn wurde nicht nur von unzähligen eisgekühlten Getränken, sondern auch von jedem nur erdenkbaren Vorurteil begleitet, die ich alle zu gern bediente. Fast alle! Ich wusste durchaus auch zu überraschen.
Illegale Drogen kamen mir weder in meine Bude, noch in meinen Körper, auch wenn mich das, die ein oder andere Sympathie kostete, auf die ich sowieso nie großen Wert legte. Was daran cool sein sollte, seinen Körper mit fragwürdigen Abziehbildchen zu überziehen, habe ich nie verstanden und gerne darauf verzichtet. Aber es gab auch Kunst auf der Haut, die durchaus zu überzeugen wusste, nur wäre ich nie bereit gewesen die Preise dafür zu bezahlen. Außerdem waren die durchgängig nicht jugendfrei.
Das Geld, das ich zur Verfügung hatte, steckte ich lieber in Equipment oder Gitarren, und natürlich in eisgekühlte Getränke. Meine Budenwände waren gepflastert mit Instrumenten und hätte ich einen Staubwedel besessen, hätte das auch gut aussehen können. Man musste halt Prioritäten setzen. Als Dorfrockstar hatte man es im Allgemeinen nicht leicht, jeder kannte einen und mit seinen Groupies im selben Klassenzimmer zu sitzen, besaß auch wenig Charme. Am problematischsten schien mir aber, dass meine Klassenlehrerin mein größter Fan war und anscheinend nur darauf wartete, dass ich endlich erwachsen wurde. Den Rest wollte ich mir lieber nicht weiter ausmalen.
Die Touren waren das anstrengendste, die Sachen aus Omas Keller rausschleppen und drei Straßen weiter, bei der nächsten Oma wieder in den Keller einräumen. Das alles nur, weil diese eine Discokugel an der Decke hängen hatte oder übers Wochenende verreist waren. Die Mädels fanden unsere Konzerte immer total spitze, die mussten das Zeug ja auch nicht schleppen. Wir hatten zwar einen Roadie aus der Nachbarstraße, aber der war nur halb so groß wie die Gitarren und deshalb nur für die Kabel zuständig. Sein Interesse für die Groupies war aber schon ausgewachsen.
Es war schon erstaunlich, was man aus drei Akkorden, obwohl von jeglicher Musikalität befreit, raus holen konnte. Man musste nur laut genug den Amp aufdrehen!
Wichtig war auch, den Omas vorher die Batterien aus den Hörgeräten zu nehmen. Dann waren die ganz begeistert, wenn das halbe Haus wackelte,
„Ihr macht aber heiße Musik, das kribbelt untenrum so schön!“
Na ja, irgendwann war mein Körper dann verbraucht und ich bin ruhiger geworden.
Bis dahin konnte ich aber einige Rekorde aufstellen! Zum Beispiel als jüngster Mensch mit Tinnitus, oder der einzige Rockstar, der nie einen Liebesbrief bekommen hat. Aber als Ersatz hatte ich ja reichlich eisgekühlte Getränke.
Illegale Drogen kamen mir weder in meine Bude, noch in meinen Körper, auch wenn mich das, die ein oder andere Sympathie kostete, auf die ich sowieso nie großen Wert legte. Was daran cool sein sollte, seinen Körper mit fragwürdigen Abziehbildchen zu überziehen, habe ich nie verstanden und gerne darauf verzichtet. Aber es gab auch Kunst auf der Haut, die durchaus zu überzeugen wusste, nur wäre ich nie bereit gewesen die Preise dafür zu bezahlen. Außerdem waren die durchgängig nicht jugendfrei.
Das Geld, das ich zur Verfügung hatte, steckte ich lieber in Equipment oder Gitarren, und natürlich in eisgekühlte Getränke. Meine Budenwände waren gepflastert mit Instrumenten und hätte ich einen Staubwedel besessen, hätte das auch gut aussehen können. Man musste halt Prioritäten setzen. Als Dorfrockstar hatte man es im Allgemeinen nicht leicht, jeder kannte einen und mit seinen Groupies im selben Klassenzimmer zu sitzen, besaß auch wenig Charme. Am problematischsten schien mir aber, dass meine Klassenlehrerin mein größter Fan war und anscheinend nur darauf wartete, dass ich endlich erwachsen wurde. Den Rest wollte ich mir lieber nicht weiter ausmalen.
Die Touren waren das anstrengendste, die Sachen aus Omas Keller rausschleppen und drei Straßen weiter, bei der nächsten Oma wieder in den Keller einräumen. Das alles nur, weil diese eine Discokugel an der Decke hängen hatte oder übers Wochenende verreist waren. Die Mädels fanden unsere Konzerte immer total spitze, die mussten das Zeug ja auch nicht schleppen. Wir hatten zwar einen Roadie aus der Nachbarstraße, aber der war nur halb so groß wie die Gitarren und deshalb nur für die Kabel zuständig. Sein Interesse für die Groupies war aber schon ausgewachsen.
Es war schon erstaunlich, was man aus drei Akkorden, obwohl von jeglicher Musikalität befreit, raus holen konnte. Man musste nur laut genug den Amp aufdrehen!
Wichtig war auch, den Omas vorher die Batterien aus den Hörgeräten zu nehmen. Dann waren die ganz begeistert, wenn das halbe Haus wackelte,
„Ihr macht aber heiße Musik, das kribbelt untenrum so schön!“
Na ja, irgendwann war mein Körper dann verbraucht und ich bin ruhiger geworden.
Bis dahin konnte ich aber einige Rekorde aufstellen! Zum Beispiel als jüngster Mensch mit Tinnitus, oder der einzige Rockstar, der nie einen Liebesbrief bekommen hat. Aber als Ersatz hatte ich ja reichlich eisgekühlte Getränke.