Wir erzählen uns jedes Jahr dieselbe Geschichte.
Stille Nacht. Frieden auf Erden.
Die Wirklichkeit riecht nach Glühwein, nassen Jacken
und überhitzter Heizungsluft.
Im Supermarkt kämpfen Einkaufswagen um die letzte Packung Spekulatius,
irgendwo im Hintergrund dudelt zum x-ten Mal „Last Christmas“,
und an der Kasse leuchten die Gesichter eher vom Display
als von irgendeinem Stern.
Die Kerzen stehen im Regal, acht Stück, Duft „Winterzauber“.
Frieden gibt es diese Woche im Angebot:
„Mehr Achtsamkeit – jetzt im Set mit Entspannungsbad.“
Du kommst nach Hause, die Schuhe voller Stadt,
die Schultern voll mit allem, was „noch schnell“ musste.
Der Tag hängt dir im Nacken wie eine zu schwere Jacke.
Du zündest trotzdem eine Kerze an.
Nicht, weil es feierlich ist,
sondern weil du wissen willst,
ob du diesen verdammten Lärm im Kopf
für fünf Minuten leiser bekommst.
Keine Engelschöre.
Nur das leise Knistern des Dochts,
das Pfeifen der Heizung,
ein paar Stimmen vom Balkon gegenüber.
Du sitzt da und merkst:
Die Welt da draußen läuft weiter auf Anschlag,
aber hier, in diesem kleinen Zimmer,
passiert gerade fast nichts.
Fast nichts –
und genau da rutscht ein Millimeter Luft in die Brust.
Der Atem wird tiefer, dein Gesicht hört auf zu funktionieren
und fängt an, einfach nur da zu sein.
Kein großer Frieden.
Kein Stern, der dir den Weg erklärt.
Nur dieser eine, unspektakuläre Moment,
in dem du nicht mehr hinterherläufst,
sondern kurz stehen bleibst.
Vielleicht ist das alles,
was vom alten Wort „Advent“ noch übrig bleiben muss:
ein bisschen weniger Funktion,
ein bisschen mehr Mensch
zwischen den Lichtern.

Stille Nacht. Frieden auf Erden.
Die Wirklichkeit riecht nach Glühwein, nassen Jacken
und überhitzter Heizungsluft.
Im Supermarkt kämpfen Einkaufswagen um die letzte Packung Spekulatius,
irgendwo im Hintergrund dudelt zum x-ten Mal „Last Christmas“,
und an der Kasse leuchten die Gesichter eher vom Display
als von irgendeinem Stern.
Die Kerzen stehen im Regal, acht Stück, Duft „Winterzauber“.
Frieden gibt es diese Woche im Angebot:
„Mehr Achtsamkeit – jetzt im Set mit Entspannungsbad.“
Du kommst nach Hause, die Schuhe voller Stadt,
die Schultern voll mit allem, was „noch schnell“ musste.
Der Tag hängt dir im Nacken wie eine zu schwere Jacke.
Du zündest trotzdem eine Kerze an.
Nicht, weil es feierlich ist,
sondern weil du wissen willst,
ob du diesen verdammten Lärm im Kopf
für fünf Minuten leiser bekommst.
Keine Engelschöre.
Nur das leise Knistern des Dochts,
das Pfeifen der Heizung,
ein paar Stimmen vom Balkon gegenüber.
Du sitzt da und merkst:
Die Welt da draußen läuft weiter auf Anschlag,
aber hier, in diesem kleinen Zimmer,
passiert gerade fast nichts.
Fast nichts –
und genau da rutscht ein Millimeter Luft in die Brust.
Der Atem wird tiefer, dein Gesicht hört auf zu funktionieren
und fängt an, einfach nur da zu sein.
Kein großer Frieden.
Kein Stern, der dir den Weg erklärt.
Nur dieser eine, unspektakuläre Moment,
in dem du nicht mehr hinterherläufst,
sondern kurz stehen bleibst.
Vielleicht ist das alles,
was vom alten Wort „Advent“ noch übrig bleiben muss:
ein bisschen weniger Funktion,
ein bisschen mehr Mensch
zwischen den Lichtern.
