9 Minuten
Eigentlich wollte ich über neun Minuten in meinem Leben berichten, jene neun Minuten, die mir wichtig erschienen. Vielleicht sagt Ihr: Das sind Allerweltsminuten, nicht mehr und nicht weniger. Doch für mich war und ist es anders. Gänzlich anders! Denn sie schlichen sich ein. Kein lautes Ticken der Uhr, zur Ankündigung. Nein, es war ein schleichender Prozess innerhalb der 24 Stunden, dem einen Tag, der nicht vergehen mochte, und ich war mittendrin. Inmitten dieser lockeren Zwangsjacke, die ich jederzeit hätte abstreifen können. Ich tat es nicht. Vielleicht war es die Gewohnheit, die mich hinderte. Möglicherweise die Folgsamkeit, die mich seit Kindertagen beherrschte. Oder die Angst vor Neuem. Ungefragt umzingelten sie mich, diese mich bis ins Mark treffenden Dreh- und Angelmomente. Wie liest man es in Todesanzeigen: plötzlich und unerwartet! Ja, wie soll man sich darauf vorbereiten, wenn etwas plötzlich und unerwartet geschieht?! Ihr werdet sagen, dass man das nicht kann. Stimmt. Manch einer liebt Überraschungen. Ich nicht! Gut, bei Überraschungen, zu denen es latente Tipps aus dem Umfeld gibt, wäre es etwas anderes. Ich habe aber kein Umfeld. Wer will schon mit mir in einer Zwangsjacke sein, auch wenn sie locker ist und man sie zu jeder Zeit an den Nagel hängen kann. Tja, somit fallen die Tipps weg und die unliebsamen Überraschungen bleiben. So wie diese neun Minuten, die plötzlich und unerwartet in mein Leben traten, mir überlassen zur freien Verfügung von den 24 Stunden. Findet ihr das nicht auch hinterhältig, von dem Tag, der nicht vergehen wollte? Da stand ich dann und wusste nichts damit anzufangen. Eine Banalität sondergleichen, werdet Ihr abwinkend sagen. Nein, ist es nicht! Sagt mir doch mal ad hoc, was Ihr damit machen würdet, wenn sie euch dermaßen überfallen hätten wie mich. Genau, Ihr ständet genauso ahnungslos da wie ich. Schweißgebadet saß ich da und musste die 9 Minuten der Angst und Folter über mich ergehen lassen – handlungsunfähig. Durch meine wehrlose Einfallslosigkeit kann ich euch leider nichts über den Überfall, der neun Minuten lang dauerte, berichten, außer, dass er plötzlich und unerwartet war. Und wenn es für euch interessant genug war, dann lasst Ihr vielleicht ein Like da und erzählt mir günstigenfalls, wie Ihr eure sterbenslangweiligsten Minuten erlebt habt. Ansonsten danke ich fürs lesende Zuhören, über die langweiligsten Minuten meines Lebens.
Eure © monolith
Eigentlich wollte ich über neun Minuten in meinem Leben berichten, jene neun Minuten, die mir wichtig erschienen. Vielleicht sagt Ihr: Das sind Allerweltsminuten, nicht mehr und nicht weniger. Doch für mich war und ist es anders. Gänzlich anders! Denn sie schlichen sich ein. Kein lautes Ticken der Uhr, zur Ankündigung. Nein, es war ein schleichender Prozess innerhalb der 24 Stunden, dem einen Tag, der nicht vergehen mochte, und ich war mittendrin. Inmitten dieser lockeren Zwangsjacke, die ich jederzeit hätte abstreifen können. Ich tat es nicht. Vielleicht war es die Gewohnheit, die mich hinderte. Möglicherweise die Folgsamkeit, die mich seit Kindertagen beherrschte. Oder die Angst vor Neuem. Ungefragt umzingelten sie mich, diese mich bis ins Mark treffenden Dreh- und Angelmomente. Wie liest man es in Todesanzeigen: plötzlich und unerwartet! Ja, wie soll man sich darauf vorbereiten, wenn etwas plötzlich und unerwartet geschieht?! Ihr werdet sagen, dass man das nicht kann. Stimmt. Manch einer liebt Überraschungen. Ich nicht! Gut, bei Überraschungen, zu denen es latente Tipps aus dem Umfeld gibt, wäre es etwas anderes. Ich habe aber kein Umfeld. Wer will schon mit mir in einer Zwangsjacke sein, auch wenn sie locker ist und man sie zu jeder Zeit an den Nagel hängen kann. Tja, somit fallen die Tipps weg und die unliebsamen Überraschungen bleiben. So wie diese neun Minuten, die plötzlich und unerwartet in mein Leben traten, mir überlassen zur freien Verfügung von den 24 Stunden. Findet ihr das nicht auch hinterhältig, von dem Tag, der nicht vergehen wollte? Da stand ich dann und wusste nichts damit anzufangen. Eine Banalität sondergleichen, werdet Ihr abwinkend sagen. Nein, ist es nicht! Sagt mir doch mal ad hoc, was Ihr damit machen würdet, wenn sie euch dermaßen überfallen hätten wie mich. Genau, Ihr ständet genauso ahnungslos da wie ich. Schweißgebadet saß ich da und musste die 9 Minuten der Angst und Folter über mich ergehen lassen – handlungsunfähig. Durch meine wehrlose Einfallslosigkeit kann ich euch leider nichts über den Überfall, der neun Minuten lang dauerte, berichten, außer, dass er plötzlich und unerwartet war. Und wenn es für euch interessant genug war, dann lasst Ihr vielleicht ein Like da und erzählt mir günstigenfalls, wie Ihr eure sterbenslangweiligsten Minuten erlebt habt. Ansonsten danke ich fürs lesende Zuhören, über die langweiligsten Minuten meines Lebens.
Eure © monolith