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Abendglanz

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Wir wandeln im indigoblauen Abendglanz
den weißen Weg entlang, durch Buchsbaumhecken.
Leerer Binsenkorb, weißes Kleid- Blutflecken.
Im toten Haar trägst du den Feldblumenkranz.
 
In meiner hohlen Armbeuge deine schmalen Hände,
klammern sich um Leinenhemdsärmel,
suchen mit müden Augen in der Ferne
nach dem Tageslicht, dem endlichen Nachtende.
 
Der Abend breitet aus seine sanften Schwingen,
Wolkenfetzen zeichnen in milden Sommerlüften
Bilder von längst vergangenen Tagen, als wir noch küssten.
Sehnsucht zerfurcht mein Herz, höre deine tote Stimme singen.
 
Deine weißen kleinen Hände umschlingen in Hast
den leeren Mutterbauch, Schluchzer röten dir die Wangen.
Verloren ist der Seelenhauch, es ist ein ew‘ges Bangen
darum, ob die Menschenliebe ausreicht ohne den Mast.
 
In deinen leeren Mädchenaugen finde ich nichts.
Du hast Schmerzen, in dir klafft das dunkelgraue Verlustsloch.
Ich weiß es, mein eigenes Seelenchaos ist ja schlimmer noch,
muss ich doch den Anblick ertragen deines toten Gesichts.
 
Ich sehne mich so sehr ... Ich hoffe, du verstehst...
Und dieses Schmerzenssehnen wird erst enden,
wenn du mit müden, wächsernen Händen
die nächste Wiegendecke nähst.
 
Hallo Federleicht,
 
was ich zu diesem Werk schreibe, könnte ich auch auf die beiden anderen Gedichte übertragen, die du gepostet hast.
Du verfügst über eine sehr wohlklingende, v.a. aber wohlbedachte Sprache. Deine Wortwahl kann man mit Recht als bemerkenswert bezeichnen. Du solltest aber darauf achten, nicht ins "Blumige", "Gekünstelte" abzurutschen.
 
Jetzt etwas, das ich öfter unter Beiträge hier schreibe – nimm es bitte nur als Vorschlag oder Anregung – bei solchen Gedichtformen, wie du sie verwendest, bietet es sich an, ein einheitliches Metrum zu verwenden oder anderweitig eine Regelhaftigkeit in die Verse zu bringen. Das würde der Sprache noch mehr Eleganz einhauchen. Die dichterische Gewandtheit hierfür hast du ja auf jeden Fall.
 
ich hoffe wir lesen uns bald wieder
 
LG Mesochris
 
Erinnert mich sehr an das Bildnis des Dorian Gray von Oscar Wilde.
 
Diese naturromatischen Szenen sagen mir nicht wirklich zu. Versuche etwas mehr ernst in die Gedichte zu bekommen, dann würde deine ganz gute Wortwahl auch mehr zum Vorschein kommen
 
Nein es geht mir wirklich um den ernst des Textes, der leider durch diese "Romantik" etwas ins lächerliche gezogen wird.
Ja klar ist die Natur pure Romantik, aber Eichendorff sagt mir ebenfalls wenig zu. Daran kann auch Federleicht nichts ändern^^
 
Federleicht, mir sagt deine Wortwahl ("Bangen"), die erzählenden Bilder und der Gegensatz zwischen Naturromantik und schauriger Trauer sehr zu. Allerdings (um auf meine Vorredner einzugehen) schätze ich auch Eichendorff und die Epoche der Romantil (Die Günderode!) sehr.
Danke für dein Gedicht.
 
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