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achillea

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die berauschende wirkung lässt nach
und ich lege mir neue blüten auf
die zunge des säuerlichen sommers
 
nachts hülle ich mich in die wolle
im mondlicht springender schafe
träume mich zurück in die zeit mit dir
 
sag mir wo der schäferwagen steht
mit dem wir zu den sternen flogen
den einzigen esel an der deichsel
 
[QUOTE='Perry]die berauschende wirkung lässt nach
und ich lege mir neue blüten auf
die zunge des säuerlichen sommers
 
nachts hülle ich mich in die wolle
im mondlicht springender schafe
träume mich zurück in die zeit mit dir
 
sag mir wo der schäferwagen steht
mit dem wir zu den sternen flogen
den einzigen esel an der deichsel
[/QUOTE]Hallo Perry,
 
Hach hach … ein tolles Stück Literatur ist dir hier gelungen; vor allem die intertextuellen Bezüge, die sich hier ineinander verweben, Klasse , 🙂
 
komme dann morgen drauf zurück …
 
 
wieder ein Tschüss, Frank …
 
-
 
Eine wunderschöne, nur leicht rätselhafte Schäferidylle. Und der lateinische Gattungsname der Schafgarbe passend als Titel.
Sehr gelungen. Wie die Erinnerung an einen Traum.
Leicht surreal (mit einem Esel zu den Sternen).
Für mich die schönste Formulierung:
[QUOTE='Perry]nachts hülle ich mich in die wolle
im mondlicht springender schafe
[/QUOTE]An der Zunge des säuerlichen Sommerns knabbere ich noch ein wenig. Da kann ich noch nicht so viel damit anfangen. Aber das schmälert keinesfalls diesen tollen Text. Makellos.
 
Neid
 
Ruedi
 
Hallo Ruedi und Scathach,
freut mich, dass Euch das Träumerische im Text gefallen hat.
Das Eingangsbild reflektiert einerseits die Scharfgarbe (Zungenblüten) als Heilmittel,
anderseits aber auch die der Bitterkeit (säuerlich) der Realität.
Danke fürs Hineinspüren und LG
Perry
 
Hallo Frank,
dann freue ich mich schon mal auf deine intertextuellen Bezüge.
LG
Perry
 
Hallo Luise,
ja es gibt sicher sehr viele Menschen, die Verlorenem nachtrauern.
Der "Esel" im Schlussbild kann das LI selber sein, weil es (zuoft) der Erinnerung nachhängt,
oder eine allgemeine Metapher für die Mühsal des Lebens.
LG
Perry
 
[QUOTE='Perry]achillea 
die berauschende wirkung lässt nach
und ich lege mir neue blüten auf
die zunge des säuerlichen sommers
 
nachts hülle ich mich in die wolle
im mondlicht springender schafe
träume mich zurück in die zeit mit dir
 
sag mir wo der schäferwagen steht
mit dem wir zu den sternen flogen
den einzigen esel an der deichsel
[/QUOTE]Hallo Perry,
 
einfach unglaublich, wieviele metaphorische Bilder und intertextuelle Entnahmen du hier zu einem passenden Gewebe zusammengeformt hast , 🙂 . In der ersten meta-Ebene sehe ich die Gedanken / Verträumreise eines LI in seine Vergangenheit, zu seiner damaligen Liebe zurück träume mich zurück in die zeit mit dir ./ mMn eine Frau, ob Geliebte oder Gattin scheint mir hier egal; der Grund für das 'nicht-mehr' ist hier ebenso nebensächlich ;
 
LI pflegt immer wieder die gebliebene Wunde über diesen Verlust auch heute ./ ich lege mir neue blüten auf die Zunge , wird hier das mythologische Bild der Achillea Schafgarbe, der Überlieferung nach in der Namensgebung aus der Achilles-Mythologie, pflegte dieser angeblich sein verwundete Achillesstelle mit jener Schafgarbe .
 
Ist einerseits eine quasi heilende Wirkung der Achillea für Wundstellen da, andererseits sind da die bitteren Gerbstoffe, die hier im Stück jenen bitteren Beigeschmack Schmerz an die vergangene Liebe unterlegen, heißt also für LI:
 
_______________________________ weiß LI ...
 
führt seine Sehnsucht parallel zu einer zwie_Sinnenreise, einmal zum damaligen Liebesgefühl zurück, zugleich zu einer bitteren, säuerlichen und schmerzvollen Erinnerung an den Verlust … sieht, spürt LI zudem, nagt die Erinnerung, die Gangenheit mehr und mehr an dem wachbleibenden Bild an seine damalige große Liebe die berauschende wirkung lässt nach ;
 
bleibt jener intensive Geschmack an jene Erinnerung, wird dann die Erinnerung für Momente auch immer wieder zu einem säuerlichen Sommer, vielleicht passierte genau zu dieser sommerlichen Zeitfläche das Liebes-Aus, vielleicht?
 
Assoziiert sich LI vielleicht ja auch real in seiner Gedankenreise auf eine Schafsweide, springendes Leben ./ spürt jene wärmende Schafswolle auf seiner Haut passig zum Bild der heilenden Schafgarbe , ;-) … setzt sich LI in den Schäferwagen und reist in seinen Sinnen zu jenem Stern, dort, wo seine Liebe nun heute traum-weilt,
 
zwinkert der Text nun genau zu diesem Bild, zu dieser Vorstellung sich selbst ironisch zu. Weiß es LI ebenso. Spielt hier LI quasi den Esel vor der Deichsel dieses Traumreisegefährts wird quasi LI selbst zu einem gedanklichen Schaf seiner Illusion, ist LI der einzige Esel an der Deichsel, weit und breit auf dieser Schafsweide … einfach köstlich diese Stelle , 🙂
 
Resümee : nimmt sich hier ein LI bewusst von Zeit zu Zeit jene sinnen_Muse, sich an (s)eine vergangene Liebe zu erinnern, zudem gerne, auch mit Wehmut … ist der Verlust auch heute eine wache Morgana, zugleich weiß sich LI in einer selbst-gespielten Surrealisation; verulkt sich LI selbst als einzigen Esel vor jener Deichsel dieses Traumwagens gen Himmel und Sterne.
 
Dekoriert sich LI seine Illu-Reise mit unterlegenden Vehikeln aus der Mythologie, aus den Traumebenen der Schafe-Freiheiten … wäre es ein bewusstes sich Gönnen an eine Erinnerung, nimmt sich LI Zeit dafür.
 
Perry, nicht nur sprachlich durchgehend gelungen für mich , ebenso metaphorisch Klasse verwebt … flösse ein Gedanke nach dem anderen zu seinem passenden Folgenden , 🙂 … war echt gernst hier im Text auf literarisch-lyrischen Besuch, auf dem Finden der ausgelegten Bildsteine … über diese kieselsteinende Textstraße , 🙂 ;
 
 
wieder ein sehr fröhpfeif_Tschüss, Frank,
 
-
 
hallo
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tolles gedicht! mir gefällt der melancholische aspekt und die phrase "säuerlicher sommer" klingt einfach nur herrlich!
 
Hallo Frank,
ich staune wie gekonnt Du immer wieder Textbilder wägst und reflektierst. Mehr und Tiefergehendes hätte ich -wenn überhaupt- selbst nicht aus den Bildern herauslesen können. Ich würde, deine Erlaubnis vorausgesetzt, den Komm gerne als Anhang zum Text zu meinen Unterlagen nehmen.
Danke und LG
Perry
 
Hallo Martin,
warum nicht, auch wenn Achilles eher ein unverwundbarer Held und kein Esel war.
wink.png.5c2da39aedefcdb905935b6d57b8e2d5.png

LG
Perry
 
Hallo Luise,
danke für die Bestätigung und fürs Gut befinden.
LG
Perry
 
Hallo Federleicht,
freut mich, dass Dich der Text ansprechen konnte und Dir die Bilder gefallen haben.
LG
Perry
 
[QUOTE='Perry]Hallo Frank,
ich staune wie gekonnt Du immer wieder Textbilder wägst und reflektierst. Mehr und Tiefergehendes hätte ich -wenn überhaupt- selbst nicht aus den Bildern herauslesen können. Ich würde, deine Erlaubnis vorausgesetzt, den Komm gerne als Anhang zum Text zu meinen Unterlagen nehmen.
 
 
Danke und LG
Perry
[/QUOTE]Hallo Perry, aber sehr gerne doch , 🙂 ;
 
freut es mich, wenn dir meine kleinen rezensiven Gedanken eine gewisse Kongruenz zu deinen eigenen bedeuten ./ ist es ja einerseits nicht nur ein Zufall umso mehr, ist es ja letztlich einzig dein Text, der diese Spannweite in mir inspirierte …
 
Perry, wieder ein pfeif_Tschüss ohne Magritte , Frank
 
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