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Und wir alle laufen,
Wie das Mastvieh stets im Kreis.
Und wir alle saufen,
Alkohol - vergären Reis.
 
Bruder, hörst du die Sirenen?
Wie sie heulen durch die Nacht?
Schwester, hörst du die Hyänen?
Zähnefletschend, Niedertracht.
 
Hör die Stimme einer Mutter,
Die sich um ihre Söhne bangt.
Doch ihr Gewimmer ist das Futter,
Das unser scheiß System verlangt.
 
Und so sitz' auch ich im Nebel
Seh' den Wald vor Bäumen nicht.
Der uns're Untergang wird edel,
Doch ich lach' ihm ins Gesicht.
 
Ach! Wie schüttelt mich der sau're Wein,
Wie verschränkt sich Freud und Leid -
Mach's Leichentuch vom Blute rein
Und uns für diesen Krieg bereit.
 
Laufen sieht man heute jeden,
Alle fressen die Natur.
Schlemmend Richtung Garten Eden:
Selbstbetrug macht Menschen stur.
 
Hallo Sighvard,
dieser Text hält die Latte hoch was starke Bilder und Stimmung betrifft, aber ich habe Probleme ihn zuzuordnen.
Wann und welches (Scheiß) System schickt uns in welchen Krieg. Wobei ich beim 2. Fragezeichen bin, wer ist mit dem "Wir" gemeint, also ich fühle mich nicht angesprochen, obwohl ich durchaus in Zeiten des Kalten Kriegs gedient habe.
LG
Perry
 
Hallo Perry,
 
vielen Dank für dein Feedback! Das Gedicht abstrahiert ziemlich stark, da hast du sicher Recht. Ich beziehe mich auf unsere Gesellschaft, die zwischen tristem Alltagstrott, (Selbst-)Ausbeutung und Betäubung mäandert, sich dabei selbst verliert, während wir von Kriegen, Leid und Not umgeben sind. Man verschließt die Augen vor dem Schlechten und lebt dabei wie Mastvieh im Stall dahin, jeder für sich.
 
Beste Grüße
 
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