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Als man sich im Himmel stritt

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In diesem Land,
Wo Galaxien in Keimen brüten,
Wo Sonnen aus den Lilien steigen,
Und Planeten wie Samen staunend durch
Sternenlüfte schweben,
 
Da dachte sich ein kleiner Gott
Wie viel schöner wär es nur,
Wenn dieses allzu wüste Streben
Ordnung hätt’, um ganz zu Leben.
Er wirkte gleich und sprach den Schwur:
Wer weiter wild in Wollust weilt,
Wer mir widerspricht, den ereilt
Das Himmelsrecht durch das Schafott.
 
So zwangen sich die treuen Seelen
Ihren einst so großen Schaffensdrang,
Den stark geliebten Zeugungsgang,
Alt-tugendlichen Mut und Schicksalsmessen
Anstatt von Regeln zu vergessen.
 
Was wird euch denn das Chaos fehlen?
Seht das nicht als Gotteszwang,
Nur selten währt die Sehnsucht lang
Nach altem, das ist doch überwunden.
Wartet und das Drängen weicht,
Denn was euer Gott für euch gefunden,
Draußen, wo keines einem andern gleicht,
Kann ich wissen, ist das Wahre.
 
So vergingen Kosmenjahre,
Planten in die Bahn gekettet,
Sonnen als Narzist gerettet,
Galaxien, Sternenhaufen
An ihrem festen, echten Ort,
Würden mit dem Göttchen raufen;
Doch wer begehrt, der muss fort.
 
Ein Gleißen in den Himmelssphären,
Jagten Schweife von Kometen
Mit kühnen jungen Lichterstreifen
Dem hellen Horizont entgegen.
Tropfen fielen, stürzende Kaskaden
Aus Glutsturm – ein gewaltig Sehnen.
 
Da raunt es von Planeten,
Von Roten Riesen, weißen Zwergen,
Konnten auch den Unmut nicht verbergen,
Auf! Wir fliegen wie Kometen!
 
Es krachte doch so fürchtlerlich,
Dass ein kleiner strikter Gott
Von andren Werken unterbrochen
Und sogleich in Rage war.
 
Was löst ihr euch aus euren Banden,
Warum vernichtet ihr die Welt,
Wie ich sie schuf, mit dem Gesetz,
Das ich in meiner Gnade gab,
Habt ihr mein Machtwort nicht verstanden?
Seht mein Werk, es ist entstellt,
Jetzt folgt ihm in das Reuegrab!
 
Willst du uns etwa alle richten?
 
Werd jeden Unruhgeist vernichten!
 
Wem willst du Wicht denn dann befehlen?
 
Ich bin ein Gott, erschaff mir neue Seelen:
Schöpferkraft hab ich – sonst keiner.
 
Bist ein Gott – doch nur ein kleiner.
 
Schöne idee.
Doch mich würde interessieren welches reimschema du eigentlich benutz hast da sich für mich nur weniege Dinge Reimen und es so recht schwer zu lesen ist.
Der letzte zweizeiler ist super!
mfg
MrDrown
 
das reimschema ist unterschiedlich,
vergleich es doch mal mit dem inhalt, dann wirst du auch darauf kommen, warum ich an gewissen stellen auf reime verzichtet, bzw reimschemata (sagt man das?) sowie metrik verändert habe
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jetzt wo du es sagst.
Wenn ich ehrlich bin habe ich mir so ein Gedicht mit wechselnden reimschematat schon immer gewünscht.
Und jetzt wo ich es finde nicht erkannt 😳
Doch mich würde noch interessieren ob du dich auf den christlichen Gott, einfach einen x-beliebigen oder einen symbolischen beziehst.
 
mfg
MrDrown
 
Da dachte sich ein kleiner Gott
 
also das kleiner is hier ja noch vom erzähler und soll schon darauf hinweisen, dass es sich nicht um den Gott handelt;
auch mit dem artikel ein davor, wird ja schon angedeutet, dass es dann wohl mehrere götter gibt - eventuell auch 'echte, große' wenn das hier ein kleiner ist.
das ganze soll auch schon den interpretationsimpuls geben, dass sein handeln eventuell unbedacht ist, nicht von einem allwissenden 'wahren' Gott stammt.
 
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