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An einer Wegeskreuzung

  • Homo_Ingenuus
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Mein Weg war klar, er war gerade,

zum endlos blauen Horizont


doch steinig war die Wende dann,


der Sprung hinauf auf andere Pfade.

 

Schleppend ging ich so verschlungen


durch tiefe Täler, über hohe Berge,


zähmte alles, habe mich bezwungen


in Bälde auch den Geist der Herde!

 

Im Hafen der Heimat lief ich ein,


die Rückkehr des reisenden Sohn,


nur eine Wolke trübte meinen Schein,


war sie hier denn immer schon?

 

Und wieder diese Wegeskreuzung,


wohin nur soll der Pfad mich führen,


in die Freiheit und mit neuem Schwung?


Oder soll ich gar die Herde akzeptieren?

 
Hallo Homo_Ingenuus,
 
schön wieder einmal etwas von dir zu lesen.
Das Bild der Reise ist ein sehr beliebtes Motiv mit Neigung zum autobiografischen Bezug, das du hier mit klassischen Bildern umgesetzt hast. Der Sohn zieht in die Ferne um die Welt zu sehen und neue Erfahrungen zu sammeln. Zuerst scheint der Weg klar und gerade, doch nach einiger Zeit entschließt er sich von seinem ursprünglich geplanten Pfad abzuweichen. Die neuen, unbekannten Wege stellen ihn vor neue Herrausforderungen und zwingen ihn über sich hinaus zu wachsen. Nach diesem Abenteuer kehrt er nach Hause zurück. Doch die Heimat scheint sich verändert zu haben. Eigentlich hat er sich verändert und seinen Blick erweitert. Auch wenn es nur eine Wolke ist, die er zuvor nicht wahrgenommen hat. So steht er am Ende des Gedichts vor der Entscheidung weiterzuziehen oder sich wieder in die alte "Herde", mit ihren alten Verhaltensmustern einzureihen.
Schöner, solider Plot, auch wenn du hier für meinen Geschmack etwas zu sehr an der Oberfläche bleibst.
 
Leider ist der Lesefluss durch die metrische Unentschlossenheit gehandicapt, dabei könntest du durch einfache Anpassungen so viel mehr herausholen, sogar ohne dich direkt einem strengen metrischen Muster zu unterwerfen. Ich demonstriere dir das mal ganz einfach anhand der ersten Strophe:
 
Mein Weg war klar und gerade, xXxXxxXx
der blaue Horizont ohne Ende, xXxXxxXxXx
doch steinig war jene Wende, xXxxXxXx
der Sprung auf andere Pfade. xXxXxxXx
 
mit ein paar ganz einfachen Modifikationen könnte das ganze beispielsweise so aussehen:
 
Mein Weg war klar, er war gerade, xXxXxXxXx
zum endlos blauen Horizont xXxXxXxX
doch steinig war die Wende dann, xXxXxXxX
der Sprung hinauf auf andre Pfade. xXxXxXxXx
 
Liest sich gleich ganz anders oder? Mit ein paar einfachen Kniffen kannst du hier viel mehr Lesefluss rausholen. Meiner Erfahrung nach hilft das einem Text schon ungemein weiter.
Gern gelesen und kommentiert und vielleicht ist dir mein Kommentar von Nutzen.
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Viele Grüße
red
 
Vielen lieben Dank red, hab mich über deinen konstruktiven Kommentar gefreut und ja
du hast mir weitergeholfen und ich hab deine Änderungen übernommen und den Rest nochmals
selbst gelesen.
Ist ja meistens so, wenn man etwa von der Seele geschrieben hat, liest mans oft irgendwann später erst durch.
Die Oberflächennähe war bewusst so gewählt, da ich, als ich das Gedicht schrieb, nicht tiefer dringen wollte, wer weiss ob es mich zu stark aufgewühlt hätte...
 
liebe Grüße
Flo
 
  • Homo_Ingenuus
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