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Nur Kommentar Anatoliens Leid und Freiheit

Der/die Autor/in wünscht sich Rückmeldungen zum Inhalt des Textes und möchte keine Textkritik.
  • horstgrosse2
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Ein hethitisches Gebet ist es, ein syrisches Kirchenlied,
Ein Lied der Nomaden, vom Himmelsgebirge geweht,
Eine Klage der Zaza, in Dersim auf Kurdisch gesungen,
Wir sind Seelen, die dasselbe Land, vom selben Regen nährt.

Die einen heißen Hellenen, die anderen Turkmenen,
Des einen Stimme ist die Glocke, die in der syrischen Kirche hallt,
Alle brennen unter derselben Sonne,
Sind brüderliche Seelen, die im selben Frost erzittern.

Es gibt keine Überlegenheit,
Die gütige Erde kennt solch eine Trennung nicht.

Dieser Mensch ist kein lydischer Schatz,
Nicht für Gold, Silber, Abstammung oder Geld zu feilschen.

Freiheit
Ist der Kiesel, im Wasser des Euphrats gewaschen.
Ist eine Feder vom Kaukasus, vom Winde verweht.
Ist eine Melodie, die aus dem Ruf des Hirten steigt.

Und jeder,
Unter demselben Himmelszelt,
Mit Händen, die nach denselben Sternen greifen,
Ist gleich.

Unser Leid ist gemeinsam,
Vergiss nicht, die Last der Geschichte liegt schwer auf unserer Schulter.

Die Augen derer, die denselben Schmerz getrunken, trübt derselbe Schmerz,
Ihrer Herzen, die sich dasselbe Glück ersehnen, schlägt in denselben Liedern.

Darum,
Bewohnt unter jedem Stein der Geist einer Zivilisation,
Schwingt in jedem Laut das Wiegenlied der Mutter.

Und wir,
Die Kinder dieses alten Landes,
Sind nur frei, wenn wir einander verstehen,
Sind nur gleich, wenn wir miteinander bestehen.

Mein Freund, dieser Weg ist lang,
Heimtückisch und finster wird das Wort uns attackieren.
Doch vergiss nicht,
Dieses Land sah so viele Reiche,
Sogar einen prächtigen Süleyman sah es kommen und gehen.
Er ist vorübergezogen.
Was bleiben wird, ist die Sprache der Liebe und der Gleichheit,
Unter ein und derselben Fahne.
Und wir,
Wir sind die Dichter dieser Sprache.
 
  • horstgrosse2
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