Hallo Lena,
lieben Dank dir für das Lob!
Lebensbilder mancher Menschen.. das trifft es gut. Wohl jeder kennt Anpassungen, in größerem oder kleinerem Umfang. Das kann beizeiten auch zu Problemen führen..
Aber schön, wenn die Bilder für dich greifbar sind!
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Hallo Berthold,
und großes Danke für deine ausführlichen Erläuterungen!
Anpassung hat natürlich viele Gesichter. Hier ist nicht die "alltägliche" Anpassung gemeint, die demjenigen eine Annährungen an eine Norm ermöglicht.
Eine kopfstehende Welt.. mehr als Kleinigkeiten. Es ist gewissermaßen eine Ausnahmesituation, die über einen langen Zeitraum zum "Alltag" wurde, an den sich das LI anpassen musste um zu überleben.
Diese Anpassung besonders im Verhalten ist so eingeprägt wie Reflexe, es ist ein Teil des LIs geworden.
Wenn nun aber die Ausnahmesituation vorüber ist, nach Jahren die Welt nicht mehr Kopf steht.. dann passt das gelernte, angepasste Verhalten nicht mehr zum Hier und Jetzt, und führt zu Problemen.
Um ein Beispiel zu nehmen.. wenn jemand mit mehreren Hetzhunden aufgewachsen ist, hat sich das Verhalten womöglich dementsprechend angepasst, dass schon bei Sicht oder Gebell sofort ein Modus anspricht, der Flucht befiehlt. Später kommt es oft zu Übertragungen - es geht nicht mehr um diese Hunde, sondern um alle. Was problematisch wird, wenn die Person groß ist und bei jedem Spaziergang vor jedem Hund die Flucht ergreift..
(Keine Ahnung ob dieses Beispiel taugt, aber was besseres viel mir gerade nicht ein)
Das LI hat den Moment verpasst, dieses Verhalten als vorübergehende Strategie zu gebrauchen, es nicht wie in den genetischen Code zu schreiben.. es ist "eins" geworden mit dem LI, schwer wieder abzulegen.
Die Vermeidung von Verletzungen, das Überleben, diese extremen Situationen.. ich würde schon sagen, dass sie mit starken Anpassungen einher gehen. Vermeidung ist ebenfalls eine Anpassung. Über Jahre wird das gesamte Verhalten nur danach ausgelegt.. es gibt keine "Gewöhnung", aber eine Art "Arrangement" um die Situation zu überstehen.
Als Leser dieser Strophe kann ich nur mutmaßen, dass ein aktuelles Ereignis das LI getroffen, aufgewühlt und längst vergangene schmerzliche Erinnerungen geweckt hat.
Da liegst du goldrichtig. Ebenso hat das aktuelle Ereignis dem LI auch erstmals bewusst gemacht, wie stark die Angepasstheit ist.
Die dritte Strophe ist ein Teil dieser Erkenntnis. Das Schweigen war eine Anpassung, und heute scheint immer noch jedes Wort verkehrt. Auch die Unfähigkeit überhaupt Worte für das zu finden.. sie passen nicht. Ebenso wie das LI. Nichts scheint zu passen.
Ich kann nur hoffen und dem LI wünschen, dass die hier geschilderte Verwirrung ein Schritt hin zu einem besseren Verständnis des Erlebten darstellt und Teil einer Entwicklung ist, an deren Ende eine Form von Heilung / Verstehen / Akzeptanz o.ä. steht, etwas, was dem LI hilft und dient.
Das hoffe ich auch. Ich werde es dem LI mal ausrichten :wink: Danke dir!
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Hallo Nina,
da hast du noch einmal eine ganz andere Sicht auf meine Zeilen geworfen. So habe ich sie nicht gesehen, aber auch diese Betrachtung scheint möglich.
Anpassung kann die Lösung sein - kann überlebenswichtig sein - aber kann in einem verändertem Rahmen ein Problem sein. Entsprechend der Zeit, kann die einstige Lösung also zum Problem werden.
Danke für deine Gedanken!
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Liebe Grüße euch, Lichtsammlerin