Armut und Leben
Sie nagt, zerstört das Ich, bedrückt.
Sie führt ins Abseits macht verrückt.
Einsam wird es ohne Geld.
Nichts mehr was nach außen zählt.
Klein wird die Welt, kein Spielraum mehr.
Wenig Freunde zieht es noch her.
Die Wohnstatt klein und doch zu groß,
ein jeder lacht und schmunzelt bloß.
Ehre, Achtung sind verschwunden.
Kein gutes Wort wird mehr gefunden.
Was übrig bleibt ist nacktes Leben.
Es lässt kein Glück mehr um uns schweben.
Der innere Kern wird bloßgelegt.
Vom Menschen bleibt nur was noch lebt.
Die Kunst in Armut zu bestehen,
ist nicht im Mangel stolz zu gehen.
Es ist die Akzeptanz des Hier und Jetzt.
Es ist das Reden, das nicht verletzt.
Es ist der Stolz aufs eigene Sein,
dann wird der äußere Mangel klein.
Wenn eigene Größe erst erkannt,
der Kern der Armut wird gebannt.
Zu oft wird Armut fest gemacht
an Reichtum, Geld und goldener Pracht.
Zu spüren gilt´s, das große Ich,
das jedem innewohnt, nie bricht.
Verbunden mit dem Sein der Welt,
wird alles wichtig, nur nicht Geld.
Alleinsein wird es nicht mehr geben,
was einzig zählt ist nur das Leben.
Losgelöst von Geld und Macht,
kann es entwickeln seine Pracht.
Kann leuchten, auch beim dunkeln Wandern,
gibt Orientierung für die Anderen.
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