Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

auf schau

  • Perry
    letzte Antwort
  • 4
    Antworten
  • 1K
    Aufrufe
  • Teilnehmer
es kann je der zeit
oder zu fall sein sich
ohne hinter gedanken
über den weg zu laufen
 
sei es in der u-bahn
oder im frei bad
mehr oder weniger
bekleidet die nackte
 
haut zur schau
gestellt heißt auch
augen unbekümmert
kreisen zu lassen
 
 
PS: Mit diesem Text gehe ich einen Schritt weiter, Worte gänzlich von Regeln (Groß-, Kleinschreibung, Satzzeichen oder Zusammenschreibung) freizustellen.
 
  • Schön
Reaktionen: Dio
Also wie kannst du nur
 
Nein jetzt mal im ernst
biggrin.png.88941320b1e828a0e0dc32bfc22f758d.png
, wenn man es liest muß man sich erst einmal dran gewöhnen, ich finde es lässt sich nicht direkt ganz einfach lesen, aber durch Deine bewussten Regelverstöße hat man neue Interpretationsfreiheiten und das finde ich ist Dir wirklich sehr gut gelungen, finde die Idee schon genial und Deine Umsetzung ist wirklich toll.
 
Hallo Perry,
 
'auf schau'
spannend!, Worte von den Regeln der Zusammenschreibung freistellen.
Bei 'Hintergedanken' oder 'Freibad' kann ich deine Idee nachvollziehen, aber wieso hast du das arme 'jederzeit' in gar so dünne Scheiben geschnitten. Für sich genommen besitzen die Worte 'je', 'der' und 'Zeit' einen bedeutungstragenden Inhalt. Einverstanden. Als Teile des Wortes 'jederzeit' besitzen sie diese Inhalte aber (meiner Meinung nach) nicht. Hier böte sich m.E. an, das Wort in 'jeder' und 'zeit' zu zerlegen?
Kann natürlich sein, ich habe etwas nicht verstanden oder übersehen.
 
Inhalt:
Zuerst erinnerst du deine Leser daran, dass es jederzeit möglich ist, auf Bekannte zu treffen. Dann flichst du Betrachtungen der nackten Haut im Freibad ein und endest mit der Aufforderung 'unbekümmert' die Augen kreisen zu lassen. Na toll. Und ich darf herauspuzzeln worauf sich Letzteres bezieht. ?( Geht es um wogende Brüste, dass Suchen nach Bekannten oder geht es um mehr?
 
'auf schau'
Naheliegend: etwas 'auf Schau' zu machen, wohlproportionierte Körper zur Schau zu stellen etc. Nö. Ich kann nicht glauben, dass das deine 'Herzensangelegenheit' ist!?
Alternativ: jemanden zum Schauen ermuntern. 'Auf, schau!' - Aber wohin?
Vielleicht …
Hinschauen, dort wo ich lieber wegschauen möchte? Stehen bleiben dort wo ich lieber weitergehen möchte? ... Flagge zeigen, dort wo es wirklich wichtig ist? - Zivilcourage zeigen?
 
Dein Gedicht nötigt mich zum Nachdenken und wirft Fragen auf. - Es gefällt mir.
Die Freibadpassage finde ich sehr pfiffig.
Gern gelesen
 
LG
Berthold
 
Hallo Nils,
ob sich diese "Wortbefreiung" durchgehend bewährt, muss sich erst noch zeigen. Letztlich sollte sich dadurch ein lyrischer Mehrwert ergeben, der aber vermutlich nicht in allen Fällen was bringt.
Danke fürs Gefallen und LG
Perry
 
Hallo Freienweide,
da Lyrik ja nicht nur Lesefutter zum Zeitvertreib ist, darf sie ruhig etwas schwerer zu lesen sein. Wichtig sollten dabei aber trotzdem nachvollziehbare Aussageansätze sein, denn nichts ist für einen interessierten Leser frustierender, als wenn er letztlich vor verschlossenen Türen steht.
Danke für die Zustimmung und LG
Perry
 
Hallo Berthold,
bei diesem Text stand am Anfang der vom ersten Frühlingshauch inspirierte Begriff "Auf Brautschau gehen."
In der mir eigenen Betrachtungsweise habe ich diesen ja eher altmodischen Begriff versucht philosophisch, zeitaktuell und mit etwas Erotik gewürzt aufzubereiten. Deiner abschließenden Beurteilung nach, scheint zumindest Letzteres bei Dir gut angekommen zu sein.
Was die stilistische Umsetzung anbelangt, hast Du mit der "wortbefreiten" Trennung von "je der zeit" bereits einen Schwachpunkt der vollständigen Anwendung dieses Stilmittels aufgezeigt. Hier würde die Aufteilung in "jeder und zeit" bereits ausreichend Denkansätze liefern:
 
es kann jeder (zu) jederzeit -> (die) augen unbekümmert / kreisen lassen.
 
Danke für deine detaillierte und hilfreiche Besprechung.
LG
Perry
 
  • Perry
    letzte Antwort
  • 4
    Antworten
  • 1K
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben