AUFRICHTIGKEIT
So lass‘ uns entweichen. Es drücken die Welten.
Wir fliegen ein wenig. Ein bisschen. Ein Stück.
Ich meine, wir leben im Leben. Schon selten.
Und will auch die Mutter. Ihr‘n Sohne zurück.
So lass‘ uns entweichen. Damit wir bald fliegen.
Als wären wir beide. Nur Flocken im Wind.
So lass‘ uns entweichen. Wir lassen uns wiegen.
So sucht noch die Mutter. Verkümmert ihr Kind.
So lass‘ uns entweichen. Entrinnen den Weiten.
Doch fürchte dich gar nicht. Wir treiben ja schon.
Wir werden bloß Träume und Wolken durchreiten.
Doch sucht halt vergeblich. Die Mutter den Sohn.
So lass‘ uns entweichen. Als wären wir Raben.
Verlassen wir Länder. Und Erden. Die Welt.
Verweint nun die Mutter. Verliert sie den Knaben.
Denn gibt es rein gar nichts. Was sie hier erhält.
So lass‘ uns entweichen. Es drücken die Flieder.
Begehren wir gar nichts. Nur Abschied so weit.
Und findet die Mutter. Den Sohne nicht wieder.
So lass‘ uns verfliegen. Verlieren wir Zeit.
So lass‘ uns entweichen. Es drücken die Welten.
Es betet die Mutter. Zu Hause recht still.
Denn sieht sie den Sohne. Daheime recht selten.
Weil sie doch nur Obhut. Für meiner so will.
So lass‘ uns entweichen. Erdrücken mich Leben.
Erbarm‘ dich, oh Mutter. Ich bitte ein Stück.
Ich möchte nicht vieles. Ich will das Vergeben.
Denn will ich aufrichtig. Mein Engel zurück.
14.06.2025
Eberswalde
[5 / 52]
So lass‘ uns entweichen. Es drücken die Welten.
Wir fliegen ein wenig. Ein bisschen. Ein Stück.
Ich meine, wir leben im Leben. Schon selten.
Und will auch die Mutter. Ihr‘n Sohne zurück.
So lass‘ uns entweichen. Damit wir bald fliegen.
Als wären wir beide. Nur Flocken im Wind.
So lass‘ uns entweichen. Wir lassen uns wiegen.
So sucht noch die Mutter. Verkümmert ihr Kind.
So lass‘ uns entweichen. Entrinnen den Weiten.
Doch fürchte dich gar nicht. Wir treiben ja schon.
Wir werden bloß Träume und Wolken durchreiten.
Doch sucht halt vergeblich. Die Mutter den Sohn.
So lass‘ uns entweichen. Als wären wir Raben.
Verlassen wir Länder. Und Erden. Die Welt.
Verweint nun die Mutter. Verliert sie den Knaben.
Denn gibt es rein gar nichts. Was sie hier erhält.
So lass‘ uns entweichen. Es drücken die Flieder.
Begehren wir gar nichts. Nur Abschied so weit.
Und findet die Mutter. Den Sohne nicht wieder.
So lass‘ uns verfliegen. Verlieren wir Zeit.
So lass‘ uns entweichen. Es drücken die Welten.
Es betet die Mutter. Zu Hause recht still.
Denn sieht sie den Sohne. Daheime recht selten.
Weil sie doch nur Obhut. Für meiner so will.
So lass‘ uns entweichen. Erdrücken mich Leben.
Erbarm‘ dich, oh Mutter. Ich bitte ein Stück.
Ich möchte nicht vieles. Ich will das Vergeben.
Denn will ich aufrichtig. Mein Engel zurück.
14.06.2025
Eberswalde
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