Ich bin eine Klobrille
Aus dem Zyklus: Ich bin .....
Ich bin eine Klobrille.
Unter sehr sauberen Bedingungen
wurde ich einst aus Plastik in einem
der modernsten Werke hergestellt,
danach kam ich in toller Verpackung
zum Verkauf.
Um mich herum lagerten nur die
besten und saubersten Waren
für mich war es ein Gefühl des
Wohlfühlens,
aber auch der Erwartungen
man kann ja nicht ahnen
gutes auf mich zukommen.
Ich hatte nun endlich meine
eigene Familie, wo ich mich endlich
wohlfühlen konnte.
Nachdem man mir die Verpackung
vom Leib gerissen hatte, wurde ich
auf der Gästetoilette montiert,
Dort begann eine recht
langweilige Zeit für mich,
wann kam denn mal wer?
Aber im Lauf der Zeit haben
sich dann doch einige
Hinterteile auf mich gequetscht.
Was ich da alles sehen und
vor allen Dingen riechen konnte…
Leute, ihr glaubt es kaum.
Kamen Frauen, war fast immer alles o.k.
wenn aber junge Mädchen kamen
war es nicht immer angenehm für mich,
die gingen mit mir um, als wäre
ich ein einfaches gewöhnliches Stück Plastik,
sie färbten mich mitunter rot ein
aber saubergemacht haben sie mich nicht.
Da habe ich Erlebnisse genossen.
Wenn ich nass wurde, waren es bestimmt
keine Tränen von mir,
die Kerle waren einfach zu faul
sich auf mich zu setzen.
Einer, an den ich mich besonders erinnern kann
hat versucht, während seines Geschäftes
mit dem Strahl Fliegen zu treffen –
ein anderer zählte doch tatsächlich
beim Pinkeln die Blasen.
Der tollste Typ aber war wohl ein sehr zerstreuter:
Er öffnete den Hosenschlitz,
nahm seine Krawatte in die Hand und -
pinkelte sich in die Hose.
Ich könnte ganze Werke darüber schreiben.
Eine wesentliche Erfahrung anderer Art aber
habe ich auch noch gemacht:
Es ist doch ein recht beschissener Job
den ich tagtäglich ausüben muss.
Inzwischen habe ich auch keine Lust mehr,
wenn man nicht regelmäßig gesäubert und
gepflegt wird, wird es in diesem Job
sehr unangenehm.
Wer sich nicht einmal den Hintern
vernünftig säubern kann -
kann man von dem verlangen,
dass er mich pflegt?
Wie gesagt:
Im Moment kommen beschissene
Zeiten auf mich zu ...
Richard von Lenzano
© 10-2008
Aus dem Zyklus: Ich bin .....
Ich bin eine Klobrille.
Unter sehr sauberen Bedingungen
wurde ich einst aus Plastik in einem
der modernsten Werke hergestellt,
danach kam ich in toller Verpackung
zum Verkauf.
Um mich herum lagerten nur die
besten und saubersten Waren
für mich war es ein Gefühl des
Wohlfühlens,
aber auch der Erwartungen
man kann ja nicht ahnen
gutes auf mich zukommen.
Ich hatte nun endlich meine
eigene Familie, wo ich mich endlich
wohlfühlen konnte.
Nachdem man mir die Verpackung
vom Leib gerissen hatte, wurde ich
auf der Gästetoilette montiert,
Dort begann eine recht
langweilige Zeit für mich,
wann kam denn mal wer?
Aber im Lauf der Zeit haben
sich dann doch einige
Hinterteile auf mich gequetscht.
Was ich da alles sehen und
vor allen Dingen riechen konnte…
Leute, ihr glaubt es kaum.
Kamen Frauen, war fast immer alles o.k.
wenn aber junge Mädchen kamen
war es nicht immer angenehm für mich,
die gingen mit mir um, als wäre
ich ein einfaches gewöhnliches Stück Plastik,
sie färbten mich mitunter rot ein
aber saubergemacht haben sie mich nicht.
Da habe ich Erlebnisse genossen.
Wenn ich nass wurde, waren es bestimmt
keine Tränen von mir,
die Kerle waren einfach zu faul
sich auf mich zu setzen.
Einer, an den ich mich besonders erinnern kann
hat versucht, während seines Geschäftes
mit dem Strahl Fliegen zu treffen –
ein anderer zählte doch tatsächlich
beim Pinkeln die Blasen.
Der tollste Typ aber war wohl ein sehr zerstreuter:
Er öffnete den Hosenschlitz,
nahm seine Krawatte in die Hand und -
pinkelte sich in die Hose.
Ich könnte ganze Werke darüber schreiben.
Eine wesentliche Erfahrung anderer Art aber
habe ich auch noch gemacht:
Es ist doch ein recht beschissener Job
den ich tagtäglich ausüben muss.
Inzwischen habe ich auch keine Lust mehr,
wenn man nicht regelmäßig gesäubert und
gepflegt wird, wird es in diesem Job
sehr unangenehm.
Wer sich nicht einmal den Hintern
vernünftig säubern kann -
kann man von dem verlangen,
dass er mich pflegt?
Wie gesagt:
Im Moment kommen beschissene
Zeiten auf mich zu ...
Richard von Lenzano
© 10-2008