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Ballade vom bleibenden Grau

Ein Tag beginnt, doch ohne Namen, die Fenster starren schwarz zurück. Kein Ruf, kein Klang, nur dumpfes Rahmen, und nichts bewegt den Blick.

Die Laken kleben wie Gedanken, zu schwer, um sich noch umzudrehen. Die Stille frisst an allen Flanken, als sei die Luft beim Atmen zäh.

Die Hände zittern nicht mehr lange, sie ruhen still wie kalter Stein. Was einst nach Trost roch, ruft nun Bange – und bleibt doch bloß: allein.

Im Spiegel wächst kein Widerspruch, kein Blick erwidert je den Blick. Das Ich verrinnt, verliert das Fluch, als wär’s ein Schattenstück.

Das Zimmer denkt in dunklen Tönen, der Boden seufzt bei jedem Schritt. Die Worte, die sich einst versöhnen, sind stumm – und sprechen nicht.

Die Uhr, sie zählt nicht mehr in Zahlen, sie klopft wie ein verirrter Puls. Die Stunden hängen an den Strahlen von etwas ohne Schluss.

Am Fenster steht kein später Regen, der Himmel weigert sich zu wein’n. Kein Trost, kein Trost ist hier zu pflegen, nur Wände, matt und klein.

Und falls ein Morgen leise schwört, dass alles irgendwann vergeht – so schweigt das Herz, längst ungehört, weil selbst das Schweigen fehlt.

Der Körper trägt ein fremdes Gewicht, als wäre Fleisch nicht mehr verbunden. Kein Hunger spricht, kein Durst, kein Licht – nur Zeit, die schweigt in tiefen Wunden.

Die Sprache bricht vor ihrem Klang, kein Satz will über Lippen gehen. Was noch bewegt, ist nur Empfang von Dingen, die im Dämmer stehen.

In Träumen fehlt der letzte Halt, sie stürzen, bevor Schlaf sich schließt. Der Morgen wirkt wie falsch gemalt, ein Schatten, der dich selbst vergisst.

Gedanken kreisen, ohne Ziel, sie graben Gänge in das Sein. Ein Wille war – er wollte viel. Jetzt bleibt: nur Staub und altes Nein.

Kein Himmel stürzt, kein Donner schreit, das Elend kennt kein Schauspiel mehr. Was tief im Innen leise schreit, verhallt im Eigen – leer in leer.

Die Haut vergisst den Unterschied von Kälte, der Raum schrumpft auf den Radius eines Auges. Im Innern fault der Wille zur Bewegung, und jeder Gedanke riecht nach Abschied.

Das Herz schlägt nicht – es zählt Sekunden, nicht aus Leben, sondern aus Gewohnheit. Ein Blick aus Glas durch Zeitungsstreifen versteht die Welt, doch will sie nicht.
 
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