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Beschleunigung

  • Freiform
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Die Welt dreht sich zu schnell -
das sagen sie und laufen
doch eilig hinterher
um sich ein wenig Zeit zu kaufen
für später, irgendwann vielleicht
bemühen sie sich Schritt zu halten
ihr Limit ist das Minimum
kein innehalten, runter schalten.
 
Ausgebrannt in jungen Jahren
zu wenig Jetzt zu wenig Hier
zu selten auch den Tag verträumt
ich sehe es in dir
 
läufst immer schneller - halte an!
Dass dein Herz dich einholen kann.
 
Hallo Lichtsammlerin,
Du hast mit den Bildern die Hektik unserer Zeit gut getroffen.
Konstruktiv würde ich statt "kaufen" -> erkaufen verwenden, denn Zeit kann man nicht wirklich kaufen.
Gern hineingespürt und LG
Perry
PS: "keine innehalten"
 
Hallo Perry,
 
das freut mich. Ja, die Hektik unserer Zeit scheint diese immer kürzer zu raffen, zu beschleunigen..
Danke für deinen Hinweis, habe das "e" gestrichen! Was das "kaufen" betrifft, bin ich mir nicht sicher. Der Ausdruck "Zeit zu kaufen" ist mir als Metapher bekannt, obgleich man selbstverständlich nicht wirklich Zeit kaufen kann.. Und im "erkaufen" sehe ich keinen großen Unterschied..?
 
 
Hallo Mathi,
 
ich glaube die Digitalisierung hat eine große Beschleunigung verursacht, im Guten wie im Schlechten. Zudem treibt uns die Leistungsgesellschaft immer ins besser, schneller, weiter usw..
Ich bin ja selbst noch jung, aber in meinem Alter kennt kaum noch jemand den Begriff "Muße" bzw. dessen Bedeutung.. wäre so wichtig heutzutage.
Ich hoffe deine Tochter findet wieder zur Entschleunigung, mit etwas Zeit die langsamer vergeht, deswegen aber nicht weniger kostbar ist!
 
 
Danke euch fürs Hineinspüren
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Ich nehme an, mit der Welt im ersten Vers ist nicht die Erde gemeint.
Hinter was laufen alle her?
Sich für später Zeit kaufen? Nicht eher Sicherheit? Das ist ja bekanntlich das Ziel.
Die zweite Strophe ist klar. Wobei ausgebrannt in jungen Jahren sind eher diejenigen, die hier und jetzt leben...
Die letzten zwei Verse könnte man umkehren.
Ich hoffe, ich bin nicht so böse wie Reich Ranicki...
Das soll eine konstruktive Kritik sein, liebe Lichtsammlerin.
 
Liebe Grüße
Carlos
 
Hallo Carlos,
 
ich arbeite hier mit einigen Metaphern, die Bilder stehen für etwas.
Natürlich ist nicht die Rotationsgeschwindigkeit der Erde gemeint, die verändert sich zwar auch, aber so minimal, dass dies für uns keine Auswirkungen hat. Ich meine hier den Lauf der Dinge, die Art zu leben, die Gesellschaft. Alles läuft immer schneller..
Und man versucht Schritt zu halten. Läuft hinter den rasanten Veränderungen her, die eigentlich zu schnell sind, als dass ein Mensch sie verarbeiten kann.
Sich für später Zeit kaufen.. das meine ich durchaus so. Wie viele Menschen verschieben ihre Träume auf später, in ein fernes Vielleicht, weil jetzt so viel anliegt und zu tun ist? Nach dem Motto "Dafür hab ich noch Zeit wenn ich alt bin", versuchen viele jetzt alles zu erledigen, im Irrglauben sie hätten dann später mehr Zeit..
Meine Erfahrung ist bisher, dass "ausgebrannt in jungen Jahren" die sind, die beständig etwas / jemandem hinterher eilen. Und dabei vergessen bei sich selbst zu bleiben, das Hier und Jetzt zu sehen und zu leben. Deine Erfahrung mag eine andere sein, das ist in Ordnung. Für mich passt es so.
Und die letzten beiden Verse könnte ich vom Sinn nicht so gut umkehren, da der erstere den letzten begründet. "läufst immer schneller - halte an, dass (damit) dein Herz dich einholen kann". Umgekehrt ergibt es in meinen Augen keinen Sinn.
Ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkel bringen..
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Die Welt dreht sich zu schnell...
 
Das lässt mich
an ein Karussell
denken.
 
Ich stehe davor,
renne nicht
hinterher.
 
Oder sitze
gemütlich
auf meinem Pferdchen.
 
Hallo Carlos,
 
das ist ein sehr treffendes Bild. Wie faszinierend das Bild eines Karusells doch immer wieder ist..
 
Löwe:
Wirf deine Mähne zurück
brich aus
und nimm mich mit
ehe das Karusell
an mir vorüber ist.
 
Hallo liebe Lichtsammlerin,
 
auch ich empfinde diese Zeit als zu hektisch- zu schnelllebig.
Ich gehöre zu der älteren Generation und es fällt mir schwer, mit dieser Zeit mithalten zu können, mit all den
Veränderungen und Neuerungen.
Wenn ich ehrlich bin, ich versuche es auch nicht mehr.
Aber das Wort "Entschleunigung" gefällt mir gut und ich verwende es ebenfalls.
Vielleicht bin ich in meiner Zeit stehen geblieben, aber ich mache nun mein "Ding"
und ich fühle mich gut dabei.
 
Habe dein Gedicht gern gelesen.
 
Liebe Grüße
eiselfe
 
Hallo liebe eiselfe,
 
ich glaube es ist kaum möglich mit den Veränderungen mithalten zu können. Ich kann das auch nicht, es ist eben zu schnell. Und durch die globale Vernetzung treten parallel sehr viele Veränderungen auf, gleichzeitig.
Es ist höchstens möglich, sich in einigen Bereichen auf dem Stand zu halten..
Aber du hast ja sehr gut erkannt: Es geht gar nicht darum mitzuhalten, sondern sein eigenes Tempo wieder zu finden. In einer Weise, die einem gut tut.
 
Lieben Dank für deine Gedanken.
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Liebe Eiselfe,
Danke für die schönen besinnlichen Gedanken zur Be-Schleunigung und Ent-Schleunigung.
Ich glaube, wir Menschen können hier täglich eine Wahl treffen, bewusst zu sein, oder uns vom Strom der rennenden, hetzenden, laufenden...Ereignisse (nicht) mitreißen zu lassen. Du inspirierst mich mit Deinem Text zu einem Gedicht zum Thema Zeit.
Das ich gleich noch hier im Forum posten werde...
 
LG und bis bald einmal
Der Windreiter
 
Hallo Windreiter,
 
ich bin etwas verunsichert und dachte, ich frage lieber nach - beziehst du dich auf mein Gedicht oder auf den Kommentar von eiselfe?
 
Zu deinen Ausführungen kann ich so oder so etwas sagen. Es ist tatsächlich die bewusste Entscheidung, wie und ob wir uns in den Strom einreihen und be- oder ent-schleunigen, die uns ein Stück Freiheit zurück gibt. Und dass wir diese Wahl haben, ist ebenfalls ein Stück Freiheit.
 
Und freut mich, dass du Inspiration gefunden hast. Ob nun bei mir oder eiselfe, Inspiration ist immer gut
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Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Lichtsammlerin,
das Wort „alle“ würde ich gegen „viele“ austauschen, auch wenn dadurch eine Unschärfe entsteht. Verallgemeinerungen sollte man meiner Meinung nach in Texten wenn möglich vermeiden, da es sehr unwahrscheinlich ist, das 7,75 Milliarden Menschen so empfinden. Viele Völker die noch ursprünglich leben dürfen, würden sichbei deiner Behauptung wohl vollkommen entspannt am Kopf kratzen. Ich erwische mich auch gerne mal dabei, meine Meinung für die allgemeingültige zu halten :ditsch: , von daher soll meine Kritik nicht zu laut zu dir herüber dringen, da ich es selbst nicht besser kann.
 
grüßend Freiform
 
Hallo Freiform,
 
schön von dir zu lesen.. habe deinen Smiley vermisst
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Du hast recht, mit Verallgemeinerungen sollte man vorsichtig sein. In Gesprächen, Diskussionen usw gelingt es mir meist ganz gut, diese zu vermeiden. In der Lyrik sehe ich den Grund dafür nicht ganz. Natürlich werden nicht "alle" Menschen ohne Ausnahme dies so empfinden. Es ist mehr ein "alle (die ich kenne, von denen man hört, die in unserer Gesellschaft etwas sagen, die sich mit diesem Thema befassen usw..)"
 
Das Problem bei diesem Gedicht - ich könnte diese eine Verallgemeinerung rausnehmen, ja, aber besonders die erste Strophe und teils die zweite ist beinahe durchgehend verallgemeinernd. Nicht jeder sucht Schritt zu halten, nicht jeder lebt am Limit, nicht jeder will sich Zeit kaufen usw.
Es ist ein Phänomen unserer Gesellschaft.
Ich lasse mir das noch einmal durch den Kopf gehen, vielleicht fällt mir noch etwas ein..
 
Danke für deinen Besuch.
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
Hallo Lichtsammlerin,
lasse es dir gern noch einmal durch den Kopf gehen.
Von meinem Standpunkt aus, lässt das Wort „alle“ keinerlei interpretationsspielraum zu, auch wenn ich gerne mal ein oder zwei Augen zudrücke.
 
grüßend Freiform
 
Hallo Freiform,
 
deine Anmerkung war schon richtig, nun wo sie meinen Kopf erneut passiert hat.
Ich habe nun statt "alle" einfach "sie" geschrieben, damit können die Menschen gemeint sein, oder eine bestimmte Gruppe oder oder.. lässt den Rahmen offen. Und es passt, da ich später auch wieder "sie" schreibe. Mir gefällt es nun so..
 
Danke nochmals und liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
  • Freiform
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